Carsten Schneider (VfL Marburg/SC Neukirchen): Mit ihm habe ich beim VfL Marburg sowohl in der Jugend, als auch im Seniorenbereich in der Oberliga Hessen gespielt, danach auch zusammen beim SC Neukirchen. Es ist besser, ihn in der eigenen Mannschaft, als zum Gegner zu haben. Mit ihm habe ich mich blind verstanden. Seit über 35 Jahren ist er nicht nur Mitspieler, sondern auch ein Freund.
Pero Tolo (SV 06 Alsfeld): Mein Libero beim SV 06 Alsfeld. Er hat von jedem Mitspieler immer 100-prozentigen Einsatz - nicht nur im Spiel - gefordert, diesen aber auch selbst vorgelebt. Er war immer der Organisator, das "Hirn" der Abwehr und dem damaligen Fußballspiel weit voraus. Gefürchtet waren seine klaren und direkten Ansagen an die Mitspieler auf dem Sportplatz, nach dem Spiel war dies aber vergessen.
Hans-Dieter "Tango" Diehl (VfL Marburg): Als 17-Jähriger noch ohne Führerschein bin ich immer mit "Tango" von Schrecksbach aus nach Marburg zum Spiel und Training gefahren. Nie zuvor hatte ich so einen ausgebufften Mitspieler erlebt. Obwohl er damals bereits Mitte 30 war, war er ein Vorbild an Ehrgeiz. Normalerweise mussten wir auch bei Auswärtsspielen zum Treffpunkt nach Marburg kommen. Das konnte der Ex-Profi des 1. FC Kaiserslautern aber nicht leiden, und so fuhren wir immer direkt zu Auswärtsspielen. Ich als junger Kerl musste immer den Trainer anrufen und mir etwas einfallen lassen, warum wir nicht zum Treffpunkt kommen konnten. Bis unser Trainer Günter Keifler schließlich sagte, ich brauche nicht mehr anzurufen, weil wir ja ohnehin nie zum Treffpunkt kommen. Da war ich heilfroh (lacht).
Kai-Uwe Schnell (VfL Marburg, Hessen Kassel, Bayer Uerdingen): Mit Kai-Uwe habe ich ebenfalls in der Jugend und dann in der ersten Mannschaft beim VfL Marburg gespielt. Er war Linksfuß, klein und wendig mit absolutem Offensivdrang. Kai-Uwe war immer wieder da, auch wenn der Gegenspieler dachte, dass er an ihm vorbei ist. Und noch etwas Entscheidendes hatte er an sich: Er hat einfach keine Fehler gemacht.
Mittelfeld
Detlef Krieg (SV 06 Alsfeld): Mit Detlef durfte ich meine komplette Zeit beim SV 06 Alsfeld spielen. Eine unheimliche Lunge hatte der Kerl. Immer fair, immer ruhig, immer für die Mitspieler da. Die rechte Außenbahn gehörte ihm, er verlor niemals die Nerven. Detlef war ein toller Techniker. Ich glaube, er hat in seinem Leben höchstens einmal gefoult und dafür gleich die Rote Karte bekommen. Das war aber wirklich kein Foul.
Michael Bannas (SV 06 Alsfeld, SC Neukirchen): Michael war der Lenker und Denker im Mittelfeld des SV 06 Alsfeld. Er kam damals aus Kirtorf nach Alsfeld und wusste genau, wann was zu machen war. Er war nicht nur spielerisch klasse, sondern wenn es mal sein musste auch mal rustikal, um dem Gegner zu zeigen, bis wohin er gehen kann - oder besser nicht. Er wurde als Spieler auch zum Trainer, das sagt alles über Michaels Qualitäten.
Jochen Michel (VfL Marburg): Jochen "brummte" beim VfL Marburg in der Oberliga die linke Seite hoch und runter. Eine absolute Rakete auf dieser Position, zudem hatte er einen unglaublichen linken Hammer. Menschlich richtig top. Er sorgte ungewollt beim Spiel gegen Kickers Offenbach für einen Eklat, er bekam nämlich zwei gelbe Karten, was es damals noch nicht gab. Bevor es der Schiedsrichter gemerkt hatte, war er ausgewechselt worden. Das Publikum in Offenbach tobte, es war unheimlich laut im Stadion.
Manfred Krüger (SV 06 Alsfeld): Manni und ich kennen uns bereits seit der Kindheit. Mein Vater war damals Trainer in Lingelbach, das Spiel der Erwachsenen interessierte uns eigentlich gar nicht. Denn wir bolzten die ganze Zeit zusammen auf der Wiese neben dem Sportplatz, es war ein Spaß. Manni war ein grandioser Techniker, der Mann hinter den Spitzen, der genau wusste, wann er wen wie einsetzen musste. Freistöße waren ebenfalls seine Spezialität. Und wehe, es saß mal einer auf "seinem" Platz in der Kabine. Was war das für ein Spaß, wenn wir die neuen auf Mannis Platz geschickt haben (lacht).
Stürmer
Jens Becker (SV 06 Alsfeld): Jens hatte alles, was man als Stürmer braucht, vor allem einen unbändigen Willen. Er schonte sich und seine Gegenspieler nie. Für ihn zählten Verletzungen erst ab Beinbrüchen, sonst konnte man spielen. Sein Ehrgeiz hat ihn manchmal um ein paar Spiele gebracht. Ich hätte Jens gerne mal in einer höherklassigen Mannschaft gesehen. Außerhalb des Sportplatzes ein sehr angenehmer Mensch.
Bernd Heidl (SC Neukirchen): Mit Bernd durfte ich zum Abschluss seiner Laufbahn noch mal beim SC Neukirchen in der Oberliga Hessen spielen. Bernd sah man nicht, aber er schoss Tore, weil er einfach da war, wo ein Stürmer stehen musste. An Cleverness war er nicht zu überbieten. Erinnern kann ich bei Bernd daran, dass sein "Schnabel" nie zu war. Ich glaube, er hat sogar im Schlaf gesprochen (lacht).
Trainer (Jugend)
Arnold Burg (Leusel), Trainer der Kreisauswahlmannschaften im Sportkreis Alsfeld: Arnold Burg hat damals die jungen Fußballer gefördert, gefordert und auch zu den Spielen der Alsfelder Kreisauswahl gefahren. Er war der erste, der uns damals etwas über Taktik erzählt hat. Mit Harald Kolb zusammen hat er uns immer auf die großen Kreisauswahlturniere in der Sportschule Grünberg vorbereitet. Für uns war dies immer etwas Besonderes, gegen die großen Kreise Marburg oder Gießen zu spielen. Er hat - so würde man es heute wohl ausdrücken - sehr viele Jugendliche besser gemacht.
Trainer (Senioren)
Hans Schweigert (Neukirchen): Hans Schweigert hat dafür gesorgt, dass ich vom VfL Marburg zum SC Neukirchen gekommen bin. Gekannt hatte ich ihn bereits aus seiner Fußballzeit beim VfB Schrecksbach. Ein Trainer, dessen Training immer Spaß gemacht hat. Ich würde Hans mit Christian Streich vom SC Freiburg vergleichen. Und er hatte eine große Stärke: Alle Spieler, auch die, die nicht spielten, hat er nicht nur sportlich bewertet, sondern auch menschlich behandelt. Einfach ein feiner Mensch.