2024-06-17T07:46:28.129Z

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Wieder im grünen Dress: Dennis Merten kehrt zum SV Niedernhausen zurück und will den SVN am liebsten Richtung Hessenliga ballern.
Wieder im grünen Dress: Dennis Merten kehrt zum SV Niedernhausen zurück und will den SVN am liebsten Richtung Hessenliga ballern. – Foto: System/stock.adobe

"Mit Alex Meier zusammenzuarbeiten war eine Mega-Erfahrung"

Nachspielzeit mit Dennis Merten +++ Die Neuverpflichtung des SVN über die Hintergründe seines Wechsels und wie "Fußballgott" Alex Meier dem SV helfen wird

Niedernhausen. Erst seit kurzem ist klar, dass sich Dennis Merten zur Rückrunde erneut dem SV Niedernhausen anschließen wird. Bereits in der Saison 17/18 spielte der heute 29-Jährige beim SV, für den er damals in der Gruppenliga mit 34 Toren und 19 Vorlagen überragende Quoten auflegte, was am Ende jedoch nur für Tabellenplatz acht reichte. Diese beeindruckende Statistik weckte natürlich Begehrlichkeiten, unter anderem beim Verbandsligisten SV Gonsenheim, den Merten im darauffolgenden Jahr mit einer ähnlich starken Ausbeute zum Aufstieg in die Oberliga verhalf. Nach einer Saison in der Oberliga schloss sich der Stürmer aus zeittechnischen Gründen wieder seinem Stammverein, dem A-Ligisten SSV Hattenheim, an. Nach knapp eineinhalb Jahren erfolgt nun der Wechsel zurück ins Autal. Im Interview erklärt Merten wie es zum erneuten Engagement beim SV kam, welche Ziele er dort verfolgt und wie er seinen Job als Jugendtrainer bei Eintracht Frankfurt mit seiner Rolle als Verbandsligaspieler unter einen Hut bekommen will.

FuPa: Hallo Dennis, du wirst in der Rückrunde zum wiederholten Male für den SV Niedernhausen auf dem Platz stehen. Wie kam es dazu?

Dennis Merten: „Ich habe in der Hinrunde ab und zu bei Niedernhausen mittrainiert, um mich fit zu halten, wenn es bei Hattenheim zeitlich nicht gepasst hat. Das war kein Problem, da ich von früher unter anderem noch Max Berg, David Reusing, Dominik Gudenkauf kenne und auch mit dem Teammanager Stephan Mohr ein gutes Verhältnis habe. Der Kontakt zum SV ist also nie ganz abgebrochen. Als dann im Winter die erste Anfrage kam und wir ein paar Gespräche geführt haben, ist in mir die Überlegung gereift: „Ja, warum eigentlich nicht? Ich will sowieso wieder ein bisschen mehr Gas geben und Niedernhausen steht im Moment echt gut da.“ In Hattenheim lief es ganz gut, wir haben da ein cooles Team mit super Jungs, aber mich hat es dann doch gereizt, nochmal ein wenig ambitionierter zu kicken.“

FuPa: Eineinhalb Jahre hast du jetzt für den SSV Hattenheim in der Kreisliga A gespielt, insgesamt, auch dem coronabedingten Saisonabbruch geschuldet, hast du dort nur 18 Spiele absolviert. Wie viele Extraschichten wirst du schieben müssen, um auf Verbandsliganiveau wieder über 90 Minuten gehen zu können?

Dennis Merten: „Ja, das ist auf jeden Fall ein Sprung. Ich glaube aber, dass ich den Vorteil habe eine ganz gute Grundfitness zu besitzen und zusätzlich immer schon nebenbei Sport, in Form von Kraft- und Ausdauereinheiten treibe. Ich hoffe, das alles wird mir dabei helfen, recht schnell wieder auf Verbandsliganiveau anzukommen. Natürlich muss ich aber Extraschichten schieben, auch, weil ich aus beruflichen Gründen nicht jede Trainingseinheit mit der Mannschaft mitmachen werden kann. Diese Schichten absolviere ich jedoch gerne, da ich den Anspruch an mich selbst habe, nicht einfach nur dabei zu sein, sondern auch auf dem Platz mitzuspielen und helfen zu können.“

FuPa: Momentan steht der SV auf Platz drei der Tabelle, wenn ihr euer Nachholspiel gegen den RSV Weyer gewinnt, sogar auf Rang zwei, mit nur zwei Punkten Rückstand auf den Tabellenführer Steinbach II. Wo glaubst du geht die Reise für Niedernhausen in dieser Saison hin? Wie stehen eure Chancen Steinbach in der Rückrunde noch vom Thron zu stoßen?

