2024-05-16T14:13:28.083Z

Ligabericht
Spielertrainer Erkan Kara führte die DJK Dürnsricht-Wolfring (in Rot) auf Platz eins.
Spielertrainer Erkan Kara führte die DJK Dürnsricht-Wolfring (in Rot) auf Platz eins. – Foto: Carina Allacher

Neue Spielkultur bei der DJK

Mannschaft steigerte sich unter Kara's Regie

In der abgelaufenen Saison war lange unklar, in welcher Liga die DJK Dürnsricht-Wolfring in dieser Spielzeit antreten wird. Erst am letzten Spieltag sicherte sich die Fensterbach-Elf mit einem 3:1-Erfolg gegen die DJK Weihern/Stein den direkten Klassenerhalt in der Kreisklasse Nord. In dieser Saison galt die DJK dann plötzlich als Mitfavorit für die vorderen Plätze. Grund dafür war vor allem ein neues Gesicht: Erkan Kara.

Der langjährige Kapitän des SC Ettmannsdorf übernahm im Sommer den Posten des Spielertrainers bei der DJK. Er selbst konnte diese Erwartungshaltung der Konkurrenten nicht verstehen: „Eine Mannschaft, die in der letzten Saison bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt kämpfte, aufgrund der Verpflichtung einer einzelnen Person zum Mitfavoriten zu machen, ist schon etwas vermessen. Das ehrt mich zwar, aber es spielen immer noch elf gegen elf.“

Drei Ziele gesetzt
Kara selbst setzte sich zu Beginn seines Engagements drei Ziele: Mannschaft und der Neu-Trainer sollten schnellstmöglich zueinanderfinden, damit die Spieler seine Spielidee verstehen. Außerdem war und ist es dem Defensivspezialisten wichtig, dass sein Team eine gewisse Spielkultur entwickelt, die man auf dem Platz auch erkennen kann. Dies setze die Mannschaft bereits ganz gut um, denn die Spieler merken, dass es leichter ist, den Ball laufen zu lassen als unfreiwillig an einem „Kampfspiel“ teilzunehmen. „Zu guter Letzt wollte ich der Truppe ein neues Gesicht aufsetzen, und zwar ein dynamisches, entwicklungsfähiges und hungriges Gesicht. Ich denke, wir befinden uns insgesamt auf einem guten Weg“, blickt Erkan Kara auf das erste halbe Jahr zurück. Betonen möchte er aber, dass vorher in Dürnsricht ebenfalls gute Arbeit geleistet worden sei und er Respekt vor seinen Vorgängern habe.

Stolz ist er insbesondere auch beim Blick auf die Fairnesstabelle; dies zeigt, dass seine Mannschaft sehr diszipliniert auftritt und jedem Gegner den erforderlichen Respekt entgegenbringt. In der verbleibenden acht Spielen will der neue Spielertrainer die Entwicklung weiter vorantreiben: „Wir wollen uns stetig steigern, das hat oberste Priorität. Mit dem ‚Hier und Jetzt‘ dürfen wir uns nie zufrieden geben.“

Tragende Säule gewesen
Mit dieser Grundeinstellung hat es der „Noch-30-Jährige“, der am Montag Geburtstag feiert, in der Landesliga-Mannschaft des SC Ettmannsdorf zu einer tragenden Säule geschafft, die eigentlich nicht mehr wegzudenken war. Kara habe es aber gereizt, ins Trainergeschäft einzusteigen. Vor der Aufgabe hatte er natürlich Respekt, dennoch war er zuversichtlich, dass er die neue Rolle schnell annehmen kann: „Ich war schon immer jemand, der vorangeht und andere mitzieht. Ich liebe und lebe den Fußball, vor allem Dinge, die neben dem Platz stattfinden, beispielsweise Spielvorbereitung oder Disziplin.“

Beim SC Ettmannsdorf hatte es Erkan Kara teils mit ehemaligen Profis oder früheren Junioren-Bundesligaspielern zu tun. „Da ist im Vergleich mit der Kreisklasse Nord natürlich ein Unterschied zu erkennen“, sagt er. Dennoch findet er die Qualität in der Liga ganz gut: „Es sind schon richtig gute Spieler dabei, da ist mir schon der ein oder andere aufgefallen. Warum diese dann ‚nur‘ in der Kreisklasse spielen, hat sicherlich verschiedene Gründe.“

Personell wird die DJK in der Winterpause nicht nachlegen. Aus dem Jugendbereich stößt allerdings mit Felix Wifling ein talentierter Spieler zur Kara-Elf, der im Seniorenbereich Fuß fassen möchte. Alexander Roth kehrt dagegen zu seinem Heimatverein SpVgg Ebermannsdorf zurück.

Auch wenn Erkan Kara mit den bisherigen 29 Punkten zufrieden ist, sieht er im taktischen Bereich noch Verbesserungsbedarf, gerade im Spiel gegen den Ball. Er ist aber zuversichtlich, dass seine Truppe auch das verinnerlichen wird, denn seine Jungs seien sehr lernwillig. Auch das ist ein Grund, dass Kara bereits für die kommende Saison zugesagt hat. Insgesamt sieht Kara im Verein großes Potenzial. „Die DJK hat viele gute Jugendspieler, denen man eine gewisse Klasse bieten muss, um sie langfristig zu halten. Von Vorteil wäre es natürlich, wenn man in absehbarer Zeit den Sprung in die Kreisliga schaffen würde, dafür müssen aber viele Faktoren passen.“

Aufrufe: 017.1.2020, 16:22 Uhr
Tobias ZiereisAutor