2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Bingens Mükerrem Serdar (links), hier im Spiel gegen Karbach, machte in Mechtersheim den Deckel drauf.	Archivfoto: Daudistel
Bingens Mükerrem Serdar (links), hier im Spiel gegen Karbach, machte in Mechtersheim den Deckel drauf. Archivfoto: Daudistel

Mit Glück und Geschick

Oberligist Hassia Bingen feiert in Mechtersheim einen etwas überraschenden 3:1-Erfolg

MECHTERSHEIM. Der Lauf von Hassia Bingen in der Fußball-Oberliga geht weiter. Beim TuS Mechtersheim, dem bisherigen Tabellenvierten, wurde mit einem 3:1 der dritte Auswärtssieg der Saison, der dritte Erfolg in Serie bei nun 11:2 Toren eingetütet. Dabei kam in zwei Situationen ein wenig das Glück zu Hilfe. Nach dem Spielverlauf und den Chancen zu urteilen, war der doch eher unerwartete Dreier in der Pfalz jedoch verdient.

Der Matchplan beider Teams schien identisch: Selbst tief stehen und den Gegner erst einmal kommen lassen. Die ersten, die sich aus der Defensive trauten, waren die Hausherren. Nach einem Einwurf in Höhe der Mittellinie kam Yasin Özcelik an die Kugel, zog den Ball von der Grundlinie zurück, und Torjäger Eric Veth musste nur noch den Fuß zum 1:0 hinhalten (8.). Der Treffer sorgte aber nicht für Sicherheit beim TuS, sondern brachte die Hassia ins Spiel. Für den Ausgleich musste allerdings ein Standard herhalten. Dennis De Souza Oelsners Freistoßflanke aus dem rechten Halbfeld flog an Freund und Feind vorbei ins lange Eck (21.).

Bis zur Pause begegneten sich beide Teams nun auf Augenhöhe, den Torjubel der Mechtersheimer (27.) pfiff Schiedsrichter Gahis Safi jedoch zurück, hatte eine Abseitsstellung erkannt. „Wahrscheinlich mussten wir uns durch die Erlebnisse in der Hinrunde diesen Pfiff verdienen“, atmete Co-Trainer Sandro Schlitz nach der Partie durch, dachte an manch strittige Entscheidung, die die Hassia in der Hinrunde einige Zähler kosteten. Das Glück war auch nach dem Wechsel auf Seiten der Rheinhessen. Als Kapitän Enes Sovtic eine Abwehraktion misslang, der Ball stattdessen erst auf der Tor-, dann auf der Torauslinie entlanglief und von Lukas Metz wieder auf Veth zurückgespielt wurde, konnte Serdal Günes dessen Schuss im allerletzten Moment klären (50.).

Zwei Minuten später führte das Team von Nelson Rodrigues. Günes hatte das Spielgerät erobert, ging energisch nach vorne und spielte Philipp Schrimb im richtigen Moment in den Lauf. Der 28-jährige Außenspieler zog trocken ab und ließ Philipp Schilling im TuS-Gehäuse keine Abwehrmöglichkeit. Die Pfälzer versuchten nun zu drücken, konnten sich aber gegen eine konzentrierte Abwehr der Binger nicht durchsetzen. Umgekehrt verlegte sich die Hassia aufs Kontern, spielte aber auch keinen Angriff erfolgreich zu Ende.

Die Entscheidung fiel schließlich, als der TuS nach zwei Platzverweisen nur noch mit acht Feldspielern agierte. Der eingewechselte Mükerrem Serdar tippte den Ball bei einem Freistoß an, Vllaznim Dautaj chippte ihn über die Mauer zum durchstartenden Serdar. Der umkurvte Schilling und schob in der ersten Minute der Nachspielzeit zum Endstand ein.

Wie wichtig der Dreier war, zeigte der 3:0-Erfolg des FV Diefflen gegen Hertha Wiesbach. Die Hassia ist damit zwar auf Rang zwölf der Tabelle geklettert, der Abstand zum möglichen Abstiegsrang 14 beträgt aber weiterhin lediglich zwei Zähler. „Diesmal haben wir nach zehn Minuten unseren Spielrhythmus gefunden und unser System durchdrücken können“, wusste Schlitz. Den Kampf um den Klassenerhalt habe das Team längst angenommen, jetzt komme mit jedem positiven Ergebnis mehr Selbstvertauen hinzu. „Jedem ist bewusst, worum es geht, und keiner der Jungs will sich einen Oberliga-Abstieg ans Revers heften“, so der Asssistent von Rodrigues.

Hassia Bingen: Schotte – Klöckner, Sovtic, Günes, Iten – Kraft (71. Serratore), Neumann – Schrimb (62. Liesenfeld), Darcan, De Sousa Oelsner (82. Serdar) – Dautaj.



Aufrufe: 024.3.2019, 10:30 Uhr
Jochen WernerAutor