2024-05-02T16:12:49.858Z

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Beim Teamgeist in wenigen Wochen mehr Fortschritte als in der gesamten Vorrunde: Erkan Aktas | Foto: Achim Keller
Beim Teamgeist in wenigen Wochen mehr Fortschritte als in der gesamten Vorrunde: Erkan Aktas | Foto: Achim Keller

"Mussten reagieren": FV Lörrach-Brombach startet mit verändertem Kader

BZ-Interview mit dem Trainer des Oberligisten FV Lörrach-Brombach vor dem Rückrundenstart

19 Spiele, 21 Punkte Rückstand. So viel Wunder geht nicht, dass sie beim FV Lörrach-Brombach noch an den Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga glauben. „Wir müssen realistisch sein“, sagt Erkan Aktas. Uwe Rogowski sprach mit dem Trainer vor dem Rückrundenstart über alternative Ziele und Corona-Tests vor der Busfahrt.

BZ: Herr Aktas, sind Sie zufällig Bayern-Fan?
Aktas: Bayern-Fan?

BZ: Sie klingen, als seien Sie empört, wie man Ihnen so etwas Furchtbares unterstellen könnte.
Aktas: Nein, nein, das nicht. Eigentlich bin ich gar kein Fan. Ich schaue mir gern Spiele an und gut ist. Ich habe manchmal Sympathien für Bayern, das schon. Die erste Halbzeit der Bochumer hat mir trotzdem gefallen. Spannend, wie man innerhalb weniger Minuten auch so eine Mannschaft verwunden kann, die dann in so einen Domino-Effekt reinkommt und nicht mehr weiß, wo hinten und vorne ist. Insofern hat es Spaß gemacht.

BZ: Apropos Domino-Effekt. Den bräuchte es in wundersamer Form, wenn der FVLB noch den Ligaerhalt schaffen will.
Aktas: Bleiben wir realistisch. Es wird sehr schwer. Unsere Zielsetzung ist, mehr Punkte zu holen, als in der Vorrunde (7). Wenn wir die haben, können wir uns noch andere Ziele setzen. Sie müssen realistisch sein, Ziele, die greifbar sind.

BZ: Es dürfte sich eigenartig anfühlen, denn es ist selten, zu Rückrundenbeginn praktisch keine Chance mehr zu haben.
Aktas: Wir haben uns damit schon Mitte, Ende der Vorrunde beschäftigt. Dementsprechend haben wir auch beim Kader reagiert. Der Prozess läuft also schon länger, und es ist heute okay für uns, eigentlich intern kein Thema mehr.

BZ: Keine Extrem-Optimisten im Team, die an ein sportliches Wunder glauben?
Aktas: Es gibt Spieler, die sagen: „Hey, wir haben 19 Spieltage, zwölf daheim, warum soll das nicht gehen?“ Du musst ja auch verschiedene Rollen in der Mannschaft haben, der Optimist muss dabei sein. Er tut der Gruppe gut. Hier geht es ja aber fast schon in Richtung Vision.

BZ: Es gab einige Abgänge, etwa Roger Eschmann und Mustafa Muharemovic. Man hat Substanz verloren.
Aktas: Ja, es ist tatsächlich individuelle Qualität verloren gegangen. Aber wir haben einen Schwerpunkt gesetzt: Teamgeist entwickeln. Und da haben wir im Vergleich zur Vorrunde enorm aufgebaut. Durch Fabiano Durante und Benjamin Gysin, die extern dazugekommen sind, sowie Sidi Tindano und Amin El-Ghazi aus der U23, sind Charakterspieler neu dabei, tolle Typen. In der Kombination gleicht das die Verluste ein bisschen aus.

Zum kompletten Interview im BZ-Regiofußballportal: "Mussten reagieren": FV Lörrach-Brombach startet mit verändertem Kader (BZ-Plus)

Aufrufe: 017.2.2022, 22:00 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor