2024-05-14T11:23:26.213Z

Pokal
Auch im Pokal durfte die SG jubeln. Der Gruppenligist zieht nach einem 3:1 gegen Dorndorf in die nächste Runde ein. Archivfoto: Klein
Auch im Pokal durfte die SG jubeln. Der Gruppenligist zieht nach einem 3:1 gegen Dorndorf in die nächste Runde ein. Archivfoto: Klein

Lukas Scholl wird zum Pokal-Helden

Joker aus der A-Jugend schießt die SG Hausen/Fussingen/Lahr zum Sieg gegen Verbandsligist FC Dorndorf +++ Favorit dominiert die erste Hälfte +++ Nach dem Seitenwechsel hitzige Partie +++ Schiri wiederholt im Mittelpunkt

Waldbrunn. Der Pokal und seine eigenen Gesetze durften die zahlreichen Zuschauer am Mittwochabend in Fussingen bewundern. Im Kreispokal Limburg-Weilburg schaffte Gruppenligist SG Hausen/Fussingen/Lahr die Überraschung und besiegte Verbandsligist FC Dorndorf nach Rückstand noch mit 3:1. Eine gelunge Ansprache in der Halbzeitpause und das richtige Näschen von Spielertrainer Christian Mehr waren die entscheidenden Faktoren für das Comeback. Die Gäste haderten vor allem mit dem Schiedsrichter.

Neugebauer belohnt dominante Gäste

Zunächst sah jedoch alles nach einem soliden Sieg des Favoriten aus. Dorndorf überzeugte spielerisch und kam so in der ersten Hälfte zu einer ganzen Reihe von Chancen. "Die beste Halbzeit, die ich in dieser Saison gesehen habe", erklärt FCD-Coach Friedel Müller sogar nach der Partie. Einziges Manko war dabei die Chancenverwertung. Allein Florien Kroener hätte Chancen in der 13., 24. und 35. Minute wiederholt die Führung markieren können, scheiterte jedoch stets an Keeper Alban Lanois. Doch die Gäste ließen nicht locker, spielten immer wieder schnell vorne und belohnten sich dann durch einen etwas glücklichen Treffer. Markus Neugebauer fasste sich in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs ein Herz und versuchte es aus der Distanz. Der nasse Rasen und die wohl behinderte Sicht des Keepers sorgten dann mitunter dafür, dass die Kugel rechts unten im Toreck einschlug.

Christian Mehr findet die richtigen Worte

Vom Gruppenligisten kam bis dahin recht wenig. Einziger Aufreger war eine vermeindliche Elfmeterszene, die Schiedsrichter Moritz Heun kurz vor dem Pausenpfiff weiterlaufen ließ. Also musste Spielertrainer Mehr in der Kabine laut werden und seine Jungs nach vorne peitschen. Die Ansprache zeigte Wirkung und die Hausherren kamen wie ausgewechselt aus der Kabine. Mit spielerischen Mitteln versuchten sie nun, den Favoriten zu knacken und belohnten sich mit ersten Chancen. So zwang Jannik Horn Gästekeeper Rokas Kazdailis zu einer Parade (55.). Im Gegenzug konterten die Gäste und wieder stand der Unparteiische im Mittelpunkt, da dieser ein Halten nicht ahndete und so den Gegenstoß der SG laufen ließ.

Aufstellung, Tore und Karten im Überblick

Lukas Scholl glänzt als Joker

Aus diesem folgte letztlich der Ausgleichstreffer. Nach der folgenden Ecke war der kurz zuvor eingewechselte Lukas Scholl per Kopf zur Stelle und besorgte das 1:1 (58.). Der Jubel war riesig in Fussingen und die Hausherren zogen daraus das entscheidende Selbstvertrauen. Die Folge waren weitere starke Angriffe und Chanchen zum Doppelschlag. Auf der Gegenseite "gingen die Köpfe runter", wie Trainer Müller hinterher kritisierte. Dorndorf beschäftigte sich verstärkt mit der Leistung der Schiedsrichter und verlor im Spiel völlig den Faden. Den fand dagegen nochmals der eingewechselte Scholl und verwandelte einen Freistoß direkt zum 2:1 (65.).

Hitzige Partie in der Schlussphase

Danach war das Spiel von Diskussionen und Unterbrechungen geprägt. Insgesamt sieben Mal zog Schiedsrichter Heun die gelbe Karte, allesamt in der zweiten Hälfte. Dorndorf kam nur durch Freistöße noch zu ernsthaften Möglichkeiten. So zimmerte Soheil Mansur zwei Standards aus guter Position links neben den Kasten. Die SG spielte weiterhin losgelöst und konterte immer wieder über den schnellen Jonas Eisenkopf nach vorne, was letztlich die Entscheidung herbeiführte. Bei einem der vielen Anläufe des flinken Angreifers bediente er den freien Mustafa Metovic, der in Ruhe annehmen und zum 3:1 vollenden konnte (80.). Damit war die Partie entschieden und der Gruppenligist konnte die Überraschung eintüten.

Müller sieht Kopfballschwächen als Knackpunkt

Christian Mehr war im Anschluss entsprechend erfreut über die Antwort seiner Jungs im zweiten Durchgang. Besonders die jungen Spieler hätten ihre Tauglichkeit einmal mehr unter Beweis gestellt. "Wir haben eine sehr junge Truppe beisammen. Umso erfreulicher ist dieser Erfolg", erklärt er. Matchwinner Lukas Scholl spielt eigentlich noch in der A-Jugend, wo "er auch schon fünf Buden gemacht hat", wie Mehr ausführt. Ob der junge Angreifer am Wochenende in der Ersten oder der Jugend spielen darf, bleibt noch abzuwarten. Dorndorfs Coach war hingegen zwiegespalten. Neben dem Lob für die starke erste Hälfte, sieht er im zweiten Durchgang vor allem die Kopfballschwäche als größten Kritikpunkt. "Wir wussten, dass der Gegner einige kopfballstarke Spieler hat und hatten dem nicht viel entgegenzusetzen." Die Niederlage sei jedoch vor allem zu vermeiden gewesen, indem die Chancen im ersten Durchgang konsequenter genutzt worden wären. So steht Dorndorf nun mit leeren Händen da und Hausen/Fussingen/Lahr darf sich womöglich noch auf den einen oder anderen Pokal-Coup mehr freuen.

Aufrufe: 023.9.2015, 23:15 Uhr
Tommy KönnelAutor