2024-06-03T07:54:05.519Z

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Abwehrgröße: Maximilian Thomasberger, im Sommer zu RW Walldorf gewechselt, ist beim Fußball-Hessenligisten längst ein Stammspieler.	Foto: Uwe Krämer
Abwehrgröße: Maximilian Thomasberger, im Sommer zu RW Walldorf gewechselt, ist beim Fußball-Hessenligisten längst ein Stammspieler. Foto: Uwe Krämer

Nach Ausflug aufs Eis zurück zum Fußball

Maximilian Thomasberger ist eine feste Größe bei Hessenligist RW Walldorf / „Nur Turnen ist nicht so mein Ding“

WALLDORF. Zehn Mal eingesetzt und immer durchgespielt: Auf Anhieb hat es Maximilian Thomasberger zu einer festen Größen beim SV Rot-Weiß Walldorf gebracht. Wahrscheinlich hätte er sogar in allen zwölf Saisonspielen des Fußball-Hessenligisten mitgewirkt, wenn ihn nicht Adduktorenprobleme zu einer Pause gezwungen hätten. So verpasste der 27 Jahre alte Rüsselsheimer ausgerechnet das Derby gegen den VfB Ginsheim, seinen vorherigen Verein, für den er drei Jahre lang gespielt hatte.

Im Rückblick auf die seit Ende Oktober unterbrochene Saison resümiert Thomasberger: Eine Anlaufzeit habe er nach seinem Wechsel vom VfB schon gebraucht, um bei den Rot-Weißen zurechtzukommen. Zwar nicht bei der sozialen Integration in die Mannschaft, aber beim Verinnerlichen der Walldorfer Spielweise. Manches an der detailreichen, trotzdem schnörkellos offensiven Art des Fußballs, die Trainer Max Martin spielen lässt, war ungewohnt für den Neuzugang. Das Spielsystem fiel dem Innenverteidiger – gewohnt, mehrere taktische Grundformationen zu beherrschen – hingegen nicht schwer. Beim VfB war zuletzt mit einer Dreier-Abwehrkette taktiert worden. Martin bevorzugt die Viererkette.

Trainiert wird beim SV Rot-Weiß auch in der derzeitigen Corona-Pause. Dienstags und donnerstags komme die Mannschaft mittels Videokonferenz zusammen, so Thomasberger. Zuletzt hätten beim virtuellen Training hauptsächlich Krafteinheiten auf dem Programm gestanden: „Auch eine Runde Yoga haben wir mal gemacht.“ Für die Wochenenden stelle das Trainerteam den Spielern ein Laufprogramm zusammen.

Sport spielt auch in Thomasbergers Familie eine große Rolle. Er hätte seinem Vater Frank nacheifern können, einem ehemaligen Footballer, Handballer und Eishockeyspieler. Aber Maxi, wie der Neu-Walldorfer gemeinhin genannt wird, zog es zum Fußball. Wie seinen Onkel, Robert Scharf, 1979 bis 1981 Zweitligaprofi des FSV Frankfurt. Mit ihm hat er das Abwehrtalent gemein.

Fast wäre Thomasbergers Laufbahn jedoch beendet gewesen, noch ehe sie so richtig begonnen hatte. Denn als C-Jugendlicher bei seinem Heimatverein TV Haßloch war er kurz davor, mit dem Fußball aufzuhören: „Es machte mir dort einfach keinen Spaß mehr.“ Statt beim TVH zu kicken, probierte er sich in der Mainzer Eissporthalle mit Puck und Schläger aus.

Seine sportliche Vielseitigkeit kann er an der Frankfurter Uni ausleben, wo er Sportwissenschaften studiert. „Fast jede Sportart, die ich dort mache, macht mir Spaß – ob Badminton, Basketball oder Schwimmen“, sagt der Rüsselsheimer, der neben dem Studium in einem Fitness- und Rehazentrum arbeitet: „Nur Turnen ist nicht so mein Ding.“

Thomasberger hat eine Ausbildung zum Sportfitness-Kaufmann abgeschlossen. Anschließend begann er das Studium. Teil davon war ein einjähriges Praktikum im Jugendleistungszentrum des SV Wehen Wiesbaden. Dort wurde er in der Nachmittagsbetreuung der SVWW-Nachwuchsspieler eingesetzt.

Nach seinem Ausflug zum Eishockey kehrte er doch wieder zum Fußball zurück. Er wechselte zur SG Eintracht Rüsselsheim. Bis zu den B-Junioren blieb er beim Club vom Ostpark, ehe er sich mangels A-Jugend-Mannschaft anderweitig umschauen musste. Auf Empfehlung seines Onkels schloss sich Thomasberger dem SV Niedernhausen an, wo er auch seine ersten vier Seniorenjahre verbrachte. In seiner letzten Saison dort spielte er mit seinem jüngeren Bruder Niklas (er hat mittlerweile aufgehört). Beide verbrachten auch zwei gemeinsame Jahre bei Viktoria Kelsterbach, darunter eine Saison in der Hessenliga.

Innenverteidiger war Maximilian Thomasberger nicht immer. Erst bei den A-Junioren probierte sein Trainer ihn auf dieser Position aus, nachdem er stets im zentralen defensiven Mittelfeld wirkte. Später wurde er zuweilen als linker oder rechter Außenverteidiger eingesetzt. Als ihn der VfB im Sommer 2017 holte, sah ihn das damalige Trainergespann Artur Lemm/Carsten Hennig eher als defensiven Mittelfeldspieler – bis die personelle Situation den Innenverteidiger in ihm erforderte. Diese Rolle ist ihm auch am liebsten.

Torgefährlichkeit hat er ebenfalls in sein Repertoire aufgenommen. Bei Standardsituationen rückt der 1,89-Meter-Mann gerne auf, um seine Kopfballstärke auch in der Offensive einzubringen.

Aufrufe: 013.1.2021, 14:30 Uhr
Dirk WinterAutor