2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Gemeinsam siegen, gemeinsam jubeln: Das Team des TSV Mindelheim gewann mit dem knappsten aller Ergebnisse 1:0 gegen Marktoberdorf, zeigte sich dabei aber demonstrativ eine geschlossene Mannschaftsleistung. 	F.: M. Lindemann
Gemeinsam siegen, gemeinsam jubeln: Das Team des TSV Mindelheim gewann mit dem knappsten aller Ergebnisse 1:0 gegen Marktoberdorf, zeigte sich dabei aber demonstrativ eine geschlossene Mannschaftsleistung. F.: M. Lindemann

Mindelheimer demonstrieren Zusammenhalt

Trainerfrage ist aber noch immer nicht geklärt +++ Kissinger starten beim Spitzenreiter eine Aufholjagd +++ Kemptener Talfahrt hält an

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Gegen den Tabellenvorletzten aus Kempten erledigte der TSV Schwaben Augsburg seine Pflichaufgabe souverän und bleibt damit weiterhin in der Spitzengruppe der Bezirksliga Süd. Zu einer ereignisreichen Partie entwickelte sich das Duell zwischen den Tabellennachbarn Stätzling und Neugablonz. Der Spitzenwert von vier Platzverweisen in einer Halbzeit lässt eine intensiv geführte Partie vermuten, in der sich jedoch letztlich Stätzling durchsetzte. Alles gegeben hat auch der Kissinger SC, der sich beim Spitzenreiter SV Egg an der Günz trotz zwischenzeitlichem 0:2-Rückstand nicht geschlagen gab.
TSV Mindelheim – TSV Marktoberdorf 1:0 (1:0)
Nach dem Spiel wurde gefeiert, die Spieler des TSV Mindelheim ließen sich ein Bierchen schmecken und standen gut gelaunt beieinander. Wer darin ein demonstratives Zeichen der Geschlossenheit sehen wollte, lag wohl nicht so falsch: „Wer geglaubt hat, dass wir auseinanderfallen, hat sich getäuscht. Diese Mannschaft hält zusammen“, sagte Teamkapitän Holger Thamm und es war auch eine Portion Erleichterung dabei, dass es gegen Tabellenschlusslicht TSV Marktoberdorf zu einem, wenn auch denkbar knappen 1:0-Sieg gereicht hatte.
Viel um die Ohren hatten Thamm und seine Mitspieler in den vergangenen Tagen – der spektakuläre Rücktritt von Trainer Dominik Deli hatte bei der Mannschaft ohne Zweifel Spuren hinterlassen und der angedrohte Rücktritt der drei Siegwart-Brüder war der nächste Paukenschlag, der für weitere Unruhe in Mannschaft, Verein und Umfeld gesorgt hatte.
Von „persönlichen Differenzen“ war da die Rede, die über das Wohl der Mannschaft gestellt worden seien. Das Vertrauensverhältnis sei ebenso verloren gegangen wie die Lust am Fußball, hatte Florian Siegwart auch im Namen seiner Brüder deutlich gemacht. „Wir fanden es nicht in Ordnung, wie hier mit dem Trainer umgegangen wurde“, lautete der unmissverständliche Vorwurf an die derzeitige Abteilungsleitung.
Dass die Siegwart-Brüder nun doch ihre Fußballstiefel im Julius-Strohmayer-Stadion schnürten und damit ihren „Rücktritt vom Rücktritt“ vollzogen, war nicht zuletzt der Überredungskunst von Mannschaftskapitän Holger Thamm zu verdanken – und der Verbundenheit der drei Ettringer Brüder zu den Mindelheimer Fans und ihren Mannschaftskameraden. Aber eben nur deshalb und ausdrücklich nicht wegen der derzeitigen sportlichen Leitung, hatte Florian Siegwart deutlich gemacht.
Offenbar geht es hinter den Kulissen des TSV Mindelheim noch immer heftig zur Sache, denn auch am Sonntag wusste Holger Thamm noch nichts von einem möglichen neuen Trainer: „Uns wurde mitgeteilt, dass wir erst nach der Partie gegen Erkheim unterrichtet werden, wer der neue Trainer werden soll“, so Thamm. Beim Derby gegen Erkheim am kommenden Sonntag werde er also erneut in die Rolle des Interims-Spielertrainers schlüpfen. Das falle ihm leicht, denn: „Wir sind alle gut befreundet und wollen wieder den Spaß in unser Spiel reinbringen.“
Für Thamm war das Match gegen Marktoberdorf aber dennoch ein ganz besonderes: Zum ersten Mal in seiner Fußballer-Karriere durfte (oder musste) er auch die Kabinenansprache halten und seine Mitspieler auf die Partie einschwören. Und dann das: Der Gegner stand praktisch nur in der Abwehr, verzichtete komplett auf eigene Offensiv-Aktionen und überließ dem TSV das Spiel, was sich auch in „gefühlten 80, 90 Prozent Ballbesitz für uns“ (O-Ton Holger Thamm) ausdrückte. Auf dem schweren Boden wurde es zu einem Geduldsspiel, ehe in der 24. Minute dann endlich der 1:0-Führungstreffer durch Rick Rogg gelang.
Der TSV drängte danach weiter, verhedderte sich aber immer wieder in der dicht gestaffelten Abwehr der Gäste. Der ehemalige Mindelheimer Erdem Aksoy hatte dann in der 35. Minute sogar die Chance, seinen früheren Kameraden einen einzuschenken, doch er scheiterte bei seinem Tempogegenstoß nach einem Abwehrfehler am glänzend haltenden Lukas Ploß.
Auch in der Halbzeitpause hatte Interims-Spielertrainer Holger Thamm offenbar die richtigen Worte gefunden, denn an der drückenden Überlegenheit der spielerisch reiferen Mindelheimer änderte sich nichts. Aber: Die sich bietenden Chancen wurden „kläglich vergeben“, ärgerte sich Holger Thamm hinterher. Als dann die Gäste in den letzten Minuten plötzlich etwas Gas gaben und das Tempo erhöhten, wurde daraus fast so etwas wie eine Schluss-Offensive – doch ernsthaft in Gefahr war der Heimsieg laut Thamm dann doch nicht: „Das hat uns nicht wirklich beeindruckt“, meinte er. Lediglich ein Freistoß unmittelbar vor dem Abpfiff sorgte für ernstere Gefahr, doch der Ball zischte weit übers Tor und damit stand der 1:0-Sieg endgültig fest.
Tor 1:0 Rogg (25.) Zuschauer 200


