2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Die Aufstiege mit seinem SV Neukirchen b. Hl. Blut bleiben Michael Bachl in Erinnerung.
Die Aufstiege mit seinem SV Neukirchen b. Hl. Blut bleiben Michael Bachl in Erinnerung. – Foto: Simon Tschannerl

Michael Bachl hat in Neukirchen Legenden-Status

Der Innenverteidiger des SVN machte sich auch in seiner Zeit bei der SpVgg Lam einen Ruf als gefährlicher Torjäger

Michael Bachl hatte in seiner Laufbahn nur zwei Vereine. Der Innenverteidiger kickte zwischen 2009 und 2012 für die SpVgg Lam, ansonsten immer für den SV Neukirchen beim Heiligen Blut. Einen Ruf machte sich der Blondschopf wegen seiner Torgefährlichkeit: In seiner Laufbahn erzielte Bachl weit über 100 Pflichtspieltreffer – eine beachtliche Marke für einen Abwehrspieler. Die größten Erfolge feierte der 35-Jährige mit seinem Heimatverein, dem SV Neukirchen beim Heiligen Blut, mit dem er als Spielführer innerhalb von zwei Jahren von der Kreis- in die Landesliga aufstieg.

Schönstes Erlebnis Deiner Laufbahn?

Die Aufstiege mit dem SV Neukirchen beim Heiligen Blut. Die Saison 2013/2014 war für mich das Highlight. Wir wurden mit nur einer Saisonniederlage Kreisliga-Meister und im Team standen viele langjährige Freunde von mir.

Bester Kicker, mit dem Du in einer Mannschaft zusammen gespielt haben?

Das ist sehr schwierig zu beantworten. Wenn ich mich aber für einen Spieler entscheiden müsste, wäre es Wolfgang Koller von der SpVgg Lam. Vor allem in meiner ersten Saison bei den „Osserbuam“ war er der überragende Spieler der Bezirksoberliga Niederbayern. Er war der kompletteste Fußballer, mit dem ich zusammen spielen durfte.

Bei welchem Verein hattest Du als Aktiver Deine schönste Zeit?

Bei der SpVgg Lam hatte ich drei wunderbare Jahre, jedoch war die Zeit nach meiner Rückkehr zum SV Neukirchen beim Heiligen Blut die schönste Zeit für mich. Als Kapitän durfte ich zwei Aufstiege mitmachen und dann in der Landesliga auch noch viele schöne Momente, wie beispielsweise die Derbysiege gegen Bad Kötzting und Cham, erleben.

Welches fußballerische Vorbild hattest Du in Deiner Jugendzeit?

Roberto Carlos, der mich mit seiner unglaublichen Schusskraft fasziniert hat.

Was nervt Dich am heutigen Fußballgeschäft?

Ich finde, im Amateurfußball wird auf die Kameradschaft nicht mehr viel Wert gelegt. Auch der Respekt von vielen jungen Spielern gegenüber Älteren lässt sehr zu wünschen übrig. Sie kommen neu in eine Mannschaft und stellen Ansprüche, sowas gab es zu meiner Zeit nicht!

Hast Du irgendetwas in Deiner Laufbahn bereut?

Ja, ich habe mir als Jugendspieler zu viel einreden lassen. Dadurch habe ich vermutlich ein paar Jahre im höherklassigen Fußball versäumt.

Lieblings-Rückennummer?

Fünf.



Gibt es ein Spiel, das Du nie vergessen wirst?

Emotional war das Kreisliga-Auswärtsspiel mit dem SVN im Mai 2014 beim FC Stamsried. Wir haben klar mit 6:0 gewonnen und wurden am vorletzten Spieltag Meister. Die Feiern danach mit Fans, Spielern und Freunden werde ich nie vergessen.

Bester Trainer, den Du hattest?

Ich hatte viele gute Trainer, aber Thomas Seidl hat all diese mit seiner Fachkompetenz und Menschlichkeit übertroffen.

Was ist die sinnloseste Regel im Fußball?

Den Videobeweis halte ich für einen totalen Schwachsinn. Die Schiedsrichter sind wie alle 22 Spieler auf dem Platz Menschen, die auch Fehler machen.

Größte Enttäuschung Deiner Karriere?

Die Landesliga-Aufstiegsrelegation 2015 mit dem SV Neukirchen beim Heiligen Blut. Als Aufsteiger wurden wir völlig überraschend Vizemeister und setzten uns in der ersten Runde mit zwei klaren Siegen gegen Grafenwöhr durch. Dann ging es gegen den ATSV Kelheim um Trainer Karsten Wettberg. Auswärts waren wir klar überlegen, haben aber viele Chancen liegengelassen und mussten uns mit einem 1:1-Remis begnügen. Im Rückspiel auf heimischen Rasen sind wir nicht über ein 3:3 hinausgekommen und verpassten deshalb, obwohl wir in den vier Relegationsspielen ungeschlagen blieben, den Aufstieg!

Hattest Du einen Lieblings-Fußballschuh?

Ich habe den Adidas Copa Mundial immer gern getragen.

Wo hast Du auswärts nie gerne gespielt?

Bei Fußballplätzen ohne Banden neben dem Spielfeldrand. Auf solchen Anlagen verging nämlich meist eine halbe Ewigkeit, bis der Ball wieder im Spiel war.

Aufrufe: 011.11.2020, 17:00 Uhr
Redaktion ChamAutor