2024-06-04T08:56:08.599Z

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Hochzeit statt Pokalfinale: Die Mitspieler wollen Niclas Lerch den Pokalsieg zur Trauung schenken.
Hochzeit statt Pokalfinale: Die Mitspieler wollen Niclas Lerch den Pokalsieg zur Trauung schenken. – Foto: Timo Babic

Niclas Lerch: Hochzeit statt Pokalfinale

Sein goldenes Tor brachte die SG Fürfeld ins Endspiel, nun kann er wegen seiner Trauung nicht spielen

Region. Das Kreispokal-Halbfinale am vergangenen Sonntag wird Niclas Lerch sobald nicht vergessen. Nach einem 0:2-Rückstand gegen den VfR Kirn II, kam die SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein auf beeindruckende Art und Weise zurück – und Lerch machte mit seinem Treffer in Minute 82 den Finaleinzug perfekt. An diesem Samstag, den 24. Juli 2021, geht für den Angreifer ein Traum in Erfüllung, der mit dem Kreispokal-Endspiel nichts, aber auch gar nichts zu tun hat. Denn, Niclas Lerch heiratet.

„Es wird ein hektisches Wochenende“, kündigt Fürfelds Trainer Günter Nessel mit einem Augenzwinkern an. Schließlich wollen seine Spieler doch an diesem besonderen Tag ihres Teamkollegen teilhaben – Finale hin oder her. Bevor es also zum Treffpunkt geht, ist an der Kirche ab 14 Uhr Spalierstehen angesagt. Dann geht es direkt weiter nach Simmertal, wo bereits um 17 Uhr angepfiffen wird. „Das wird spannend“, setzen sich die Fußballer natürlich gerne diesem Stress aus, wenngleich man nur ungern auf den Siegtorschützen verzichtet. „Dennoch werden wir uns dann voll und ganz auf das Spiel konzentrieren und versuchen, die Mission ohne Niclas erfolgreich zu Ende zu bringen“, kündigt der Trainer an. „Bei allen anderen Optionen wäre seine Frau wahrscheinlich nicht so begeistert gewesen“, lacht der 61-Jährige.

Wenngleich der Fußballer in Niclas Lerch an diesem Tag wohl gerne beim Endspiel gegen den FC Bad Sobernheim mitmischen würde, sein Herz ist und schlägt an diesem Samstag woanders – und das ist auch gut so. „Das ist ja auch ein sehr schöner Anlass“, kann Günter Nessel nicht verheimlichen, dass durchaus auch andere Pläne existierten: „Früher wurde die Braut entführt, da könnten wir uns ja genauso gut unseren Stürmer mal kurz ausleihen, wenn der Gottesdienst vorbei ist“, scherzt Nessel, gibt aber im nächsten Moment Entwarnung: „Ich denke, das ist nicht im Sinne der Hochzeitsgäste. Die wären da sicherlich nicht so glücklich darüber und Niclas soll den Tag ja auch einfach nur genießen.“ Den Fürfeldern könnte gar ein wahrer Party-Marathon drohen: Erst die Hochzeit, dann Pokalsieger und am Montag feiert Niclas Lerch dann auch noch seinen 31. Geburtstag. Spricht nicht gerade für einen ausgewogenen Schlaf-Wach-Rhythmus. Den Beteiligten wäre das sicher egal, schließlich schließen zwei sich liebende Menschen ein Bündnis für die Ewigkeit und die SG Fürfeld/Neu-Bamberg/Wöllstein kann sich zumindest einen Eintrag in die Vereinschronik sichern – der Fußball bleibt eben doch die schönste Nebensache der Welt.

Aufrufe: 023.7.2021, 17:30 Uhr
Martin ImruckAutor