Michael Sattler: "Die Jungs wollen immer gewinnen"

Es war Freitag, 22.30 Uhr, als Michael Sattler, der Herrenberger Trainer, noch eine WhatsApp an seine Spieler schickte und sie zum Regenerationstraining am Tag danach, am Samstag, auf das Herrenberger Sportgelände bat. Sattler: "Wir müssen jetzt die Spannung hoch halten. Das tut auch nicht gut, wenn sich die etwas angeschlagenen Spieler nur aufs Sofa legen. Da ist es besser, sie machen ein paar Schritte." Der Spielabbruch in Stammheim - bei noch trockenen Wetterverhältnissen zuckten im Calwer Vorort die Blitze, eine sehr gefährliche Konstellation - war für Sattler und auch die Spieler nicht leicht zu verarbeiten. Das Spiel wurde bei einer Herrenberger 2:1-Führung in der 52. Minute unterbrochen und nach 50-minütiger Wartezeit schließlich abgebrochen.

"Es war ein schleichender Prozess", meinte der Herrenberger Trainer, der aber zufrieden feststellte: "Wir waren zum Zeitpunkt des Abbruches dem 3:1 für uns näher, als die Stammheimer dem Ausgleich. Nochmal: Wir sind jetzt aber nicht sauer. Der Schiedsrichter hatte die Verantwortung und hat meiner Meinung nach absolut richtig gehandelt."

Aber Sattler hält fest: "Uns wurde natürlich ein Vorteil genommen. Wir führten 2:1 - jetzt geht das Spiel wieder bei 0:0 los. Zudem fehlen uns am Sonntag zwei Spieler." Daniel Betz und Tobias Lutz hatten für das spielfreie Wochenende schon einen Kurzurlaub gebucht, mit Max Geiger, der beruflich für vier Wochen in den USA weilt, fehlt ein weiterer Defensivmann. Deshalb hat Sattler noch am Freitagabend reagiert und bei Bezirksspielleiter Helmut Dolderer (Wildberg) angefragt, ob die Gelb-Rot-Sperre von Andreas Gärtner aus dem Waldenbucher Spiel mit der abgebrochenen Partie in Stammheim wenigstens abgegolten sei. Das tat sie - wenigstens etwas Erleichterung auf VfL-Seite.

Wie motiviert ist Stammheim ?

Das nunmehr auf den heutigen Sonntagmittag auf 15 Uhr angesetzte Wiederholungsspiel ist somit ein erstes "Entscheidungsspiel" für die Herrenberger: Gewinnt der VfL beim Namensvetter kann er am bisherigen Zweiten SV Althengstett vorbeiziehen. Es wäre ein höchst befriedigender Abschluss für Sattler & Co. Viele Fußballfans haben sich gewundert, dass Herrenberg einige Patzer im entscheidenden Moment sich geleistet hat. Doch Sattler stellte sich vor die Mannschaft: "Sicherlich haben wir diese 'Breakpoints' nicht gemacht. Doch dieses Auf und Ab zieht sich schon durch die ganze Runde. Ich kann nur versichern: Die Jungs wollen immer gewinnen." Sattler ist auch auf den Auftritt der Stammheimer gespannt, die schon am Freitagabend mächtig Gas gegeben hätten: "Die werden nicht von ungefähr so motiviert gewesen sein." Gut möglich, das will der VfL-Coach durch die Blume ausdrücken, dürfte dafür die eine oder andere Offerte aus Althengstetter Richtung, schließlich ein Nachbarort von Stammheim, ausschlaggebend gewesen sein ...

Erstes Relegationsspiel wäre am Mittwoch

Michael Sattler will unbedingt den zweiten Platz - und damit die Relegation - erreichen: "Über den zweiten Platz wird definitiv länger geredet, als wenn wir in dieser Saison Dritter werden würden. Da geht es gar nicht so um die Landesliga. Das ist dann über die Relegation noch ein weiter Weg." Das erste Spiel stünde dann am Mittwoch, 13. Juni, um 18 Uhr im Horber Stadion gegen den Vertreter des Bezirks Nördlicher Schwarzwald, die SG Herzogsweiler-Durrweiler, an.

Rundenabschluss ist erst Ende Juni

Der VfL Herrenberg zeigt sich zumindest logistisch, also was die Freizeitgestaltung der Spieler angeht, für die Teilnahme an einer Relegationsrunde gerüstet. Sattler: "Der Rundenabschluss auf Mallorca ist erst am 30. Juni. Ich weiß natürlich nicht, was aus beruflicher Sicht bei einem Mittwochspiel bei dem einen oder anderen Spieler los wäre, ob da alle rechtzeitig da sein könnten." Er bezeichnete die mögliche Teilnahme an der Relegation als eine "Kür" für seine Spieler. Sattler: "Solche Spiele wären natürlich ganz wichtig für die Weiterentwicklung der Spieler."

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