FC Wiggensbach – TV Erkheim 2:0 (1:0)
Nach einem intensiven, aber auch mäßigem Spiel behielt der FC Wiggensbach gegen den TV Erkheim die Oberhand. Die Gäste waren mindestens ebenbürtig, nur ein Vollstrecker vor dem Tor fehlte.
Die Kunze-Elf bleibt damit trotz durchwachsenem Auftritt auch im sechsten Spiel in Folge unbesiegt. In der ersten Hälfte neutralisierten sich beide Teams und Chancen blieben Mangelware. Erkheims Petrich hatte die klarste Chance, ehe fast mit dem Pausenpfiff das Führungstor des FCW fiel. Herzig ließ zwei Mann ins Leere laufen und schoss ein. Nach der Pause war Erkheim überlegen und drängte auf den Ausgleich, nur einmal jedoch musste FCW-Torwart Klotz retten. Bei einem Konter scheiterte Haggenmüller am Pfosten. In der 82. Minute köpfte Behr nach einem Freitstoß von Herzig zum entscheidenden 2:0 ein. Huber (Erkheim) musste wegen wiederholtem Foulspiel in der 84. Minute vom Platz.
Tore 1:0 Herzig (45.), 2:0 Behr (85.) Gelb-Rot Huber (84./Erkheim) Zuschauer 250

FC Kempten – Schwaben Augsburg 0:3 (0:1)
Zwar verlangte der Kemptener Kunstrasenplatz eine Umgewöhnung, doch aufgrund der besseren Spielanlage fanden sich die „Violetten" allmählich gut zurecht. Kurz vor dem Pausentee gelang Filipe Lameira per Flugkopfball nach Irmler-Flanke das Führungstor (44.). In der zweiten Hälfte verstärkten die Gastgeber ihre Offensivanstrengungen, doch ließ die Schwaben-Abwehr um Keeper Sascha Schmid nichts mehr anbrennen. Der erneut überragende Torjäger Lorenzo Gremes sorgte mit einem Doppelpack (80./90.) für die endgültige Entscheidung. Schwaben-Coach Bernd Reinhardt konnte mit der Ausbeute zufrieden sein: „Aufgrund der spielerischen Überlegenheit ist der Sieg verdient. Die Treffer haben wir zum optimalen Zeitpunkt erzielt." Sehr angetan war er auch von der Leistung von Neuzugang Raif Kurt, der nach langer Verletzungspause erstmals über 90 Minuten gespielt hat
Tore 0:1 Lameira (45.), 0:2 Gremes (81.), 0:3 Gremes (90.) Zuschauer 70


