2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Nach Jahren ohne Titel stemmt der FCM wieder einmal eine Trophäe in die Höhe. Fotos: Rinke
Nach Jahren ohne Titel stemmt der FCM wieder einmal eine Trophäe in die Höhe. Fotos: Rinke

Magdeburg gewinnt den Finalkrimi

Halberstadt hat schon eine Hand am Pokal +++ Beil wird mit zwei Toren zum Pokalheld

"Das wird die Nacht unseres Lebens." Was klingt wie der dritte Teil von Hangover ist die Ansage von Andreas Petersen. Die Euphorie in Magdeburg kennt keine Grenzen nach dem 3:1-Finalsieg gegen Germania Halberstadt. Bierduschen auf dem Feld, in den Katakomben und während der Pressekonferenz - die Freude der Spieler kannte keine Grenzen. Denn nach Jahren der Entbehrung hat sich der FCM in einem packenden Finale den Pokal geschnappt.

Was war das für ein verrücktes Finale im Finale. 85 Minuten lang wurde Fußball verwaltet. Halberstadt setzte die Marschroute seines Trainers konsequent um. "Nicht mit dem Kopf durch die Wand, sondern mit Kalkül", beschrieb er später die Spielweise seiner Elf, "und das hat meine Mannschaft hervorragend umgesetzt."

Tatsächlich waren Chancen lange Zeit Mangelware. Christopher Reinhardt hatte nach 26 Minuten die vielleicht größte Chance des ersten Abschnitts, als er Keeper Nagel zu einer Glanzparade zwang. Ansonsten spielte Halberstadt wie im Halbfinale gegen den HFC und lauerte bei Ballbesitz auf seine Chancen.

85 Minuten Anspannung, aber keine Tore - dennoch sprach FSA-Präsident Erwin Bugar nach dem Spiel von "Werbung für den Fußball in Sachsen-Anhalt". Der Grund lag in der verrückten Schlussphase. Kronhardt verschob in den Schlussminuten mit ein paar taktischen Anweisungen seine Mannschaft und überraschte Magdeburg tatsächlich. Mit der ersten großen Chance des Spiels machte Maik Georgi in der 87. Minute das 1:0 für die Germanen.


Die Stimmung während des Spiels war hervorragend. Am Ende gab es ein paar unschöne Szenen.

Halberstadt jubelte, mit einer Hand war man bereits am Pokal! Doch der Magdeburger Fanblock sang unbeirrt "Kämpfen und siegen" - er war am Freitagabend vielleicht der Unterschied. Denn erst mit Pyro zum Anpfiff, dann mit einer Papierschlangen-Einlage zu Beginn der zweiten Halbzeit ... zusammen mit dem permanenten Anpeitschen ihrer Elf hatte der Block U seinen Anteil am Pokalsieg.

Denn der FCM steckte nicht auf. Letzer Angriff per Freistoß von rechts - und im Zentrum behauptete Florian Beil mit letztem Willen den Ball und wuchtete ihn flach zum Ausgleich ins Netz. Die MDCC-Arena stand Kopf, Halberstadt hingegen konnte es nicht fassen.

Verlängerung! Und die sah nur noch ein Team: Den 1. FC Magdeburg. Ein Angriff nach dem anderen rollte auf das Halberstädter Tor zu. Vor allem der eingewechselte Patrick Bärje brachte eine Flanke nach der anderen von rechts in den Strafraum. Und eine der ersten brachte beinahe das 2:1. Christian Beck wurde von Eckermann im Strafraum gelegt und Schiedsrichter Stefan Sauerzweig zeigte ohne Proteste der Halberstädter auf den Elfmeterpunkt. Beil trat an - und verschoss!

Ein Weckruf für die Germania? Nein, die Gäste waren platt während Magdeburg weiter anrannte. "Wir trainieren härter als die meisten Teams der Regionalliga", so Petersen, "heute haben meine Jungs gemerkt, wofür wir das tun." Die nächste Flanke von Bärje landete auf dem Kopf von Sowislo und von dort zum 2:1 im VfB-Tor. In der 109. Minute versetzte Beil mit seinem zweiten Tor den Halberstädtern den Todesstoß. Der verschossene Elfmeter geriet zur Nebensache, Beil machte sich damit zum Mann des Spiels.

Während Magdeburg also den Pokal in den Nachthimmel heben durfte und nächste Saison im DFB-Pokal an den Start gehen darf, waren die Halberstädter am Boden zerstört. Aber Trainer Kronhardt fand auf der Pressekonferenz die richtigen Worte. "Am Ende hat unser Spiel gewackelt und heute hat es nicht gereicht. Aber im Hinblick auf die gesamte Saison lassen wir uns die Entwicklung, die wir in diesem Jahr durchgemacht haben, nicht von einem Spiel schlechtreden."

Aufrufe: 031.5.2013, 23:30 Uhr
Thomas RinkeAutor