2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
Gibt die Richtung vor: Harry Grimm belegt mit dem TSV Burgheim derzeit Rang drei der Kreisliga Ost. Am Sonntag empfängt der Aufsteiger den SV Feldheim.  Foto: Dirk Sing
Gibt die Richtung vor: Harry Grimm belegt mit dem TSV Burgheim derzeit Rang drei der Kreisliga Ost. Am Sonntag empfängt der Aufsteiger den SV Feldheim. Foto: Dirk Sing

„Muss nicht sein, aber kann passieren“

Trainer Harry Grimm spricht über den starken Saisonstart von Aufsteiger TSV Burgheim

Aufsteiger TSV Burgheim eilt derzeit in der Kreisliga Ost von Sieg zu Sieg und belegt nach acht Spieltagen Rang drei. Am Sonntag (15 Uhr) ist der Tabellenvierte SV Feldheim zu Gast. Die Neuburger Rundschau hat sich mit Trainer Harry Grimm über den bisherigen Saisonverlauf, die Zielsetzung und die Zukunftsaussichten unterhalten.

Herr Grimm, was hätten Sie geantwortet, wenn Ihnen vor der Saison jemand gesagt hätte, der TSV Burgheim belege nach acht Spieltagen den dritten Platz?

Grimm: (überlegt lange) Ich hätte es auf jeden Fall nicht ausgeschlossen und geantwortet: Muss nicht sein, aber kann passieren.

Warum haben Sie Ihrer Mannschaft diesen Start zugetraut?

Grimm: Wir sind nicht mit dem Ziel in die Saison gestartet, nur die Klasse zu halten. Dafür waren wir in der vergangenen Saison einfach zu stark. Man müsste einmal schauen, ob jemals ein Team in der Kreisklasse Neuburg 69 Punkte geholt hat. Nun schaut Tabellenplatz drei natürlich super aus. Aber bereits mit drei Punkten weniger wären wir zwei oder drei Plätze weiter hinten und damit in einer Tabellenregion, wo wir hingewollt hätten.

Die vergangenen vier Partien wurden gewonnen. Was zeichnet den TSV Burgheim derzeit aus?

Grimm: Wir stehen hinten gut und haben nach vorne sehr viel Qualität. Die Geschlossenheit ist momentan einfach hervorragend. Wir sind nicht nur taktisch und kämpferisch, sondern auch spielerisch richtig gut. Durch die Erfolgserlebnisse in letzter Zeit ist auch das Selbstvertrauen gestiegen.

Zu Saisonbeginn hatte es noch gar nicht so rosig für Burgheim ausgesehen. Am zweiten (2:5 gegen Alsmoos) und dritten Spieltag (1:4 in Griesbeckerzell) mussten Sie derbe Niederlagen einstecken. War die Gefahr vorhanden, dass diese die Mannschaft verunsichern und warum ist genau das nicht passiert?

Grimm: Die Gefahr war gegeben, das stimmt. Das 1:1 am vierten Spieltag gegen Aichach war für uns Gold wert. Wenn wir auch diese Partie gegen eine starke Aichacher Mannschaft verloren hätten, hätte das negative Folgen haben können. In diesem Spiel haben wir dann gesehen, dass wir mithalten können.

Lukas Biber fehlte zwei Spiele gesperrt, Philipp Stadler eine Partie urlaubsbedingt. Die Spiele wurden dennoch gewonnen. Ist es ein wichtiger Schritt, solche Leistungsträger zumindest in einzelnen Partien ersetzen zu können?

Grimm: Es wird gerne vergessen, dass wir mit Mathias Heckel und Johannes Löffler auch andere Spieler haben, die jederzeit Tore schießen können. Wir haben nach vorne insgesamt so viel Qualität, dass wir einzelne Spieler jederzeit ersetzen können.

Gute Rollen spielen bisher auch die Neuzugänge Julian Holatko, Ignacio Landes und Valentin Baumgartner. Sie haben sich gut eingelebt...

Grimm: Absolut. Das Wichtigste für die jungen Burschen ist, dass die Mannschaft erfolgreich ist. Dann können sie sich entfalten und befreit ausspielen. Wir haben neben diesen drei Jugendspielern keine weiteren Neuzugänge dazubekommen und spielen mit dem Aufstiegskader. Der TSV Burgheim hat insgesamt für die Zukunft das Glück, mit wenigen Ausnahmen eine brutal junge Mannschaft zu haben.

Wo soll es demnach hingehen beim TSV Burgheim?

Grimm: Meine Aufgabe als Trainer ist es, in der Kreisliga eine gute Runde zu spielen. Das ist das kurzfristige Ziel. Wenn man die Rahmenbedingungen in Burgheim anschaut, den Sportheimbau, die Leute, die sich engagieren, will der TSV Burgheim künftig jedenfalls mit Sicherheit nicht stehenbleiben.

Was ist in dieser Saison drin?

Grimm: Wir wollen die Zuschauer und uns selbst begeistern. Ein Tabellenplatz im vorderen Drittel wäre der Wahnsinn.

Mit dem Abstiegskampf werdet ihr wohl nichts zu tun haben...

Grimm: Wir haben derzeit einen Lauf. Den muss man mitnehmen. Es können aber auch wieder Zeiten kommen, in denen der Wind von vorne bläst und nicht von hinten. Wenn Verletzungen oder Pech dazukommen, kann es auch in die andere Richtung gehen. Die Liga ist brutal schwer, der drittletzte Münster hat schon sieben Punkte.

Die Aufsteiger in den Jahren zuvor hatten Probleme, sind oft direkt wieder abgestiegen. Wie bewerten Sie den Unterschied zur Kreisklasse Neuburg?

Grimm: Der ist wahnsinnig groß, auch wenn die Spitzenteams in der Kreisklasse ebenfalls Qualität haben. Allein die Namen, die in der Kreisliga dabei sind! Wir spielen gegen Mannschaften wie Friedberg, Aichach oder Pöttmes. Das ist toll, auch wenn wir in der Kreisklasse mehr Derbys hatten.

Gegner Feldheim ist Vierter und ist ebenfalls seit fünf Spielen ungeschlagen...

Grimm: Genau, das wird hochinteressant. Es treffen zwei Mannschaften mit Selbstvertrauen und jungen Spielern aufeinander.

Wird es entscheidend sein, Marco Schütt, der acht Saisontore erzielt hat, in den Griff zu bekommen?

Grimm: Klar muss man so einen Mann in den Griff bekommen. Insgesamt wissen wir, was auf uns zukommt. Aber auch Feldheim weiß, wie wir spielen. Mich freut, dass ich erstmals in dieser Saison den kompletten Kader zur Verfügung habe.

Mehr Lokalsport lesen Sie auf www.neuburger-rundschau.de

Aufrufe: 030.9.2018, 08:07 Uhr
Neuburger Rundschau / Benjamin SigmundAutor