„Wir werden die Kinder spielen lassen, werden Tipps und Entscheidungshilfen geben. Aber wenn jemand aufs Tor schießt, bekommt er keinen Rüffel, weil er nochmal hätte passen können“, gibt Hrvoje „Vlao“ Vlaovic einen kleinen Einblick. Natürlich sollen am Ende dort Kinder sein, die am Ball alles können. Gleichzeitig aber auch die Übersicht übers Spiel und über den Platz behalten und – möglichst richtige – Entscheidungen treffen können.
Dafür sollen sechs A-Lizenztrainer, ein B-Elite-Jugendtrainer und ein Fußballlehrer sorgen. 120 Kinder sollen es sein, die ausgebildet werden. Dann ist die Kapazität erreicht. Es dreht sich in erster Linie um die Jüngeren. Von der U8 bis zur U15 wollen die Verantwortlichen von Niederrhein Soccer acht Mannschaften etablieren - und am Spielbetrieb teilnehmen. Wobei nicht das Ziel ist, in irgendeiner Liga Meister zu werden. „Wir wollen in jedem Jahr möglichst viele Spieler pro Jahrgang an die Nachwuchsleistungszentren heranführen“, so Vlao. Die Nachwuchsleistungszentren (NLZ) sind in der Regel bei allen größeren Vereinen der Unterbau für die Seniorenmannschaften. Möglichst im Profibereich. Dort soll die Reise für die jungen Kicker weitergehen.
Der Startschuss für den neuen Verein fällt am 1. Juli. Von Mittwoch, 24., bis Freitag, 26. April, wird es auf der Anlage beim VfL Repelen ein Sichtungscamp geben. Wobei Vlao ganz klar sagt, dass Niederrhein Soccer auch die berücksichtigen möchte, die eventuell eine spätere Entwicklung erleben, oder nicht mit dem Ronaldo-Gen gesegnet sind: „Der Wille muss ganz klar beim Kind liegen. Das ist ganz wichtig. Dann schauen wir auch auf das Bewegungstalent, auf die Motorik – und, ganz wichtig, auf den Charakter.“
Rund 40 Kinder haben sich bereits angemeldet. Auch wenn der ganze Fußballspaß für die Kleinen mit 119 Euro im Monat nicht ganz preiswert ist. „Wir müssen auch die acht Trainer bezahlen“, sagt Vlao. Und ohne top ausgebildetes Personal ginge es eben nicht.
Die Summe könnten Sponsoren reduzieren. Und einer ist bereits mit im Boot, der sich im Fußball bestens auskennt. Capelli möchte die Teams weitgehend ausrüsten und Starthilfe geben. „So etwas gibt es in ganz Deutschland nicht“, versichert Halil Özcelik, Ansprechpartner bei Capelli und von der Idee restlos überzeugt.
Das gilt auch für die Verantwortlichen vom VfL Repelen, allen voran Fußball-Abteilungsleiter Georg Gaidt. „Wir haben momentan 300 Jugendliche in unseren Fußballmannschaften“, rechnet er vor. Und er weiß auch, dass durchaus auch sozial schwächer gestellte Familien ihre Kinder beim VfL gut aufgehoben wissen.
Gaidt blickt auf die umliegende Linden-Grundschule und die Kindergärten und weiß, dass dort die Zukunft des Vereins heranwächst. Was Niederrhein Soccer aber betreibt, kann der VfL nicht leisten. Dennoch ist Gaidt sicher, dass sich die beiden Vereine in Zukunft prächtig ergänzen und am Ende beide davon profitieren werden.