2024-05-17T14:19:24.476Z

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Spielszene aus der Partie HEBC vs. Concordia.
Spielszene aus der Partie HEBC vs. Concordia. – Foto: Seweryn Malyk

Magel bewusstlos - HEBC erspielt sich dennoch ein 1:1 gegen Cordi

HEBC-Keeper Alvaro Magel bleibt in der 27. Minute bewusstlos am Boden. Cordi kann Überlegenheit nicht nutzen. HEBC kommt gestärkt aus der Kabine.

Es sind gerade mal neun Tage vergangen, als Concordia im Hinspiel der Oberliga Hamburg Meisterrunde gegen den HEBC mit 2:1 gewann. Nun kam es am Sonntagmorgen am Reinmüller schon zum Rückspiel. Dabei sah es lange so aus, als würde Cordi auch dieses Mal als Sieger vom Platz gehen, doch dann fanden die Eimsbütteler wieder zurück in die Partie. Für einen Schreckmoment sorgte HEBC-Keeper Alvaro Magel, der nach einem Zweikampf bewusstlos liegenblieb und danach mit dem Rettungswagen abtransportiert werden musste.

Zunächst verlief das Spiel am Reinmüller relativ ereignislos. Gefährliche Szenen gab es in den Strafräumen wenig. Der HEBC kam lediglich zu drei Schüssen aus der zweiten oder dritten Reihe, die jedoch alle das Gehäuse deutlich verfehlten. Die beste Szene während der ersten Halbzeit war dann auch die, die Concordia in der 23. Minute die Führung einbrachte. Die Gäste konterten. Hischem Metidji lief mit dem Ball durch das Mittelfeld und machte das Umschaltspiel schnell. Mit einem Traumpass in die Nahtstelle bediente der Concorde dann seinen Mitspieler Sinisa Veselinovic, der in den Strafraum eindrang und mit einem sehenswerten Heber über Schlussmann Alvaro Magel gefühlvoll zum 1:0 für die Gäste einnetzte. Kurz darauf vergaben die Concorden Metidji und Willian Santos Magalhaes weitere gute Chancen. Cordi war am Drücker.

Doch dann kam es in der 27. Minute zu einem folgeschweren Zusammenprall. Bei einem erneuten Angriff von Concordia bekam der herausgeeilte HEBC-Torwart Magel im Zweikampf mit Santos Magalhaes den Ball mit so einer Wucht ans Kinn, dass der Schlussmann wie ein Boxer ausgeknockt wurde und bewusstlos liegen blieb. Sofort eilten Spieler beider Teams und Verantwortliche der Gastgeber zum Akteur. Die Partie musste für etwa fünf Minuten unterbrochen werden. Als Magel dann wieder unter Applaus zumindest das Feld verlassen konnte, lief das Spiel mit Patrick Meins zwischen den Pfosten weiter. Am Seitenrand wartete man derweil noch auf den Krankenwagen, der Alvaro Magel mit in die Klinik nahm. An dieser Stelle wünschen wir dem Eimsbütteler Schlussmann eine gute Besserung! HEBC-Trainer Özden Kocadal sagte nach dem Spiel: „Alvaro geht es den Umständen entsprechend gut. Er ist noch auf dem Platz aufgewacht und wurde dann abtransportiert. Wichtig ist erstmal, dass er wieder zu Bewusstsein kam. Alles Weitere werden wir hoffentlich bald erfahren.“

Spielszene aus der Partie HEBC vs. Concordia.
Spielszene aus der Partie HEBC vs. Concordia. – Foto: Seweryn Malyk


HEBC meldet sich mit mehr Leidenschaft aus der Kabine zurück
Im Anschluss an diese Unterbrechung änderte sich erstmal nichts am Spielgeschehen. Concordia war weiterhin am Drücker und HEBC fand nicht statt. Weitere Torabschlüsse gab es bis zur Pause jedoch weder auf der einen noch auf der anderen Seite. Das änderte sich aber schon bald nach dem Wiederanpfiff. Denn in der 49. Minute gelang tatsächlich den Hausherren der Ausgleich. In der Zentrale passte Laurel Aug in den Lauf von Johann Buttler. Dieser setzte sich in der Schnittstelle gegen zwei Spieler durch und leitete die Kugel nach rechts auf den in den Strafraum eingelaufenen Tjorven Köhler weiter. Der Eimsbütteler brachte den Ball kurz unter Kontrolle und zimmerte ihn dann mit dem Vollspann eiskalt unter die Latte zum 1:1 ins Netz. Die Truppe von Kocadal war zurück. Sie war wach und sie übernahm das Spiel. Die Gäste, die sich bis dahin eigentlich mehr oder weniger auf der Siegesstraße befanden, wirkten plötzlich ziemlich verunsichert. Die Lila-Weißen pressten hingegen schon früh. Sie wurden mutiger. Das zeigte Wirkung.

