Nitzsche lässt Sonnewaldes Strafraum brennen

Es ist schon ein besonderer Weg, den Marco Nitzsche mit seinem SVG seit Jahren bestreitet. Denn der torgefährliche Mittelfeldmann gehört zu den wenigen Kickern, die in einer Zeit der beinahe alltäglichen Vereinswechsel stets zu ihrem Klub stehen. Daran änderte auch der Abstieg aus der Landesklasse nichts, den die Ruhländer im Jahr 2014 trotz der 24(!) Treffer Nitzsches verkraften mussten. Der Knipser selbst begründet seine Vereinstreue dabei mit einer ganz pragmatischen und zeitgleich äußerst sympathischen Antwort. "Es ist einfach meine Heimat und ich bin hier aufgewachsen. Für andere ist vielleicht das persönliche Ansehen das Wichtigste - für mich aber nicht. Hier spiele ich Fußball mit Freunden, mit denen ich aufgewachsen bin - das ist mir eindeutig mehr wert.", so Nitzsche.

Folglich geht der mittlerweile 27-Jährige nun also bereits zum zweiten Mal in der Kreisoberliga auf Torejagd und setzt dabei Woche für Woche zu regelrechten Höhenflügen an. Dass er seine Torquote aus dem letzten Jahr bereits jetzt um sechs Netzeinschläge überboten hat, scheint dabei nur geradezu eine Selbstverständlichkeit zu sein.
Denn mit 22 Buden führt Nitzsche das Torjägerfeld der Kreisoberliga souverän an, wobei ihm sein bisheriges Meisterstück in der aktuellen Saison am vergangenen Wochenende gelang. Dennoch kann man dem Germanen-Motor auch diesbezüglich nur eine äußerst geerdete Einstellung attestieren. So äußerste sich dieser in Bezug auf seine jüngste Torshow ebenfalls äußerst bescheiden: "Das ist zugegebenermaßen doch echt außergewöhnlich für mich. Zwar hab ich auch schon mal drei oder vier Tore in einem Spiel gemacht. Aber so einen Tag mit fünf Toren - das gehört sicherlich nicht zur Normalität.", so Nitzsche weiter.

Es bleibt also in Summe festzuhalten, dass sich Vereinstreue doch ab und an noch auszuzahlen scheint - zwar nicht durch Geld oder sehr großes Prestige, dafür aber mit reichlich Toren und dem eigenen Privileg, stets mit seinen echten Freunden ein Siegerbier genießen zu können.