Noch in den Kinderschuhen

Der TSV Ebersheim qualifizierte sich durch diesen Erfolg für die Verbandsmeisterschaft in 14 Tagen. Dann wird auch die TSG Bretzenheim mit von der Partie sein, wie Spielleiter Gerd Schmitt avisierte: „Wir haben uns im Verband über das Thema unterhalten. Die TSG Bretzenheim bekommt eine Wild-Card. Somit ist der Kreis Mainz-Bingen bei der Verbandsmeisterschaft mit zwei Mannschaften vertreten“.

Der TSV Ebersheim triumphierte im Endspiel klar über Fortuna Mombach. Bunyamin Degirmenci, Engin Karadeniz und Nico Marino schossen den hochverdienten 3:0-Sieg heraus. Coach Matthias Jordan überraschte der Erfolg nicht: „Wir haben eine spielstarke Mannschaft. Und das haben wir in diesem Turnier gezeigt. Die Jungs haben das super gespielt“.

Futsal, das zeigte sich in Saulheim, steckt immer noch in den Kinderschuhen. Den Mannschaften fehlt die Spielpraxis mit dieser südamerikanischen Variante des Hallenfußballs. Abhilfe könnte ein regelmäßiger Spielbetrieb schaffen. So wie in Hessen, wo acht Mannschaften – darunter die TSG Bretzenheim – im Liga-Betrieb den Meister ausspielen. Vergleichbare Überlegungen gibt es auch im Südwesten, erzählt Schmitt. Und zwar auf Verbandsebene. Wie weit die jemals Wirklichkeit werden, steht indes auf einem anderen Blatt.

Schmitt: „Es hängt zum einen davon ab, ob wir ausreichend Mannschaft dafür bekämen.“ Zum anderen, und das ist wahrscheinlich das wichtigere Argument: „Wir müssten die Hallenzeiten dafür bekommen“.

Wobei seines Erachtens das Futsal als „offizielle Sportart“ auch einen Anspruch darauf hätte, berücksichtigt zu werden: „Die Vereine müssten dafür auf die Kommunen zugehen. Es kann ja nicht sein, dass klassischer Hallensport wie Mutter- und Kind-Turnen nicht einmal etwas von seinen Hallenzeiten abgeben könnte“, so der Gau-Algesheimer.

Unter Trainern gibt es unterschiedliche Auffassungen zum Thema Futsal-Liga-Betrieb. Fortuna Mombachs Coach Oliver Schmitt, ein Fan des Futsals, sieht Konflikte mit der Termingestaltung des Feldfußballs kommen: „Das würde nicht funktionieren“, glaubt er und verweist auf seine Erfahrungen: Kevin Frey und Marcus Nungesser haben Ambitionen im Futsal, sind in der Hessenliga und der Auswahl des Südwestdeutschen Fußballverbands aktiv. Das Engagement, reflektiert Schmitt, beiße sich wegen der hohen zeitlichen Beanspruchung mit der Wintervorbereitung bei Fortuna. Von daher plädiert er dafür, die Kreismeisterschaft weiterhin in Turnierform an einem Wochenende auszutragen.

Matthias Jordan vom TSV Ebersheim würde nicht ausschließen, ein Team für die Liga zu melden. „Man müsste im konkreten Fall darüber nachdenken“, sagt er. Auch Sascha Winsi, der Coach des Dritten, des FSV Saulheim, stünde der Einführung einer Futsal-Liga aufgeschlossen gegenüber. „Aber ich glaube, da fehlt bei den Vereinen im Südwesten das Interesse. Was ich schade finde. Die Veranstaltung heute war technisch hochwertig, die Atmosphäre war sehr schön. Das hat wirklich Spaß gemacht“.

Der TSV Ebersheim qualifizierte sich als Gruppensieger fürs Halbfinale, wo er auf den FSV Saulheim II traf- Der A-Klassist machte nicht viel Federlesen und schoss sich mit einem 5:0-Erfolg ins Endspiel. Spannender verlief das zweite Halbfinale, wo sich Fortuna Mombach erst im Sechsmeterschießen mit 3:1 gegen den FSV Saulheim I durchsetzte. Nach regulärer Spielzeit stand es torlos.

Im stimmungsgeladenen Spiel um Platz drei behauptete sich der FSV Saulheim I nach Sechsmeisterschießen mit 5:4 (3:3) übers Reserveteam.

Hoch emotional verlief das Endspiel, obwohl sich frühzeitig der 3:0-Sieg des TSV Ebersheim über Fortuna Mombach abzeichnete. Im Meister-Team spielten Luca Ferreira, David Matzon, Elias Matzon, Mustafa Biskin, Faruk Celik, Marc Tröge, Engin Karadeniz, Bünyamin Degirmenci und Nico Marino.