2024-05-08T14:46:11.570Z

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„Vereine, die auf dem zweiten Platz liegen werden bestraft“, sagt FCD-Trainer Hannes Sigurdsson.
„Vereine, die auf dem zweiten Platz liegen werden bestraft“, sagt FCD-Trainer Hannes Sigurdsson. – Foto: Robert Brouczek

Nach BFV-Votum: FC Deisenhofen muss Regionalliga-Traum aufgeben

Für den Verein ein schmerzendes Ergebnis

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) folgt in der Auf- und Abstiegsfrage dem Votum der Vereine. Der FC Deisenhofen muss daher seinen Traum von der Regionalliga aufgeben.

Deisenhofen – Der Regionalliga-Traum des FC Deisenhofen ist ausgeträumt. Erwartungsgemäß folgt der Bayerische Fußball-Verband (BFV) in der Auf- und Abstiegsfrage nach der abgebrochenen Coronasaison 2019/21 nämlich dem Votum seiner Vereine.

BFV folgt in Auf- und Abstiegsfrage dem Votum seiner Vereine – FC Deisenhofen muss in Bayernliga Süd bleiben

Diese hatten sich, wie bereits berichtet, auf Aufforderung des BFV mit einer Mehrheit von 71,14 Prozent (2115 Stimmen) für eine Saisonwertung auf Basis des wegen der Pandemie in die Spielordnung aufgenommenen Paragrafen 93 ausgesprochen, wonach Teams auf den direkten Aufstiegsplätzen den Sprung in die höhere Spielklasse vollziehen, jene auf den direkten Abstiegsplätzen den Gang nach unten antreten müssen. Die Relegation entfällt und alle Mannschaften, die diese normalerweise erreicht hätten, verbleiben in ihren Ligen.

Für das alternative Modell mit zusätzlichen Aufsteigern und ohne Absteiger entschieden sich 858 und damit 28,86 Prozent der Vereine. Damit spielt der FCD, der nach der Quotientenregel die abgebrochene Saison als Tabellenzweiter abgeschlossen hat, auch künftig in der Bayernliga Süd.

Das Votum wird von einer klaren Mehrheit der insgesamt 3695 befragten Klubs aus allen Regionen und Spielklassen getragen. Mit 2973 Vereinen lag die Wahlbeteiligung bei 80,46 Prozent. BFV-Präsident Rainer Koch betonte, „dass dieses Meinungsbild auf einem ganz festen und breiten Fundament steht“, und forderte dementsprechend von allen Vereinen, das Abstimmungsergebnis und den entsprechenden BFV-Beschluss anzuerkennen: „Völlig losgelöst davon, wie jeder Verein abgestimmt hat, lebt Demokratie vom Mitmachen – und unsere Vereine haben das auch in dieser für uns alle äußerst schwierigen Lage eindrucksvoll getan. Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir alle auch schnell wieder zusammenfinden und das Ergebnis wechselseitig respektieren – egal, wer wie gestimmt hat.“

FC Deisenhofen will Entscheidung des BFV akzeptieren - Enttäuschung überwiegt dennoch

Franz Perneker, Manager des FC Deisenhofen, versichert im Gespräch mit dem Münchner Merkur, die Entscheidung zu akzeptieren. Leicht fällt es den Deisenhofnern, die als Neuling eine grandiose Bayernligasaison gespielt haben, allerdings naturgemäß nicht, die Aufstiegschance kampflos verstreichen lassen zu müssen.

„Die Enttäuschung ist da und es wird in den ersten Tagen auch an allen zehren“, sagt Mittelfeldspieler Marco Finster, der den Blick aber auch schon nach vorne richtet: „Es hilft ja nichts. Wir bleiben zusammen und ich glaube, dass die Mannschaft auch nächste Saison eine gute Rolle spielen kann.“ Zudem räumt der 26-Jährige ein: „Wir haben ja auch schon ein bisschen damit gerechnet und waren froh, dass der BFV nicht gleich nach dem Paragrafen 93 entschieden hat. Durch die zweite Option in der Abstimmung hatten wir wenigstens noch eine zusätzliche Chance.“

Sein enttäuschter Trainer Hannes Sigurdsson („Nach dem Paragrafen 93 werden Vereine, die auf dem zweiten Platz liegen, bestraft.“) kündigt schon an, dass der FC Deisenhofen hoch motiviert und mit viel Biss in die neue Spielzeit starten wird: „Bei uns in Skandinavien sagt man: Wir haben Blut auf den Zähnen.“

(Umberto Savignano)

Aufrufe: 020.5.2021, 10:38 Uhr
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