Dennis Merten: „Ich denke, der SV ist in der Verbandsliga ein Verein, der, beispielsweise im Vergleich zum jetzigen Tabellenführer, als etwas kleiner anzusehen ist. Natürlich möchten wir aber so lange wie möglich oben dranbleiben. Was es dann am Ende wird, ist schwierig vorauszusehen, aber die Motivation den Tabellenführer zu ärgern, ist auf jeden Fall da. Das Ziel im Spiel gegen sie muss es sein, sie als Underdog zu schlagen und dann die restliche Saison konstant zu punkten. Dadurch, dass sie jederzeit aus ihrer ersten Mannschaft Spieler runterziehen können, wird es jedoch schwer, sie von da oben zu verdrängen. Ihr Kader ist sowohl qualitativ als auch von der Breite her sehr gut aufgestellt.“

FuPa: Mit Manuel Ulm hat den Verein im Herbst bereits ein renommierter Torjäger aufgrund mangelnder Einsatzzeiten verlassen. Zudem treffen die aktuellen Offensivkräfte um Dominik Ortega Tapia (neun Tore in elf Spielen), Thomas Brewer, Ivan Rebic und deinem zukünftigen Coach Maurice Burkhardt sehr zuverlässig. Warum hat dich das alles nicht abgeschreckt?

Dennis Merten: „Ich war natürlich davor mit Manuel und den anderen im Austausch, aber ich denke man wird durch Konkurrenz nur besser. Zudem sind es ja nicht nur Konkurrenten, sondern auch Mitspieler und ich behaupte jetzt einfach mal, dass ich von den Positionen her relativ variabel einsetzbar bin. Letzten Endes liegt die Entscheidung beim Trainer und der eigenen Leistung auf dem Platz, weswegen ich mir da nicht so viele Gedanken mache.“

Zum ausführlichen Interview mit Manuel Ulm und den Hintergründen zu seinem Wechsel geht es hier.

FuPa: Welche persönlichen Ziele verfolgst du beim SV, hast du dir beispielsweise eine bestimmte Anzahl an Torbeteiligungen vorgenommen?

Dennis Merten: „Das ist tatsächlich zum ersten Mal schwierig einzuschätzen für mich, weil ich nicht wie zuvor weiß, wie viele Trainingseinheiten und in der Folge auch Spiele ich absolvieren werde. Natürlich will ich möglichst viele Tore erzielen und Vorlagen geben, aber eine genaue Zahl, die ich anpeile, kann ich aufgrund der Ungewissheit nicht nennen. Ich will einfach der Mannschaft helfen möglichst erfolgreich zu sein.“

FuPa: Du gehst jetzt in deine zweite Saison als Co-Trainer der U16 bei Eintracht Frankfurt. Wie schaffst du es zeitlich dein Engagement als Jugendtrainer und das als Spieler unter einen Hut zu bekommen?

Dennis Merten: „Zeitlich ist es natürlich eng, der Fokus steht dabei auf meinem Job hier bei der Eintracht. Das ist aber auch mit Niedernhausen abgesprochen und allen Beteiligten so weit klar. Ich werde einfach so oft wie es geht beim Training dabei sein, und wenn ich eine Einheit verpasse, werde ich die angesprochenen Einzelschichten schieben.“

FuPa: Im letzten Jahr war auch Alex Meier Teil des Trainerteams der U16. Wie war es mit dem „Fußballgott“, zusammenzuarbeiten?

Dennis Merten: „Persönlich ist er ein super Typ, ich komme klasse mit ihm aus. Wir stehen, auch durch sein Amt bei der U17, immer noch regelmäßig in Kontakt und tauschen uns aus. Es war echt eine Mega-Erfahrung mit ihm in einem Trainerteam zu sein, vor allem, wenn er Geschichten aus seiner eigenen Zeit als Profi erzählt hat. Auch wie er mit den Jungs umgegangen ist und ihnen seine persönlichen Erfahrungen weitergegeben hat, war sehr beeindruckend.“

FuPa: Konntest du dir etwas von der Eintracht-Legende abschauen, was jetzt dem SV zugutekommen könnte?

Dennis Merten: „Auf jeden Fall! Vor allem die Art und Weise, wie intensiv er früher trainiert hat, die tausenden Wiederholungen von Abschlüssen vor dem Tor, die am Ende den Unterschied gemacht haben. Der erste Kontakt, die Ballbehandlung, An- und Mitnahme, all das hat er im Training perfektioniert und letzten Endes zu einem besonderen Spieler gemacht. Wenn er bei uns im U16-Training mal mitgemacht hat, waren zehn von zehn Abschlüssen vom Sechzehner im Tor, unsere Keeper waren da chancenlos. Davon versuche ich mir natürlich etwas abzuschauen, vor allem, wie gesagt, seinen ersten Kontakt mit der Innenseite oder der erste Kontakt in die Bewegung sind schon klasse. Leider, befürchte ich, werde ich sein Level nicht mehr ganz erreichen (lacht).“

Aufrufe: 06.1.2022, 15:00 Uhr
Tim StammAutor