Obwohl das Gäubodenvolksfest bereits zum zweiten Mal in Folge nicht stattfinden konnte, erlebte die DJK SB Straubing in der laufenden Spielzeit eine wahre Achterbahnfahrt. Nach einem hervorragenden Start mit 16 von 21 möglichen Punkten aus den ersten sieben Partien rauschte der Sportbund in der zweiten Saisonhälfte förmlich in die Tiefe. In den letzten sieben Spielen vor der Winterpause hagelte es dann fünf Niederlagen und insgesamt satte 28 Gegentreffer, weshalb die DJK nun auf einem unbefriedigenden siebten Tabellenplatz überwintert und sich im Frühjahr wohl mit dem Thema Abstiegskampf auseinandersetzen muss. Unabhängig vom Saisonausgang wird sich Chefanweiser Andreas Bauer (41) im Sommer nach drei Jahren verabschieden.
"Der Verein und ich haben uns gemeinschaftlich und freundschaftlich darauf verständigt, dass wir die Zusammenarbeit beenden. Drei Jahre sind aus meiner Sicht für jeden Trainer die magische Grenze und ich danke dem Verein und vor allen den Spielern für eine sehr schöne Zeit. Mein absolutes Ziel ist es, mich von der DJK-Familie positiv zu verabschieden, da ich viele Freunde gefunden habe und ich in Zukunft so viele Spiele wie möglich als Fan besuchen will", lässt Bauer verlauten.
Der langjährige Motzinger, der von 2012 bis 2014 auch schon als Übungsleiter beim VfB Straubing tätig war, hatte die DJK nach dem Aufstieg 2019 übernommen und in der abgebrochenen Corona-Spielzeit auf einen starken fünften Platz geführt. In der laufenden Runde waren Kossa, Bachmann, Sagstetter und Co. bis zum 15. Spieltag in der Tabelle immer unter den Top Fünf zu finden, ehe Ende September der ungeahnte Einbruch folgte.
"Es war wirklich alles dabei: zu Beginn sehr gute Spiele, am Ende böse Klatschen. Aber es ist zum Teil auch erklärbar. Zu Saisonbeginn waren wir topfit und hatten für diese Liga auch einen sehr breiten Kader, sodass wir in den Spielen über 90 Minuten Tempo gehen konnten. So kam der Erfolg fast von allein. Im Laufe der Vorrunde wurden wir aber aufgrund von Verletzungen und weil viele Spieler beruflich bedingt oft nur einmal trainieren konnten, immer unkonstanter. So konnten wir nie eine eingespielte Truppe aufs Feld schicken, was viele Fehler nach sich zog. Auch mussten oft Spieler ran, die nicht fit waren und wir kamen in einen Negativstrudel. Somit befinden wir uns jetzt leider mitten im Abstiegskampf", erklärt Bauer, dessen Truppe mit 42 Gegentoren die drittschwächste Abwehr der Liga stellt.
Dennoch ist man in der Gäubodenstadt weit weg davon, Panik zu schieben. "Wenn wir die genannten Defizite ausmerzen können, dann bin ich zuversichtlich, dass wir so schnell wie möglich die nötigen Punkte für den Klassenerhalt sammeln werden. Die Stimmung im Verein ist sehr ruhig und besonnen und vor allem die Spieler sind sehr intelligent, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. In der Vorbereitung werden wir hart arbeiten und den Grundstein legen, dass wir wieder die Leistung der ersten Spiele abrufen können", betont der 41-Jährige.
Das Unternehmen Klassenerhalt wird die DJK voraussichtlich ohne personelle Veränderungen angehen. "Neuzugänge wird es wenn dann nur spontan geben, da der Kader sehr gut besetzt ist und es definitiv nicht am fußballerischen Können lag, dass die letzten Spiele verloren gingen", sagt Andreas Bauer.