2024-06-04T08:56:08.599Z

Vereinsnachrichten
Mit Arminia schaffte Maxi Birker den Aufstieg in zweite Liga. Lange Zeit führte sie das Team als Kapitänin aufs Feld.
Mit Arminia schaffte Maxi Birker den Aufstieg in zweite Liga. Lange Zeit führte sie das Team als Kapitänin aufs Feld. – Foto: Henrik Martinschledde

Nach 17 Jahren: Maxine Birker kehrt heim

Die ehemalige Bundesligafußballerin kickt jetzt für den SV Häger in der Frauen-Kreisliga. Nun spricht sie über ihre Motivation. Und ihr neuer Trainer über die Ziele des Teams.

Im Sommer des Jahres 2002 tauchte auf einmal ein kleines Mädchen beim Training der Fußballer des SV Häger auf. Diese bereiteten sich gerade auf dem Rasenplatz bei Massmann auf ihre Saison in der Bezirksliga vor. Trainer damals war der ehemalige Bundesliga-Profi Wolfgang Mittendorf und das kleine Mädchen seine Tochter Maxine, die sich ohne große Scheu in die Übungsformen stürzte. Kapitän des kleinen HSV war Stefan Meierebert. Dieser erinnert sich 17 Jahre später lebhaft zurück: „Wir waren alle erstaunt, dass das kein Qualitätsverlust war und waren uns ziemlich sicher: Das wird mal eine.“

33 Einsätze für U-Nationalmannschaften und zahlreiche Bundesligaspiele für Heike Rheine, den FC Gütersloh oder den Herforder SV später kommt es nun zum Wiedersehen: Maxine Mittendorf, die inzwischen Birker heißt und Ende September Mutter eines Sohnes geworden ist, schließt sich wie berichtet der Damenmannschaft des SV Häger an. Deren Trainer ist seit Beginn der Saison Stefan Meierebert.


„Ich habe wieder angefangen zu laufen und richtig Bock auf Fußball. Außerdem habe ich mitbekommen, dass die Mädels eine lustige Truppe sind. Daher freue mich riesig darauf“, erklärt Birker ihre Motivation in ihrem Heimatverein, bei dem sie bei den Mini-Kickern mit dem Fußballspielen begonnen hat, noch einmal die Schuhe zu schnüren. Dass es ein Neustart in der Kreisliga werden wird, stört sie nicht: „Ich bin sehr heimattreu und mir war immer egal, in welcher Liga ich spiele. Der Wechsel damals 2011 zu Arminia Bielefeld in die Westfalenliga war ja auch ein derber Unterschied zu dem Niveau, das ich vorher gewohnt war.“


Der Weg mit den Frauen des DSC endete für Birker in der vergangenen Saison mit dem Aufstieg in die Zweite Liga. In Häger will sie es nach der Geburt ihres ersten Kindes nun deutlich ruhiger angehen lassen – auch wenn ihr das wohl schwerfallen wird. „Der Kleine hat natürlich immer Vorrang, aber ich bin sehr ehrgeizig und muss mich da wahrscheinlich selbst bremsen“, sagt die 29-jährige.


Hägers Trainer schielt auf den Aufstieg in die Bezirkliga


Torhüterin Ülkay Kollu und Abwehrspielerin Friederike Bülow wechseln ebenfalls in den Oberwelland-Park. Beides ehemalige Weggefährtinnen von Birker aus Arminia-Zeiten. Während Kollu zuletzt eine Fußballpause eingelegt hatte, um sich auf ihr Studium zu konzentrieren, war Bülow beim Zweitliga-Aufstieg des DSC eine der Leistungsträgerinnen. Damals noch unter ihrem Mädchennamen Schaaf. Da die 26-jährige im kommenden März ihr erstes Kind erwartet, wird sie den »Hägermädels« erst ab der kommenden Saison zur Verfügung stehen.


Hägers Trainer Stefan Meierebert hat Maxi Birker vor 17 Jahren das erste Mal getroffen. Gemeinsam mit Tochter Anna (links) freut sich das Vater-Tochter-Duo auf die Rückrunde in der Frauen-Kreisliga.
Hägers Trainer Stefan Meierebert hat Maxi Birker vor 17 Jahren das erste Mal getroffen. Gemeinsam mit Tochter Anna (links) freut sich das Vater-Tochter-Duo auf die Rückrunde in der Frauen-Kreisliga. – Foto: Sven Hauhart


Sofort helfen werden hingegen Madeline Viergutz vom SC Wiedenbrück und Linnea Depenbrock vom TuS Langenheide, die ebenfalls höherklassige Erfahrung mitbringen. Trotz der hochkarätigen Zugänge bleibt Trainer Meierebert bescheiden: „Es geht ja nicht darum, hier in irgendwelche Sphären vorzustoßen. Das für Häger schon immer in allen Mannschaften wichtige Gefühl, im richtigen Verein zu sein, soll auf jeden Fall erhalten bleiben.“


Angesichts von nur vier Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Spvg. Steinhagen und dem Umstand, in seiner Tochter Anna die mit 28 Toren erfolgreichste Torjägerin der Liga in den eigenen Reihen zu haben, schielt Meierebert aber zumindest ein bisschen in Richtung Bezirksliga-Aufstieg. „Dafür müssen aber auch alle gesund bleiben und Zeit haben. Außerdem patzt die Konkurrenz kaum. Mal schauen, ob es für ganz oben reicht.“


Für Maxine Birker spielt der kurzfristige sportliche Erfolg sowieso nur eine untergeordnete Rolle: „Von Arminia weiß ich, wie viel Spaß es macht, etwas langfristig zu entwickeln. Und wenn es dann auch noch in der Heimat ist, ist das doch schön.“

Aufrufe: 019.12.2019, 09:55 Uhr
Sven Hauhart / FuPaAutor