2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Foto: Gerd Islinger trat als Trainer des FC Mintraching zurück. Foto: Sport Foto
Foto: Gerd Islinger trat als Trainer des FC Mintraching zurück. Foto: Sport Foto

Mintrachings Trainer beendet Mission

Gerd Islinger trat vom seinem Amt zurück und ist ab sofort wieder für alles offen +++ Nur sieben von 38 Spielen in seiner Ära gingen verloren

Im Mai 2012 stieg der FC Mintraching in die A-Klasse ab. Mit Gerd Islinger wurde ein neuer Trainer verpflichtet, der sich auch gleich um ein paar neue Spieler gekümmert hatte. Es gelang als Meister in der A-Klasse der sofortige Wiederaufstieg. Und auch in der Kreisklasse lief es bislang relativ gut. Mintraching schaffte aus zwölf Spielen für einen Aufsteiger beachtliche 18 Punkte. Der FCM war sogar das einzige Team, das den Spitzenreiter aus Oberisling bezwingen konnte. Dennoch trat Gerd Islinger am Montag zurück.
FuPa: Herr Islinger, warum hören sie auf, obwohl der FC immerhin 18 Punkte auf dem Konto hat?
Islinger: Die Mannschaft könnte noch wesentlich besser da stehen, es steckt mehr Potential in ihr. Leider ist man in Mintraching aber zu schnell zufrieden! Das bin ich nicht, ich möchte das optimale aus dem Team herauskitzeln. Und dazu stehe ich auch öffentlich: Darum gab ich im Sommer eine Zielvorgabe von 27 Punkten plus x zur Winterpause aus. Das ist im Prinzip noch immer machbar, wird aber schwer! Von einigen Spielern, darunter sind auch welche, die ich mitgebracht habe, bin ich sehr enttäuscht. Die Zufriedenheit schlug sich vor allem in der mangelnden Trainingsbeteiligung nieder. Zudem gab es einige Nebenkriegsschauplätze. Wenn mir etwas nicht passt, spreche ich das direkt an. Ich mag es aber nicht, wenn das andere Hintenherum machen. Ich schlug in den letzten Wochen auch eine rauere Tonart an. Ich bin halt nicht der Lila-Laune-Bär vom FCM, der auf heile Welt macht! Probleme gehören angesprochen! Es ist halt nicht meine Art, immer den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen!

FuPa: Aber mit einem Mittelfeldrang kann man doch trotzdem zufrieden sein, oder?
Islinger: Das Team hat sich bisher weit unter Wert geschlagen. Natürlich hatten wir auch mit Verletzungspech zu kämpfen oder Spieler standen aus anderen Gründen nicht zur Verfügung. Somit konnte ich in der aktuellen Saison nie zwei Mal in Folge die gleiche Elf aufbieten. Ich war der Meinung, dass ich die Mannschaft nicht mehr genügend erreichen könne. Deshalb bot ich der Abteilungsleitung meinen Rücktritt in der Winterpause an. In einem gemeinsamen Gespräch kamen wir dann aber überein, dass es besser wäre, wenn der Schritt sofort vollzogen wird.

FuPa: Haben Sie ihre Zusage in Mintraching im Nachhinein bereut?
Islinger: Nein, auf keinen Fall. Die 17 Monate waren insgesamt die besten seit langem. Die Zusammenarbeit mit der Abteilungsleitung war optimal, die nötigen Bedingungen wurden geschaffen. Natürlich war auch der Erfolg vorhanden. Von 38 Pflichtspielen haben wir nur sieben verloren, davon aber einige unnötig! Doch schon seit Beginn der Sommervorbereitung kehrte etwas der Schlendrian ein. Ich musste ständig Zugeständnisse machen, denn wir brauchten schließlich jeden Spieler, um am Wochenende zwei Mannschaften stellen zu können. Anspruch und Wirklichkeit lagen meines Erachtens zu weit auseinander. So etwas wie Konkurrenzkampf gab es nicht mehr. Wie gesagt, von einigen Spielern bin ich halt maßlos enttäuscht. Ich erwarte von niemandem Unmögliches, aber das optimal mögliche! Ich selbst musste mich in 17 Monaten nur zwei Mal im Training vertreten lassen. Einmal hatte ich eine Autopanne, einmal war ich dienstlich verhindert!

FuPa: Und nun scheiden Sie als Aufstiegstrainer im Bösen?
Islinger: Auf keinen Fall. Beispielsweise zu Abteilungsleiter Sepp Eder werde ich immer ein super Verhältnis haben. Ich hoffe, dass ich mit meiner Entscheidung Impulse setzen konnte. Nun müssen sich die Spieler neu beweisen. Ich wünsche dem Verein alles erdenklich Gute. Mit dem Abstieg wird der FC sicherlich nichts zu tun bekommen. Ich hinterlasse ja keinen Scherbenhaufen, sondern ein Team mit Potential. Dieses gilt es nun halt zu nahezu 100 Prozent abzurufen! Sepp und ich selbst haben unter Männern einen Schnitt vollzogen, der zum Wohle von mir, der Mannschaft und dem Verein getroffen wurde. Ich kann jedem Beteiligten auch weiterhin in die Augen schauen!

FuPa: Wollen Sie nun eine Pause einlegen?
Islinger: mich kennt, der weiß, dass ich den Fußball lebe und liebe! Ich bin ab sofort wieder für alles offen!
Aufrufe: 015.10.2013, 14:04 Uhr
lstAutor