2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
Nach dem frühen Führungstreffer durch das Elfmetertor von Timo Cecen scheint das Heimspiel des FC Gießen noch seinen üblichen Verlauf zu nehmen. 	Foto: Ben
Nach dem frühen Führungstreffer durch das Elfmetertor von Timo Cecen scheint das Heimspiel des FC Gießen noch seinen üblichen Verlauf zu nehmen. Foto: Ben

Mit dem Gedanken schon im Ziel?

HESSENLIGA: +++ FC-Trainer Daniyel Cimen vergleicht Situation in der Liga mit dem Pokalhalbfinale / „Eine Tür schließt sich, die andere öffnet sich“ +++

GIESSEN. Ganz sicher ist die überraschende 2:3-Niederlage des FC Gießen gegen den FC Eddersheim kein Drama. Die Mannschaft von Trainer Daniyel Cimen führt die Tabelle nach wie vor souverän an und hat weiterhin genügend „Matchbälle“ zur Verfügung, um den Aufstieg in die Regionalliga Südwest rein rechnerisch perfekt zu machen.

Fast wie ein Mantra wiederholt Trainer Daniyel Cimen seit Saisonbeginn das Phrasenschwein-Motto: „Wir schauen von Spiel zu Spiel.“ Seine Spieler tun es ihm gleich. Bei 21 Siegen in 27 Partien kann wohl zurecht davon gesprochen werden, dass sich das Team und die Verantwortlichen nicht davon ablenken lassen, dass von außen immer wieder aufs Neue an sie herangetragen wird, der Klassensprung sei doch im Grunde genommen nur Formsache.

„Das läuft ja gefühlt seit dem dritten Spieltag so, und wir kriegen das natürlich mit“, antwortete nach Spielschluss Innenverteidiger Kevin Nennhuber auf die Frage, wie man mit dieser Stimmung im Umfeld umgehe. Wenn es dann mal doch nicht so läuft wie gewünscht, werden selbstredend Gründe gesucht.

Daniyel Cimen selbst verglich das 2:3 gegen Eddersheim im Nachgang mit dem dramatischen Hessenpokal-Aus im Elfmeterschießen beim KSV Baunatal. Zuviel sei damals schon vom möglichen Einzug in den DFB-Pokal geredet worden, ebenso wie jetzt von der Möglichkeit, bereits im April die große Aufstiegsfeier starten zu können. Wenn es der Coach selbst äußert, hat sich die Mannschaft vielleicht doch davon anstecken lassen, sodass die letzten so wichtigen Prozentpunkte, um ans Limit zu kommen, gefehlt haben.

Kevin Nennhuber verneint das: „Das hat damit nichts zu tun. Das dürfen wir nicht an uns ranlassen – und das tun wir auch nicht.“ Menschlich verständlich wäre es allemal, den großen Erfolg so dicht vor Augen. Daniyel Cimen und sein Trainerteam werden genau hinschauen und ihre Schlüsse ziehen. Denn die Mentalität und Einstellung werden in der Regionalliga, wenn weitaus stärkere Gegner und womöglich auch einmal Durststrecken auf die Gießener warten, noch weit mehr von Bedeutung sein.

Zurück zu den „Matchbällen“, da die Eddersheim-Niederlage auch einen „positiven“ Aspekt hatte: Nach dem spielfreien Osterwochenende kann der FC Gießen statt auswärts in Hünfeld eine Woche später im Waldstadion vor heimischem Publikum, sicher stimmungsvoller, den ersten verwandeln. „Eine Tür schließt sich, die andere öffnet sich“, sagte Innenverteidiger Nennhuber dazu. Dass alle Türen zur Regionalliga Südwest sperrangelweit offen stehen, hat der FC Gießen seiner überragenden Saison zu verdanken.



Aufrufe: 014.4.2019, 21:00 Uhr
Gießener AnzeigerAutor