2024-05-02T16:12:49.858Z

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So kennt man Erol Türkoglu an der Seitenlinie: Stets motiviert er seine Mannschaft. Das Ziel Bezirksliga- Klassenerhalt beim TSV Dettingen/Erms ist seiner Meinung nach zu schaffen.  Eibner
So kennt man Erol Türkoglu an der Seitenlinie: Stets motiviert er seine Mannschaft. Das Ziel Bezirksliga- Klassenerhalt beim TSV Dettingen/Erms ist seiner Meinung nach zu schaffen. Eibner
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Mit 45 Jahren noch aktiv auf dem Bezirksliga-Fußballfeld

Erol Türkoglu ist Trainer beim TSV Dettingen/Erms - und manchmal auch Spieler

Serie „Sport im Blick:“ Erol Türkoglu ist Fußball-Trainer beim TSV Dettingen/Erms. Und Feuerwehrmann auf dem Grün, wenn es personelle Engpässe gibt.

Erol Türkoglu ist ein Phänomen. Wenn Fußballer um die 30 Jahre ihre Kickstiefel an den Nagel hängen weil sie sagen „Jetzt reichts“, ist für den 45-Jährigen noch nicht Schluss. Bereits fünf Mal in der laufenden Saison griff er aktiv ins Spielgeschehen ein, davon zwei Mal von Beginn an.

Freilich sind seine Einsätze aus der Not heraus geboren. Der Grund liegt auf der Hand: Beim TSV Dettingen/Erms schlug der Verletzungs-Teufel gewaltig zu. Teilweise fehlten zu Rundenbeginn im August bis zu 13 Spieler, davon mindestens sieben die zum Stammpersonal gehören.

Kein Wunder, dass die Künste des Trainers nun als Spielertrainer gefragt sind. In der Vierer-Abwerkette stellt er seinen Mann. Und ein bisschen stolz ist er darauf, dass er, genauso wie sein Team, in keiner Partie untergegangen ist. Bestes Beispiel: Das Spiel gegen Tabellenführer SSC Tübingen. „Das 0:2 war für uns ein Achtungserfolg, wir sind da nicht schlecht gestanden“, so der gelernte Industrie-Mechaniker. Seine Routine und ein gutes Stellungsspiel habe ihn gegen die jungen, schnellen Angreifer des Gegners, dessen Spieler teilweise 27 Jahre jünger waren, gerettet, sagt er. „Im Tempospiel kann ich gegen 18- und 20-Jährige natürlich nicht mithalten“, lacht er augenzwinkernd. Ihm sei es speziell vor dieser Partie aber schon „mulmig“ gewesen.

Dass der in Wannweil wohnende Familienvater vom Fußball was versteht, hat er als Spieler und Trainer über 30 Jahre lang bewiesen. In seiner besten Zeit als Aktiver stehen da beispielsweise Einsätze in der Regionalliga oder Oberliga (beides beim SC Pfullendorf), der Verbandsliga (TSV Ofterdingen und TuS Metzingen) zu Buche. Als er mit 34 Jahren bei der TuS Metzingen als Aktiver aufgehört hatte, nahm er Trainerstationen beim SSV Rübgarten, der TuS Metzingen dem FC Rottenburg, den TSG Young Boys Reutlingen an. Beim TSV Dettingen/Erms befindet er sich nun in der dritten Saison - und ein Ende ist noch nicht in Sicht.

Schwere Aufgabe

Allerdings hat er nun eine schwere Aufgabe bei den Ermstälern vor sich. Nach dem miserablen Start, dem allerdings eine Aufholjagd folgte, die mit einem Sieg gegen den TSV Wittlingen im letzten Spiel vor dem Wintereinbruch folgte, befindet man sich in der Nähe des Relegationsplatzes.

„Natürlich wird es alles andere als einfach, ich gehe allerdings fest davon aus, dass wir den Klassenerhalt schaffen können. Es wird schwer genug, aber die Mannschaft hat Qualität und natürlich brauchen wir auch Glück, um die Liga zu halten.“ Punkte sind jetzt nötig und wenn man sich anschaut, dass der SV Pfrondorf mit 42 Punkten zuletzt nur die Relegation erreichte (und dort scheiterte), sehen die derzeitigen 15 Zähler auf der Habenseite mickrig aus. Allerdings darf der TSV noch zu vier Nachholspielen antreten.

Grund für eine gewisse Zuversicht in Bezug auf den Klassenerhalt gibt dem Coach zum einen die Tatsache, dass wegen der Verletztenmisere mehrere A-Junioren zu bemerkenswerten Einsätzen kamen und zum anderen nun nach der Pause wichtige Stammkräfte wieder integriert werden können. So darf man mit den Rückkehrern Benjamin Vukoja, Sergio Sassano, Marc Fritz und Oguzhan Celdir rechnen.

Ein ganz anderes Problem hat sich speziell Richtung Winterpause aufgetan. Und es betrifft fast alle Klubs. Wegen Unbespielbarkeit vieler Fußballplätze ist der Terminplan gehörig durcheinander geraten. So hat der TSV Dettingen zuletzt Mitte November gespielt (vier Spieltage fielen fast komplett aus, doch es wurde ununterbrochen trainiert). Es soll aber erst am 18. Februar mit Nachholspielen weitergehen. Um da die Spannung der Kicker aufrecht zu erhalten, sind nicht nur die Trainer gefragt. „Ich glaube nicht, dass wir am 18. Februar beim SV Hirrlingen antreten können, die haben keinen Kunstrasenplatz“ so Türkoglu, der nun den Trainingsbeginn seiner Mannschaft auf 22. Januar angesetzt hat.

Auf weiter Flur

Übrigens: So ganz allein auf weiter Flur - vom Alter her gesehen - ist Erol Türkoglu dann doch wieder nicht. Mit Zvonko Sokcevic, den der Coach nach einigen Jahren Spielpause wieder aktivierte und der zuletzt die zweite Mannschaft trainierte, steht ihm ein 39-Jähriger zur Seite.

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Aufrufe: 010.1.2018, 08:05 Uhr
SWP / Leopold FreudemannAutor