2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Pokalfight pur: Sprembergs Keeper Stefan Baum (l.) gegen Merzdorfs Paul Zerna. F: Voigt
Pokalfight pur: Sprembergs Keeper Stefan Baum (l.) gegen Merzdorfs Paul Zerna. F: Voigt

Merzdorfs Pokalfight bleibt unbelohnt

Kreispokal Niederlausitz: Der Spremberger SV verspielt beinahe einen Vier-Tore-Vorsprung

Die Kreisliga-Akteure des SV Rot-Weiß Merzdorf sind am Sonntagnachmittag erhobenen Hauptes aus dem Niederlausitzer Kreispokalwettbewerb ausgeschieden und verpassten gegen den favorisierten Spemberger SV nur hauchdünn eine faustdicke Überraschung. So kämpften sich die Rot-Weißen trotz eines 0:4-Halbzeitrückstandes noch einmal zurück ins Match, sodass sie sich unweigerlich das Prädikat "Raus mit Applaus" verdienten.
In den ersten 45 Minuten gestaltete sich das Drittrundenmatch als mehr oder weniger eindeutige Angelegenheit, da der SSV durch die Treffer von Stephan Besenhard (10.), Julian Obstoy (23.), Matthias Krautz (34.) und Kai Grabowski (43.) bereits einen klaren Vier-Tore-Vorsprung herausspielen konnte. Infolgedessen hatte man fast das Gefühl, dass dies ein ganz bitterer Nachmittag für die in der Liga noch verlustpunktfrei marschierenden Merzdorfer werden könnte und es für die Hausherren deshalb lediglich noch darum gehen würde, ein komplettes Debakel zu vermeiden.
Doch weit gefehlt. Mit einer Art Jetzt-erst-recht-Mentalität stürmten die Hausherren regelrecht aus der Pause und konnten bereits zwei Zeigerumdrehungen nach dem Wiederanpfiff auf 1:4 verkürzen. So traf Enis Beytaroglu vom Strafstoßpunkt aus ins Spremberger Torgehäuse und läutete damit eine packende Aufholjagd ein. Bei den Gästen, die im Übrigen auf Mathias Jäckel und Christian Wietasch verzichten mussten, ging plötzlich jegliche Souveränität der ersten Halbzeit verloren, was die Elf um Trainer Sebastian Michlenz eiskalt auszunutzen vermochte. So verkürzten Christian Michlenz (61.) und Paul Zerna (78.) im weiteren Spielverlauf gar auf 3:4, sodass der favorisierte Kreisoberligist noch einmal richtig ins Wanken geriet. Zwar hatten die Spremberger ihrerseits ebenfalls noch mehrere aussichtsreiche Torgelegenheiten, jedoch verhinderte vor allem der stark aufgelegte RWM-Keeper Nick Müller eine frühzeitige Entscheidung zu Gunsten des SSV. "Dass es in der zweiten Hälfte doch nochmal so spannend werden würde, hätte keiner gedacht. Aber daran sind wir auch ein Bisschen selbst schuld, da wir zu viele Chancen liegen gelassen haben", gestand Sprembergs Mittelfeldmotor Stephan Besenhard unmittelbar nach dem Schlusspfiff ein, der in Bezug auf die komplette Spielzeit zu den besten Akteuren des SSV gehörte.



Dass der Favorit am Ende dennoch mit dem Schrecken davonkam, war in der Nachbetrachtung in erster Linie auf Matthias Krautz zurückzuführen, der kurz vor Toresschluss doch noch den lang ersehnten Treffer zum 3:5 nachlegen konnte (84.). Ab diesem Zeitpunkt war die bärenstarke Moral der Merzdorfer dann doch gebrochen, was der SSV in persona von Stephan Besenhard sogar noch zu einem weiteren Treffer nutzen konnte (93.). Nichtsdestotrotz war den Hausherren insgesamt eine imposante zweite Hälfte zu attestieren, die aufzeigte, dass RWM wohl auch eine Spielklasse höher durchaus nicht chancenlos wäre. "Schade, dass es am Ende nicht ganz für uns gereicht hat. Aus meiner Sicht ging dem Treffer zum 3:5 ein klares Foulspiel an unserem Keeper voraus, weshalb der Treffer hätte nicht zählen dürfen. Das war für mich persönlich der Knackpunkt, wenngleich ich denke, dass wir dennoch erhobenen Hauptes den Platz verlassen können", fasste Merzdorfs Knipse Paul Zerna die Partie nach dem Schlusspfiff zusammen, wobei seine Einschätzung wohl auch die Meinung der meisten RWM-Fans widerspiegelte. Immerhin feierten diese ihr Team auch trotz des Ausscheidens äußerst lautstark und ließen die 3:6-Niederlage bereits wenige Minuten nach Spielende mehr oder weniger vergessen.
Aufrufe: 09.10.2016, 17:20 Uhr
FuPa-RedaktionAutor