2024-05-24T11:28:31.627Z

Turnier
Die CfR-Verantwortlichen mit den „Namibia Legends“. Foto: Becker
Die CfR-Verantwortlichen mit den „Namibia Legends“. Foto: Becker

Multitalente aus Namibia beim Rudolf-Reinacher-Gedächtnisturnier

Senioren-Mannschaft aus Afrika in Pforzheim

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Pforzheim. In den vergangenen 63 Jahren wurde beim Pforzheimer Rudolf-Reinacher-Gedächtnisturnier Manches geboten. Zahlreiche Fußballgrößen von Fritz Walter bis Klaus Allofs haben auf dem Hallenparkett in der Goldstadt schon ihre Schuhe geschnürt. Doch eine Senioren-Mannschaft aus Afrika war bisher noch nie zu Gast.

Auch das gehört seit Samstag zur Geschichte, als die Kicker der „Namibia Legends“ ihr Debüt in der Fritz-Erler-Halle gaben. Auf den ehemaligen HSV-Profi Collin Benjamin warteten die Zuschauer zwar vergebens. Aber auch seine Kollegen, alles Ex-Nationalspieler, versprühten reichlich afrikanisches Flair. Als Botschafter ihres Landes, zur Kolonialzeit Deutsch-Südwest-Afrika, freuten sich die Fußballer besonders darüber, dass der Erlös des diesjährigen CfR-Turniers dem Verein „CAN – Children’s Aid Namibia“ zugute kommt. Und beim genaueren Hinschauen wurde deutlich, dass sich unter den afrikanischen Kickern sogar Multitalente befinden. Wie etwa Tiro Thlabanello, der neben Fußball auch noch Basketball für seine Heimatland spielt.

Allen Shekupe, Angestellter der Trans-Namib-Eisenbahngesellschaft, reist als Chorsänger der „Maranatha Singers Namibia“ durch die Weltgeschichte. Den Zwischenstopp in Pforzheim haben er und seine Truppe sichtlich genossen. „Es hat riesig Spaß gemacht, hier zum ersten Mal überhaupt Hallenfußball zu spielen“, meinte Pepe Calabrese, der einen italienischen Vater hat und als Hubschrauberpilot Touristen in die namibischen Buschgebiete oder in die Kalahari-Wüste fliegt. „Ich habe nicht gewusst, dass hier so schnell und hart gespielt wird. Morgen kriege ich bestimmt Muskelkater“, flachste Teamkapitän Costa Khanieb und betonte: „Wir sind allesamt Straßenfußballer.“

Kein Wunder, dass es sich die „Namibia Legends“ nicht nehmen ließen, beim Einlagespiel von Mitgliedern der CfR-Inklusionsabteilung und anderen Vereinskickern mitzumischen. 5:5 endete die Partie. Und dabei standen rekordverdächtige 40 Spieler (!) auf dem Hallenparkett. „Eine solche Begeisterung für Fußball ist auch in Afrika allgegenwärtig“, gab Helmuth Scharnowski zu verstehen. Der ehemalige namibische Nationaltrainer war eigens aus Flensburg nach Pforzheim gereist, um „seine Jungs“ mal wieder in Aktion zu erleben. „Nächstes Jahr haben wir auf alle Fälle drei Auswechselspieler mehr auf der Bank. Das spart Kräfte. Und vielleicht bringen wir dann auch Collin Benjamin mit“, stellte der Coach in Aussicht.

Aufrufe: 028.1.2018, 20:39 Uhr
Pforzheimer Zeitung / pepAutor