LSV mit Leistungssteigerung und Toren im zweiten Durchgang

Die Anfangsphase nutzten beide Vertretungen um sich ein wenig abzutasten und sich den Gegner entsprechend zurecht zu legen. Dies schien der Eintracht besser zu gelingen, denn wenn es einmal zu einer schnelle Umschaltbewegung kommen sollte, waren die Spieler in den grünen Trikots in Besitz des Spielgerätes. So verzeichneten die beiden ELS-Sturmspitzen Thom und Wagner die ersten kleineren Torgelegenheiten des Spiels. Auf der Gegenseite hatte Debütant Schneider lange Zeit wenig bis gar nichts zu tun, denn außer zwei Fernschüssen von Heinrich und Beiersdorf sollten seine Vordermänner nichts zu lassen. Die dickste Chance des ersten Durchgangs bot sich nach einer guten halben Stunden dann ELS-Kapitän Leiding, der nach einem Ballgewinn im Mittelfeld mustergültig von Neuzugang Thom in Szene gesetzt wurde, das Leder jedoch freistehend nicht voll traf und rechts neben den Kasten setzte.

Der torlosen und weitestgehend highlightarmen ersten Hälfte sollte dann aber ein turbulenter und nervenaufreibender zweiter Abschnitt folgen. Die Platzherren legten nun ihre Passivität ab und ergriffen selbst häufiger die Initiative im Vorwärtsgang. So nahm der Druck des LSV minütlich zu und die Torannäherungen von Kretzschmar, Böhme und Co. wurden immer entschlossener und zwingender, doch ELS-Keeper Schneider war mehrfach zu Stelle und packte sicher zu. In der 65. Spielminute war aber dann auch er machtlos. Nachdem die Rom-Elf die Kugel nicht konsequent aus der Gefahrenzone bekam, landete das Spielgerät in der zweiten Angriffswelle bei Patrick Böhme, der eine Flanke scharf auf den langen Pfosten zog.

Majuntke und Kretzschmar belohnen starke zweite LSV-Halbzeit

Dort nahm der eingelaufene Richard Majuntke den Ball aus unmöglichem Winkel mit vollem Risiko direkt und schweißte ihn unter die Querlatte - 1:0. Weil die Gäste von Eintracht-Süd auch in der Folgezeit keinen wirklichen Zugriff im Mittelfeld bekamen und entlastende Angriffe nicht mit der nötigen Durchschlagskraft ausgespielt wurden, übernahmen die Südwestler in der Folge das Kommando auf dem Platz und ließen Ball und Gegner laufen. Nicht unverdient sollte daher eine Viertelstunde vor Schluss das 2:0 durch Roman Kretzschmar daherkommen, der einen zweiten Ball nach Zuspiel von Felix Beiersdorf aus kurzer Distanz im Netz unterbrachte.

Die Entscheidung? Noch nicht, denn ELS wachte nun auf und wollte sich nicht so einfach geschlagen geben. Zum Einsatz und der Leidenschaft auf dem Spielfeld in einem Spiel, was eigentlich zu keiner Zeit unfair bestritten wurde, kamen in der Schlussphase jedoch einige unschöne Aktionen und Äußerungen der "Zuschauer", die dem Match bis zum Abpfiff einen gewissen Beigeschmack verleihen sollten. Doch zunächst sollte es sportlich noch einmal spannend werden, auch weil der eingewechselte Vincent Spoddig die ELS-Offensive belebte und nach einer ersten Torannäherung in der 84. Spielminute sich einfach gedankenschneller als seine Widersacher präsentierte und die Kugel am herauseilenden LSV-Keeper Buhler vorbei ins Tor legte.

Platzverweis als unschöner Schlussakt des Matches

Die Eintracht wollte nun mehr und warf noch einmal alles in die Waagschale, um hier vielleicht doch noch etwas mitnehmen zu können. Dabei ergaben sich natürlich aber auch Räume für die Platzherren, die bei einer strittigen Handelfmeter-Szene und einem Außenpfostenschuss von Böhme jedoch Pech hatten und die endgültige Entscheidung verpassten. Bei Anbruch der Nachspielzeit sollte die ohnehin schon angespannte Stimmung noch einmal überkochen und so sah sich ELS-Kicker Patrik Maslej beim Holen des weit ins Seitenaus geschlagenen Balles üblen Beleidigungen eines nicht im Kader stehenden LSV-Spielers ausgesetzt.

Den Trash-Talk der beiden hatte aber auch der Assistent vernommen und veranlasste den Platzverweis für den Außenspieler der Eintracht. In Unterzahl stemmte man sich nun in den verbliebenen Minuten gegen die drohende Niederlage, konnte diese aber nicht mehr abwenden. Unter dem Strich stand ein aufgrund der Leistungssteigerung im zweiten Durchgang verdienter Erfolg für die Mannschaft von Alexander Röhling, die damit den Gegner von der Südkampfbahn in der Tabelle überholt und auf den dritten Tabellenrang klettert. Nun geht es zum TuS aus Leutzsch, während Eintracht-Süd die U23 der BSG Chemie zu Gast hat.