FC Königsbrunn - Viktoria Buxheim 3:1 (1:0)
Es läuft gut für den FC Königsbrunn. Obwohl der Absteiger gegen Buxheim mit dem letzten Aufgebot antreten musste, gelang der Truppe von Trainer Dietmar Fuhrmann eine überzeugende Leistung. Daran konnten auch die 50 Spielminuten in Unterzahl nichts ändern.
Komplett kontrolliert haben die Königsbrunner zumindest in der ersten Halbzeit das Spiel gegen Buxheim. Sie griffen gegen einen defensiv stehenden Gegner früh an, ermöglichten den Buxheimern allerdings dadurch auch Konterchancen, von denen einige gut vorgetragen wurden.
Das 1:0 für die Brunnenstädter fiel nach einer kampfstarken Szene durch Fabian Krug. Er kratzte den Ball von der Torauslinie, flankte nach innen, und der stark aufspielende Andreas Assner konnte aus einem Tumult den Ball mit der Brust ins Tor drücken.
Nach der etwas überzogenen Roten Karte für Simon Kiefl gelang den Brunnenstädtern in der zweiten Halbzeit noch das 2:0 durch Marius Ciobano, doch dann verloren sie kurz etwas den Faden, was zum Gegentor führte. Die Truppe von Dietmar Fuhrmann fing sich aber schnell wieder und Assner köpfte kurz vor Schluss herrlich zum 3:1 ein. Dieses Ergebnis gibt Zuversicht für die kommenden Wochen, in denen sich die Personalsituation in Königsbrunn nicht entspannen wird.
Tore 1:0 Assner (29.), 2:0 Ciobanu (63.) 2:1 Sprogies (69.), 3:1 Assner (88.) Rote Karte Kiefl (44./Königsbrunn) Zuschauer 200

DJK SV Ost Memmingen – TSV Babenhausen 5:2 (2:2)
Die DJK Ost Memmingen entschied das Derby gegen den TSV Babenhausen klar für sich. Dabei erwischten die Ostler einen schwachen Start, während die Gäste von Beginn an hellwach waren und bei den beiden einzigen Chancen durch Graf (6.) und Egger (35.) mit 2:0 in Führung gingen. Doch schon in der 37. Minute verkürzte der beste Ostler, Niam Nimanaj auf 1:2. Zwei Minuten später glich Kordic sogar aus. Nach der Pause kamen die Gastgeber giftiger aus der Kabine und drängten auf den Führungstreffer. In dieser Phase bekam der TSV die schnelle offensive Spielweise der Hausherren nicht unter Kontrolle. Ein Doppelschlag in der 59. und 60. Minute durch Nimanaj und Jarosch brach den Willen der Babenhausener. Krasniqi sorgte in der 77. Minute für den Endstand. Aufgrund der Steigerung in der zweiten Halbzeit ein verdienter Sieg der Ostler.
Tore 0:1 Graf (6.), 0:2 Egger (35.), 1:2 Nimanaj (37.), 2:2 Kordic (39.), 3:2 Nimanaj (59.), 4:2 Jarosch (61.), 5:2 Krasniqi (78.) Gelb-Rot Schlotte (72./Memmingen) Zuschauer 150


SV Egg a. d. Günz – Kissinger SC 2:2 (2:0)
Fast 90 Minuten lang rieben sich vor allem die Egger Zuschauer verwundert die Augen und fragten sich: Wer ist der Tabellenführer und wer der Aufsteiger? Der KSC zeigte ein Klassespiel und holte sich mehr als verdient ein Remis – auch wenn der Ausgleich erst in der 90. Minute fiel.
Hätte sich nicht der Schiedsrichter einige Fehlentscheidungen geleistet, wäre auch ein Dreier für den KSC möglich gewesen. Vor allen die Abwehr mit Cena und dem zweikampfstarken Timo Matz verdiente sich Bestnoten. Mit einer spielerischen Leichtigkeit ging es über Pöhlmann und Müller durchs Mittelfeld – was fehlte, war der krönende Abschluss. Ein Tor blieb den Gästen lange verwehrt, auch wenn sie etliche Chancen hatten. Vor allem die Ecken von Rajc sorgten für höchste Gefahr. Die dickste Chance vergab Cena (23.) völlig frei im Fünfmeterraum, bei Pöhlmann’s Solo konnte ein Verteidiger gerade noch klären (33.). Die einzige Torchance durch Schropp (25.) bis zu diesem Zeitpunkt vereitelte Wiesmüller. Dann trat der Unparteiische Elias Wörz in Erscheinung. Nach einem umstrittenen Freistoß schoss Schuhwerk den Ball an die Hand von Fischer – es gab Handelfmeter und wiede die leidige Diskussion um dessen Berechtigung. Seidel nahm das Geschenk an und es stand 1:0 (36.). Das brachte den KSC kurzzeitig ins Wanken. Wiesmüller musste gegen Schuhwerk alles in die Waagschale werfen, war aber bei der folgenden Flanke die Kropp per Kopf zum 2:0 verwandelte (38.) machtlos.
Auch in der zweiten Halbzeit war Kissing spielbestimmend und nach 60 Minuten belohnte sich der KSC mit dem 1:2. Fabian Wrba setzte sich im Zweikampf stark und sein Zuspiel verwertete Angelo Cena mit einem Schuss ins lange Eck. Egg spielte sich kaum Chancen heraus, auch die Standards verpufften. Der Tabellenführer geriet zusehends unter Druck, doch in der 90. Minute fiel noch der hochverdiente 2:2-Ausgleich. Mit schnellem Kurzpassspiel ging es in den Strafraum und plötzlich stand Dennis Castro frei und lupfte den Ball clever über Torhüter Stölzle ins Netz.
Tore
1:0 Mi. Seidel (37./Handelfmeter), 2:0 Schropp (38.), 2:1 Cena (60.), 2:2 Castro (89.) Zuschauer 150