Die Kicker des HEBC kamen immer häufiger gefährlich in den gegnerischen Strafraum. Das zwang den Gäste-Coach Frank Pieper- von Valtier zu einer Reaktion: In der 57. Minute wechselten die Wandsbeker dann schließlich doppelt. Für Andy Appiah und Steven Kröner kamen Lawrence Schön und Enock Hartwig auf den Platz. Dieser Doppelaustausch sollte das Spiel der Gäste beleben. So kam aber insgesamt mehr Würze ins komplette Spiel. Denn der HEBC blieb weiter präsent, wach und aktiv und auf der anderen Seite fanden auch die Wandsbeker so langsam wieder zurück. Phasenweise wurde die Partie dadurch sehr offen gestaltet. Erst köpfte Jan Novotny nur haarscharf über die Latte des HEBC, dann war es Hendrik Diekmann auf der gegenüberliegenden Seite, der an Torwart Anton Lattke scheiterte. So ging es noch eine Weile hin und her. Nachdem dann auch die Gastgeber in der 65. Minute gleich dreifach wechselten, für Tjorven Köhler, Johann Buttler und Hendrik Diekmann kamen Allan Muto, Malte Wilhelm und Lion Jodeit, blieb es zwar weiter ein schnell geführtes Spiel, allerdings fingen dann die Teams wieder an, sich gegenseitig im Mittelfeld zu neutralisieren. Demnach blieb es am Ende bei einem Leistungsgerechten Unentschieden, wobei die Concorden sich selbst dafür ein bisschen bestraft haben, dass sie ihre Überlegenheit in der ersten Halbzeit nicht nutzen konnten.

Die Trainerstimmen zum Spiel
Cordi-Trainer Frank Pieper sagte gegenüber des vereinseigenen Youtube-Kanals:
„In der ersten Halbzeit sind wir sehr fahrlässig mit den Torchancen umgegangen. HEBC kam nicht einmal gefährlich zum Abschluss. Das hätten wir besser für uns nutzen müssen. Wir hätten mehr aus unseren Chancen machen müssen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann erst nicht ins Spiel gefunden und haben uns später angepasst. Am Ende müssen wir fast schon mit dem Punkt zufrieden sein. Wir können uns nicht über das Unentschieden beschweren.“

HEBC-Trainer Özden Kocadal zu FuPa.net:
„In der ersten Halbzeit war Cordi schon etwas überlegener. Wir haben das, was wir vorhatten, überhaupt nicht auf den Platz bekommen. Wir wollten im 4-2-2-2-System Halbräume bespielen. Das hatte in der gesamten ersten Halbzeit nur einmal geklappt. Deshalb musste ich in der Pause so richtig laut werden. So laut war ich in meinem ganzen Leben noch nicht. Ich war da einfach nicht zufrieden. Die erste Halbzeit war von uns unstrukturiert und unorganisiert. Das Allerschlimmste war aber, dass es von HEBC absolut keine Leidenschaft gab. Das hat sich dann in der zweiten Halbzeit geändert. Wir haben uns relativ schnell viele Torchancen erarbeitet. Ich finde, dass das Unentschieden am Ende völlig in Ordnung ist. In der zweiten Halbzeit hat die Leidenschaft dann auch wieder gestimmt und was das ausmachen kann, hat man auf dem Platz auch gesehen. Wir müssen aber auf jeden Fall an unserem Umschaltspiel arbeiten. Das muss besser werden, wenn wir in der Meisterrunde noch mehr Punkte holen möchten.“

Aufrufe: 010.4.2022, 13:54 Uhr
Mathias ReßAutor