2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Rudi Baku (rechts), der die Mainzer in Führung gebracht hatte, und FCK-Junior Corey Lee Anton kämpfen um den Ball. 	Foto: pa/Axel Schmitz
Rudi Baku (rechts), der die Mainzer in Führung gebracht hatte, und FCK-Junior Corey Lee Anton kämpfen um den Ball. Foto: pa/Axel Schmitz

Luftschlangen-Dusche für FCK

Wöllsteins Corey Lee Anton gewinnt mit Lautern in Alzey den Verbandspokal / 4:2 gegen Mainz 05

ALZEY. RWO Alzey wird sich strecken müssen, wenn sich der Fußball-Landesligist bei der Choreografie einer Meisterehrung mit dem Südwestdeutschen Fußballverband messen will. Der hat nach dem Verbandspokalfinale der A-Junioren, das der Nachwuchs des 1. FC Kaiserslautern im Wartbergstadion mit 4:2 gegen Mainz 05 gewann, einen Standard gesetzt: Mit einem großen Banner und einer Luftschlangendusche, die inmitten der jubelnden Roten Teufel niederging. Spätestens am 21. Mai, dem letzten Spieltag der Landesliga, könnte RWO Alzey zeigen, wie man Erfolge inszeniert – vorausgesetzt, die Elf von Tino Häuser gewinnt den Titel.

Als sich der Wöllsteiner Corey Lee Anton unter die begeisternden Fans mischte, hatte er sich längst von dem überflüssigen Papier befreit. 90 Minuten hatte der 17-Jährige im Dress des 1. FC Kaiserslautern gerackert. Und er wurde für den Aufwand belohnt: „Das war mein bislang größter Erfolg“, erklärte der rechte Verteidiger, der beim heimatlichen TuS Wöllstein mit dem Fußballspielen begann und über die Stationen RWO Alzey und Wormatia Worms zum 1. FCK kam.

Das Finale sei ausgesprochen „intensiv gewesen“, kommentierte der Dauerläufer. Und es begann überhaupt nicht nach dem Geschmack der Jungs vom Betzenberg. Sie hatten zwar mit teils beeindruckendem Kombinationsspiel mehrere Chancen kreiert. Das erste Tor aber glückte dem Konkurrenten: Rudi Baku (15.) überwand seinen Ex-Gefährten Lennart Grill. Trotz des Rückstands glaubten die FCKler um den Kirchheimbolandener Nationalspieler Nicklas Shipnoski an ihren Sieg, wie Corey Lee Anton später verriet: „Wir hatten ja genug Möglichkeiten herausgespielt“. Irgendwann, und das war dank David Tomic (38.) und Shipnoski (44.) noch vor der Pause, musste der eine oder andere Ball reingehen. Nach dem Wechsel drängten die Roten Teufel auf die Entscheidung. Torben Müsel (58./59.) schloss zwei energisch vorgetragene Angriffe zum 4:1 ab. Unumstritten war der Elfer, den die Alzeyerin Ines Appelmann als Spielleiterin pfiff. Jannik Mause (63.) verkürzte auf 2:4, ohne dass die Pfälzer danach die Kontrolle übers Spiel verloren hätten.

Vier Minuten vorm Ende bekam Corey Lee Anton den Ehrgeiz des Gegners zu spüren. Nach einem rüden Foul blieb er lange liegen, musste behandelt werden. Als er sich aufrichtete und klar war, dass er weitermachen könnte, zollte ihm das Publikum Szenenbeifall. Es wäre auch nur zu schade gewesen, wenn sich der Teenager schwerwiegender verletzt hätte und vorzeitig hätte ausgewechselt werden müssen. Schließlich hatte er maßgeblichen Anteil am Erfolg der Lauterer.

Gunther Metz, der Hangen-Weisheimer trainiert die Jugend des FCK seit Jahren, hatte Corey Lee Anton mit klaren Aufträgen auf den Platz geschickt: „Zweikämpfe gewinnen, nach hinten abdecken und nach vorne Druck machen“, schilderte der Lange seinen Job an diesem Abend vor 750 Zuschauern. Und den erledigte er nahezu fehlerfrei und mit einem ungeheuren Laufpensum. Als Außenverteidiger rückte er nicht selten bis ins Mittelfeld vor, bisweilen sogar in den Angriff. Für ihn eine Selbstverständlichkeit: „Wir müssen verschiedene Positionen spielen“, erläuterte er.

Anfangs verlief die Saison in der Junioren-Bundesliga suboptimal für Corey Lee Anton. Mittlerweile hat er sich aber ganz nach vorne gekämpft. Metz schätzt den Wöllsteiner, der über einen US-amerikanischen Pass verfügt: „Er bringt gute Leistungen, hat eine richtig gute Dynamik, ist sehr schnell und hat sich fußballerisch weiterentwickelt“, so sein Trainer, dem nach dem Endspiel oft auf die Schultern geklopft wurde. Als Anerkennung für die überzeugende Vorstellung, mit der die Betzenberger verdient den Rivalen aus Mainz bezwangen.



LOB vom Präsidenten

Dieter Drewitz, der Präsident des Südwestdeutschen Fußballverbands, hatte nicht nur Spaß an einem „sehr guten Fußballspiel“, sondern auch am Ambiente des Alzeyer Wartbergstadions- Die Veranstaltung war eine Empfehlung für weitere unterhaltsame Aufträge aus Edenkoben.

Aufrufe: 013.4.2017, 12:00 Uhr
Claus RosenbergAutor