Die italienische Torwart-Legende Gianluigi Buffon denkt auch mit mittlerweile 43 Jahren nicht ans Aufhören und wird sich nach seinem erneuten Abschied von Juventus Turin höchstwahrscheinlich noch einmal einem neuen Verein anschließen. Das Gleiche gilt auch für den nur ein Jahr jüngeren Ercan Kiraz in der Kreisliga B.
Statt an ein mögliches Karriereende zu denken, suchte er nach seiner Zeit beim TuS Fichte Lintfort II lieber schnell wieder nach einer neuen Herausforderung und fand diese vor wenigen Wochen bei der DJK Labbeck-Uedermerbruch, für die er in der kommenden Saison auflaufen wird.
Momentan sehe er auch schlicht und ergreifend keinen Grund, weshalb er die Fußballschuhe an den Nagel hängen sollte. „Solange es geht, werde ich weitermachen. Ich habe mir kein Limit gesetzt. Ich fühle mich noch fit, obwohl ich nicht mehr der Jüngste bin. Meine Knochen tun mir nicht weh, und ich hatte bisher zum Glück auch keine großen Verletzten“, sagt Ercan Kiraz.
Dass es den 42-jährigen Kamp-Lintforter ausgerechnet nach Labbeck zieht, hängt vor allem mit einer Personalie zusammen. „Mustafa Köse hatte einen großen Anteil daran, dass ich zur DJK gewechselt bin. Wir hatten früher schon einmal zusammengespielt und wollen dies jetzt wieder tun.“ Mit dem 41-jährigen Mustafa Köse, der im Jahr 2019 zur DJK Labbeck-Uedemerbruch wechselte, kickte Ercan Kiraz bereits beim TuS 08 Rheinberg und SV Orsoy zusammen.
Aber auch die sportlichen Vorrausetzungen sorgten dafür, dass Ercan Kiraz dem DJK-Trainerduo Jonas Brudnitzki und Kemal Sürücü schnell zusagte. „Ich habe gesehen, dass die Mannschaft in der letzten Saison um den Aufstieg mitgespielt hat. Das hat ebenfalls eine Rolle für mich gespielt. Es macht schließlich mehr Spaß in einem Team zu spielen, das Erfolg hat. Auch weil ich jemand bin, der es überhaupt nicht mag, zu verlieren“, sagt der 42-Jährige.
Deswegen erinnert er sich auch gerne an seine Verbandsliga-Zeit mit den VfB Homberg im Jahr 2005 zurück. Damals gewann er mit seiner Mannschaft zahlreiche Spiele in Folge und stieg am Ende in die Oberliga auf. „Das war die schönste Zeit für mich. Ich kam aus der Landesliga und wusste selbst nicht, ob ich dort überhaupt spielen werde. Aber ich habe alle Spiele gemacht, auch in der Relegation. Und wir haben es am Ende geschafft“, sagt der Kamp-Lintforter.
Bei der DJK sei das Niveau natürlich ein anderes. Trotzdem erwartet der Angreifer eine offensivfreudige Mannschaft. Diesen Umstand kann ihm sein Trainer schon jetzt fest versprechen. Auch, weil mit Arion Krasniqi bereits ein weiterer Torjäger verpflichtet wurde. „Wir haben schon immer versucht, unser Spiel ziemlich druckvoll nach vorne zu gestalten und haben nun mit Ercan und Arion zwei gute Stürmer dazu bekommen“, sagt Jonas Brudnitzki. Der Trainer ist sehr glücklich darüber, dass er nun mit Mustafa Köse und Ercan Kiraz gleich zwei ganz erfahrene Spieler in seinen Reihen hat.
„Beide haben schon alles mitgemacht, und die anderen Jungs können sich daran orientieren. Sie sind körperlich gut drauf und haben absolut die richtige Einstellung. Sie können ihre Emotionalität in eine gesunde und kontrollierte Aggressivität umwandeln. Wenn sie spielen, dann wollen sie auch gewinnen – und das zeigen sie in jedem Training und in jedem Spiel“, sagt der DJK-Coach. Mustafa Köse sei bereits in der vergangenen Saison, die nach wenigen Spielen abgebrochen wurde, eine absolute Respektsperson im Team gewesen. „Und bei Ercan gilt dann das Gleiche.“ Das Alter ist und bleibt eben nur eine Zahl.