2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielvorbericht
Am Sonntag reist der SVW Mainz nach Zornheim.  Archivbild: Janke
Am Sonntag reist der SVW Mainz nach Zornheim. Archivbild: Janke

Mit Heimatverein gegen den Ex-Klub

SVW-Trainer Michael Horn kehrt am Sonntag zum Bezirksliga-Duell nach Zornheim zurück

Mainz. Fast bekommt man den Eindruck, Michael Horn wolle gar nicht gewinnen. Der Trainer von Fußball-Bezirksligist SVW Mainz trifft im Auswärtsspiel am Sonntag (14.30 Uhr) nämlich auf seinen Ex-Verein, den TSV Zornheim – und an den hat er nur gute Erinnerungen: „Ich habe mich extrem wohlgefühlt, das Wir-Gefühl dort ist ungewöhnlich stark“, sagt Horn, gibt aber Entwarnung. Natürlich möchte er gewinnen. Denn der TSV Zornheim steht auf Platz eins, und mit einem Sieg könnte der SVW punktemäßig gleichziehen.

Zunächst schwierige Bedingungen in Weisenau

Zweieinhalb Jahre lang war Michael Horn Trainer in Zornheim. Fast genauso lange ist der Weisenauer nun in seiner Heimat beim SVW. Während sich der TSV Zornheim schon immer auf seine Jugendarbeit verlassen musste, dadurch aber auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl entwickelte, war der SVW Mainz jahrelang Stammgast in der Landesliga. Vielleicht lag es an den höheren Ansprüchen, dass sich der Start dort für Horn als schwierig erwies. „Es hat zwischenmenschlich nicht gepasst, es gab Gruppenbildungen“, sagt Horn, „und aus mir unerfindlichen Gründen gab es Neid innerhalb der Mannschaft“.

Horn forderte ein Umdenken, leitete den Umschwung ein. Genau so eben, wie er es aus Zornheim kannte. „Bei uns sollen die Jungs nicht nur lernen, besser zu kicken, sondern auch mit beiden Beinen im Leben zu stehen“, sagt Michael Horn, der vor dieser Saison zahlreiche Abgänge zu kompensieren hatte. Das tat er dann hauptsächlich mit Eigengewächsen, „und bisher klappt das ja ziemlich gut“, findet der Trainer. Einer davon konnte sich bisher besonders ins Rampenlicht spielen. Johannes Lawen, meistens als Innenverteidiger oder als Sechser eingesetzt, „ist ein richtig guter Allrounder“, lobt Horn. Falls es mal brennt, kann er Lawen ebenso als Außenverteidiger aufbieten, „das klappt auch hervorragend“.

Dass es beim SVW Mainz in dieser Saison bisher so gut läuft, liegt laut Horn an der mannschaftlichen Geschlossenheit. Spielerisch sei sein Team nämlich nicht das Nonplusultra der Liga, da ist der Trainer realistisch. Das habe er beispielsweise gegen den SV Italclub gesehen. „Die sind zwar nicht austrainiert, aber ich habe schon beim Warmmachen gesehen, wie die den Ball annehmen“, erinnert sich Horn, „solche Spieler habe ich nicht.“ Dafür hat er eine Mannschaft geformt, die am Wochenende den Tabellenführer schlagen will. Dass er diesen lange Zeit trainiert hat, könnte Horn einen Vorteil bringen. „Viele Spieler von damals sind noch dabei, ich kenne ihre Spielanlage“, sagt der Coach. Daher habe er sein Team auf den TSV Zornheim gezielt vorbereitet. Mehr möchte er nicht verraten, „aber wir werden beim Tabellenführer sicher nicht pressen und mit vier Spielern anlaufen“. Schließlich will er gegen seinen Ex-Klub kein unnötiges Risiko eingehen.

Aufrufe: 010.11.2018, 09:00 Uhr
Pascal AffelderAutor