Nach Spiel bei Schlusslicht soll noch nicht Schluss sein

das eigene Team spricht, umso mehr müssen die Coaches sprechen. Etwa darüber, wie schnell eine vermeintlich leichte Aufgabe mit einer schweren Enttäuschung enden kann. Und so sind die Trainerinnen des Frauenfußball-Zweitligisten BV Cloppenburg vor der zweiten DFB-Pokalrunde an diesem Sonntag (14 Uhr) gefordert. Tanja Schulte und Imke Wübbenhorst versuchen ihrem Team vor der Partie beim SV Henstedt-Ulzburg einzuimpfen, dass trotz der günstigen Vorzeichen 100 Prozent Konzentration nötig sind, um nicht Opfer einer dieser immer mal wieder auftretenden Pokal-Überraschungen zu werden.

Und wer sich die Statistiken vor dem Pokalduell der beiden Zweitligisten in Schleswig-Holstein ansieht, könnte wirklich auf die Idee kommen, der BVC müsse problemlos weiterkommen. Schließlich konnte er die letzten drei Spiele gegen das Team aus dem Landkreis Segeberg klar für sich entscheiden. In der Vorsaison gab es zwei 5:0-Erfolge, und am zweiten Spieltag der laufenden Serie, am 10. September, siegten die Cloppenburgerinnen zu Hause mit 6:0.

Ebenfalls gegen Henstedt-Ulzburg spricht die Gesamtbilanz des Teams nach drei Partien in der Meisterschaft. Neben dem 0:6 in Cloppenburg gab es noch ein 2:9 beim FSV Gütersloh und ein 1:5 zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach, was dem SVH die Rote Laterne einbrachte. Die Mannschaft des ehemaligen Bundesliga-Profis Tobias Homp ist nach diesem zweifellos schweren Auftaktprogramm als einziges Team der Klasse punktlos.

"Ich hoffe, dass unseren Spielerinnen die Erinnerung an unseren 6:0-Sieg gegen Henstedt-Ulzburg vor ein paar Wochen noch präsent ist", sagt Trainerin Schulte, die sich mit Homp gut versteht und gerne mal austauscht. "Da war nicht alles Gold, was glänzte. Wir haben viele Chancen des Gegners zugelassen. Sollte es wieder so laufen, dürfte es schwierig werden." Zudem wird dem BVC eine Spielerin fehlen, die großen Anteil an dem 6:0-Erfolg hatte. Saranda Hashani hatte schon zwei Tore erzielt, bevor sie in der Partie gegen Henstedt-Ulzburg gefoult und wegen eines Kreuzbandrisses ausgewechselt wurde.

Außerdem war die zweiwöchige Pflichtspiel-Pause nach der Partie beim VfL Wolfsburg II, in der der BVC eine Test-Begegnung gegen die B-Junioren der JSG Lastrup/Kneheim/Hemmelte (3:4) bestritt, für die Cloppenburgerinnen keine reine Freude. Gleich mehrere Spielerinnen waren krank, so konnte etwa Leistungsträgerin Linda Bresonik erst am Donnerstag wieder ins Training einsteigen. Ihr Einsatz ist fraglich, der von Kelsey Hodges laut Schulte sogar ausgeschlossen. Die Innenverteidigerin hat sich im Training eine Wadenzerrung zugezogen.

Es spricht also vieles, aber längst nicht alles für den BVC. Nun bleibt abzuwarten, ob am Ende von einer Überraschung gesprochen werden muss. Dann wäre für Gesprächsstoff gesorgt, auf den der BVC gerne verzichten würde...