SVO Germaringen – TSV Haunstetten 0:0
Trainer Christian Möller sprach schon vor dem Spiel von einer schwierigen und unangenehmen Aufgabe. Dabei hatte die Heimelf in der ersten Halbzeit einige hochkarätige Möglichkeiten. Matthias Vogt und Zoran Vrbanic hatten dabei allein vor dem Torwart die größten Chancen. In den ersten 45 Minuten war es ein schnelles und technisch versiertes Spiel. Nach der Halbzeit fehlte im Germaringer Spiel der Zug in die Spitze. Versuche mit langen Bällen waren für die Hintermannschaft von Haunstetten kein Problem. So blieb es vor 150 Zuschauern bei einer torlosen Partie, bei der die Heimelf ihren vergebenen Chancen nachtrauern wird.
Zuschauer 150

FC Stätzling – BSK Oly. Neugablonz 4:2 (1:0)
Die Stätzlinger waren in den ersten 45 Minuten spielbestimmend und kamen zu zahlreichen Torchancen. Gaag mit einem strammen Volleyschuss und Schäffler aus elf Metern bedeuteten dabei die gefährlichsten Aktionen. FC-Keeper Baumann musste hingegen nur einmal in höchster Not klären. So dauerte es bis zur 38. Minute ehe der FCS mit 1:0 in Führung ging. Franz Losert verwandelte einen Foulelfmeter unhaltbar. Nach dem Seitenwechsel waren es erneut die Stätzlinger, die zu Torabschlüssen kamen. Den nächsten Treffer markierten aber die Gäste aus Neugablonz, die in der 53. Minute durch Hennebach überraschend zum 1:2-Anschlusstreffer kamen. Große Aufregung gab es in der 60. Minute als Torwart Baumann zunächst glänzend parierte und anschließend beim Nachfassen am Kopf getroffen wurde. Der Neugablonzer Maier erhielt für diesen Vorfall die rote Karte. Die entstandene Unruhe und Hektik ließ zunächst keinen Spielfluss mehr aufkommen. Marvin Gaag sorgte schließlich in der 74. Minute mit einem trockenen Schuss ins kurze Eck für die erneute Stätzlinger Führung. Nur vier Minuten später gelang Hennebach per Drehschuss der erneute Ausgleich. Im Gegenzug sorgte der eingewechselte Maxi Heiß für das 3:2 als er den Ball freistehend ins leere Tor schob. In der 84. Minute schwächten sich die Gäste zusätzlich, denn wegen Meckern erhielten Starowoit und Herkommer jeweils die gelb-rote Karte. Kurze Zeit später verringerte sich die Stätzlinger Überzahl auf zwei Spieler, denn auch Szilagyi musste nach gelb-rot vorzeitig vom Feld. In der Schlussminute entschärfte Baumann zunächst eine Neugablonzer Ausgleichschance. Danach sorgte Marvin Gaag nach einem Konter für das entscheidende 4:2. Die positive Serie des FCS mit sechs Siegen aus den letzten sieben Partien wurde somit ausgebaut.
Tore 1:0 Losert (38./Foulelfmeter), 1:1 Hennebach (53.), 2:1 Gaag (74.), 2:2 Hennebach (79.), 3:2 Heiß (80.), 4:2 Gaag (90.) Gelb-Rot Szilagyi (87./Stätzling), W. Starowoit (84./Neugablonz) Rote Karten Maier (60.), Erhart (84./beide Neugablonz) Zuschauer 160

Aufrufe: 013.10.2013, 21:35 Uhr
Augsburger Allgemeine / faa, wabAutor