2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Volkhard Patten
F: Volkhard Patten

Niederrhein Soccer will künftige Nationalspieler formen

Der neue Ju­gend-Fuß­ball-Klub setzt in Repelen auf die spe­zi­el­le För­de­rung bis zur U15-Mann­schaft +++ Acht Leh­rer und Trai­ner küm­mern sich um die jun­gen Sport­ler

Geht es nach den bei­den Ex-Fuß­ball­pro­fis Hr­vo­je Vlao­vic und Diet­mar Hirsch, ha­ben ein Teil der kom­men­den Spie­ler der deut­schen Fuß­ball­na­tio­nal­mann­schaft oder die an­de­rer Na­tio­nen mög­lichst das Fuß­ball­spie­len in Mo­ers ge­lernt. Ge­nau­er auf der Platz­an­la­ge des VfL Re­pe­len.
Denn dort in­stal­lie­ren die bei­den mo­men­tan den neu­en Ju­gend-Fuß­ball­ver­ein Nie­der­rhein Soc­cer. Hin­ter­grund ist ei­ne ge­ziel­te Ta­lent­för­de­rung, die eher die in­di­vi­du­el­len Stär­ken der ein­zel­nen Kin­der her­aus­kit­zeln will, an­statt ei­nen ein­heit­li­chen Spie­ler­ty­pus her­vor­zu­brin­gen, der zwar al­les kann, aber nie­mals ei­nen Blick über den Tel­ler­rand hin­aus ge­wor­fen hat. Kurz­um: Es soll kei­ne Fuß­ball-Leh­re von der Stan­ge sein.

„Wir wer­den die Kin­der spie­len las­sen, wer­den Tipps und Ent­schei­dungs­hil­fen ge­ben. Aber wenn je­mand aufs Tor schießt, be­kommt er kei­nen Rüf­fel, weil er noch­mal hät­te pas­sen kön­nen“, gibt Hr­vo­je „Vlao“ Vlao­vic ei­nen klei­nen Ein­blick. Na­tür­lich sol­len am En­de dort Kin­der sein, die am Ball al­les kön­nen. Gleich­zei­tig aber auch die Über­sicht übers Spiel und über den Platz be­hal­ten und – mög­lichst rich­ti­ge – Ent­schei­dun­gen tref­fen kön­nen.

Da­für sol­len sechs A-Li­zenz­trai­ner, ein B-Eli­te-Ju­gend­trai­ner und ein Fuß­ball­leh­rer sor­gen. 120 Kin­der sol­len es sein, die aus­ge­bil­det wer­den. Dann ist die Ka­pa­zi­tät er­reicht. Es dreht sich in ers­ter Li­nie um die Jün­ge­ren. Von der U8 bis zur U15 wol­len die Ver­ant­wort­li­chen von Nie­der­rhein Soc­cer acht Mann­schaf­ten eta­blie­ren - und am Spiel­be­trieb teil­neh­men. Wo­bei nicht das Ziel ist, in ir­gend­ei­ner Li­ga Meis­ter zu wer­den. „Wir wol­len in je­dem Jahr mög­lichst vie­le Spie­ler pro Jahr­gang an die Nach­wuchs­leis­tungs­zen­tren her­an­füh­ren“, so Vlao. Die Nach­wuchs­leis­tungs­zen­tren (NLZ) sind in der Re­gel bei al­len grö­ße­ren Ver­ei­nen der Un­ter­bau für die Se­nio­ren­mann­schaf­ten. Mög­lichst im Pro­fi­be­reich. Dort soll die Rei­se für die jun­gen Ki­cker wei­ter­ge­hen.

Der Start­schuss für den neu­en Ver­ein fällt am 1. Ju­li. Von Mitt­woch, 24., bis Frei­tag, 26. April, wird es auf der An­la­ge beim VfL Re­pe­len ein Sich­tungs­camp ge­ben. Wo­bei Vlao ganz klar sagt, dass Nie­der­rhein Soc­cer auch die be­rück­sich­ti­gen möch­te, die even­tu­ell ei­ne spä­te­re Ent­wick­lung er­le­ben, oder nicht mit dem Ro­nal­do-Gen ge­seg­net sind: „Der Wil­le muss ganz klar beim Kind lie­gen. Das ist ganz wich­tig. Dann schau­en wir auch auf das Be­we­gungs­ta­lent, auf die Mo­to­rik – und, ganz wich­tig, auf den Cha­rak­ter.“

Rund 40 Kin­der ha­ben sich be­reits an­ge­mel­det. Auch wenn der gan­ze Fuß­ball­spaß für die Klei­nen mit 119 Eu­ro im Mo­nat nicht ganz preis­wert ist. „Wir müs­sen auch die acht Trai­ner be­zah­len“, sagt Vlao. Und oh­ne top aus­ge­bil­de­tes Per­so­nal gin­ge es eben nicht.

Die Sum­me könn­ten Spon­so­ren re­du­zie­ren. Und ei­ner ist be­reits mit im Boot, der sich im Fuß­ball bes­tens aus­kennt. Ca­pel­li möch­te die Teams weit­ge­hend aus­rüs­ten und Start­hil­fe ge­ben. „So et­was gibt es in ganz Deutsch­land nicht“, ver­si­chert Ha­lil Öz­ce­lik, An­sprech­part­ner bei Ca­pel­li und von der Idee rest­los über­zeugt.

Das gilt auch für die Ver­ant­wort­li­chen vom VfL Re­pe­len, al­len vor­an Fuß­ball-Ab­tei­lungs­lei­ter Ge­org Gaidt. „Wir ha­ben mo­men­tan 300 Ju­gend­li­che in un­se­ren Fuß­ball­mann­schaf­ten“, rech­net er vor. Und er weiß auch, dass durch­aus auch so­zi­al schwä­cher ge­stell­te Fa­mi­li­en ih­re Kin­der beim VfL gut auf­ge­ho­ben wis­sen.

Gaidt blickt auf die um­lie­gen­de Lin­den-Grund­schu­le und die Kin­der­gär­ten und weiß, dass dort die Zu­kunft des Ver­eins her­an­wächst. Was Nie­der­rhein Soc­cer aber be­treibt, kann der VfL nicht leis­ten. Den­noch ist Gaidt si­cher, dass sich die bei­den Ver­ei­ne in Zu­kunft präch­tig er­gän­zen und am En­de bei­de da­von pro­fi­tie­ren wer­den.

Aufrufe: 013.4.2019, 10:12 Uhr
Sascha KöppenAutor