2024-05-02T16:12:49.858Z

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Hessens Innenminister Peter Beuth (li.) freut sich mit den JSG-Organisatoren über ein gelungenes Turnier. Foto: Stephan Neumann
Hessens Innenminister Peter Beuth (li.) freut sich mit den JSG-Organisatoren über ein gelungenes Turnier. Foto: Stephan Neumann

Nur Lob für Aarbergener Ausnahmeturnier

Festival der U13-Rohdiamanten 2016 womöglich nur noch mit 16 Teams+++Einziger Wermutstropfen: Zuspruch bei Finalspielen nicht optimal

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Aarbergen. Der Tenor der Trainer war einhellig: Das U13-Turnier der JSG Aarbergen erfüllt organisatorisch wie sportlich alle Kriterien einer absoluten Topveranstaltung. Einer Schaubühne nachrückender Fußballtalente. Und davon gibt es in Deutschland reichlich. Das zeigte das zweitägige Meeting, das der VfB Stuttgart nach emotionsgeladenem Endspiel und einem 3:2 über RB Leipzig gewann.

Logistik-Kraftakt dank vieler Helfer gestemmt

„Für uns ist das von der Logistik ein Kraftakt mit jährlichen Kostensteigerungen. Umso mehr gilt unser Dank allen Helferinnen und Helfern. Mit der Unterstützung der Eltern ist es uns wieder gelungen, 150 Spiele unterzubringen", freut sich JSG-Chefin Monika Hofmann über den rundum gelungenen Ablauf. Für alle Beteiligten die Ernte der einjährigen Vorlauf- und Vorbereitungsphase. Der Turnieretat, so die Vorsitzende weiter, sei abgedeckt und auch die nächste Auflage der etablierten Veranstaltung in der nunmehr modernen Michelbacher Sporthalle sei gesichert.

„Doch wir diskutieren intern aber über Optionen, um die Aufwendungen im Rahmen zu halten. Im Raum steht, das Feld von 20 auf 16 Mannschaften zu reduzieren", verrät Monika Hofmann mit Blick auf den Kostenfaktor und den Aufwand, die notwendige Unterstützung durch Sponsoren- und Werbepartner auch weiterhin zu gewährleisten.

Beuth von Turnieratmosphäre begeistert

Gut zu wissen in diesem Zusammenhang für die JSG-Organisatoren, dass Hessens Innenminister Peter Beuth dem Ausnahmeturnier mit internationallen Anstrich äußerst positiv gegenübersteht. Zumal er als Mitglied des SV Wehen Wiesbaden dem Fußball ohnehin verbunden ist. Zudem kickt sein elfjähriger Sohn bei einem Taunussteiner Verein. „Angesichts der demografischen Entwicklung der nächsten Jahre wird es zu Zusammenschlüssen von Vereinen kommen. Doch der Fußball wird seine unglaublich große Bedeutung beibehalten", streicht Beuth heraus. Er sagte den JSG-Verantwortlichen rückwirkend noch einen Scheck als Turnierspende zu.

Eindrucksvolle Aarbergener „Hall of Fame"

Wo doch in Michelbach etliche aktuelle National- und Bundesliga-Spieler als Kids ihre Spuren hinterlassen haben. Zur Aarbergener „Hall of Fame" zählen unter anderen Manuel Neuer (1999 im Trikot von Schalke), Kevin Boateng (2002/Hertha BSC) und Marco Reus (2002/Borussia Dortmund). Den Anfang machte 1994 Tim Wiese im Trikot von Bayer Leverkusen. Auch Frankfurts Marco Russ spielte als D-Jugendlicher in Michelbach.

Leistungen der Kids werden akribisch dokumentiert

Keine Frage: Aus dem Teilnehmerpool des diesjährigen Turniers werden mit Sicherheit auch einige Talente den Weg in die Bundesliga finden. Bei der steten Auslese in den Jugendaltersklassen werden indes auch viele durch den Rost fallen. „Bei uns wird inklusive des Aarbergener Turniers alles dokumentiert und drei Mal im Jahr gibt es Bewertungen", erläutert David Schneider, der beim 1. FC Nürnberg mit Michael Scherbel das Trainertandem der U13 bildet. Gute Bewertungen dürfte Torhüter Fabian Sziegoleit erhalten. Der nicht mal 1,55 Meter große Blondschopf hielt sensationell stark, entschärfte bei einem Entscheidungsschießen auch einen knallhart geschossenen Ball eines groß gewachsenen Schützen in imponierender Manier. „Fabian ist ein Bewegungswunder. Zudem kennt er keine Angst", charakterisiert Schneider den Keeper-Rohdiamanten.

In Leipzig schon Internatsplätze für D-Jugendliche

Bei RB Leipzig, dessen dynamischer und torgefährlicher Kapitän Dennis Borkowski zum besten Turnierspieler gewählt wurde, gibt es im Bereich U13/U14 bereits elf Internatsplätze. Dort, wo dank der Pläne von Ralf Rangnick Bundesliga-Träume blühen, genießt die Nachwuchsförderung einen extrem hohen Stellenwert. Das bestätigt Aloscha Shpilevski, Coach der Leipziger D-Jugend. Aufgrund des weitläufigen Leipziger Umlandes halte man im Umkreis von etwa 150 Kilometern nach Talenten Ausschau, achte aber auf intensive Einbindung der Eltern, erläutert der RB-Trainer. Wer einen Internatsplatz erhält, habe vorher einen dreitägigen Test absolviert, der von Verbandssportlehren durchgeführt werde, so Shpilevski weiter. Dem Aarbergener Turnier bescheinigt er beste Bedingungen: „Die Organisation war 1a, mit den Gasteltern hat es prima geklappt und vom Sportlichen her war das Niveau sehr hoch."

Dortmund Coach: Tolles Feld, tolle Halle

Manuel Schamke, Coach von Borussia Dortmund, nahm den Faden auf: „Ein tolles Teilnehmerfeld in einer tollen Halle. Auch die Möglichkeit, die eigenen Spiele sofort noch einmal auf großer Leinwand anschauen zu können, hat mir imponiert. Die Jungs profitieren von den Spielen in der Halle, wo Zweikampfverhalten und Handlungsschnelligkeit geschult werden. Sie nehmen für draußen auf jeden Fall etwas mit."

Hannover steigt nach frühem Ausscheiden auf Minigolf um

Daneben zogen die JSG-Macher für das früh ausgeschiedene Team von Bundesligist Hannover 96 alle Register. Am Sonntag durften die 96-Spieler in Rückershausen im Indoor-Golf-Green von Ralf Diefenbach auf Kunstrasen ein Minigolfturnier absolvieren. Später weilte Hannovers Equipe bei den Finalspielen vor nicht mehr ganz gefüllter Tribüne. Der nicht optimale Zuspruch beim packenden Endspiel blieb letztlich der einzige Wermutstropfen einer herausragenden Veranstaltung.

Aufrufe: 019.1.2015, 16:02 Uhr
Stephan NeumannAutor