2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Foto: Sebastian J. Schwarz
Foto: Sebastian J. Schwarz

Lok und Lieser haben die besten Karten

Kreisligen C: Die Lokomotive aus Wengerohr-Belingen und Liesers Reserve mit besten Titelchancen

Die Mosel-Kreisligen C gehen - einige Nachholspiele abgesehen - am Wochenende 30./31. März in die Restrückrunde.

Tabellenführer Sportfreunde Lokomotive Wengerohr-Belingen bestreitet am kommenden Sonntag, ab 14 Uhr, in der CI-Liga sein Nachholspiel bei der Zweitvertretung der SG Salmbachtal Klausen. Der Vorsprung auf Verfolger SG Minderlittgen II und Alt Kues Rojava ist keineswegs komfortabel. Dennoch scheint die Lok am ehesten in der Lage, die hochgesteckten Erwartungen ihrer Anhängerschar zu erfüllen. Das Team von Spielertrainer Jan Kohlei ist noch unbesiegt – lediglich ein Unentschieden trübt die blütenweiße Bilanz. Kohlei ist Realist genug, um zu wissen, dass die Meisterschaft noch längst nicht eingetütet ist: „Den Aufstieg haben wir in der eigenen Hand – trotz der relativ schwachen Vorbereitung mit kranken und verletzten Spielern. Die Mannschaft ist hungrig und in der Lage, den Vorsprung zu verteidigen.“ Kohlei hat mit dem im Sommer aus Traben-Trarbach gewechselten und jetzt spielberechtigten Pascal Schanz sowie dem wiedergenesenen Torwart Michael Hayer zwei Asse mehr im Ärmel.


Heiße Spiele am Saisonende


Nach der Nachholpartie gegen Klausen empfängt Lok eine Woche später Krövs Zweitvertretung. Das sind Gegner, gegen die man gewinnen sollte. „Es ist klar, dass wir da nichts liegenlassen dürfen“, sagt Kohlei, dessen Bruder Lars Kohlei im Spiel der Lok voll integriert ist. Der frühere Wittlich-Lüxemer hat fast alle Spiele absolviert und gilt als unumstrittener Leistungsträger im Team. Die Hauptkonkurrenten im Aufstiegsrennen heißen Minderlittgen II sowie Alt Kues Rojava. Und diese Gegner warten ausgerechnet am Saisonende auf die Wengerohrer. Am 12. Mai heißt es, auswärts in Minderlittgen anzutreten, eine Woche später empfängt die Lok den Tabellendritten von Alt Kues. Kohlei weiß: „Tatsächlich wird der Titelkampf erst zum Schluss entschieden.“ Im Falle eines Aufstieges soll personell nachgerüstet werden. „Die B-Klasse ist noch mal ein anderes Kaliber. Da brauchen wir auch deutlich jüngere Spieler. Wenn der Aufstieg feststeht, werden wir gezielt in die Kaderplanung gehen.“ Innenverteidiger Eike Laloire ist 51, Stürmer Michael Hoh 46 Jahre alt. Die von Dario Ratkovic trainierten Alt-Kueser beginnen die Restrückrunde erst eine Woche später mit der Auswärtspartie in Zell. Der auf Rang drei notierte Club befindet sich in Lauerstellung zum Zweiten aus Minderlittgen (ein Punkt Rückstand). Auch, wenn Wengerohr-Belingen leicht favorisiert ins Frühjahr geht, würde den Alt-Kuesern zumindest Relegationsplatz zwei als realisierbares Ziel helfen, den Sprung in die B-Liga zu packen. Bevor es am vorletzten Spieltag zum entscheidenden Match bei den Sportfreunden Lok kommt, muss die bunte und international gespickte Truppe am 28. April in Minderlittgen Farbe bekennen.


Moseltal vor Doppelaufstieg

Die Ausgangslage in der C II ist ähnlich spannend, wenn man vom doch relativ deutlichen Vorsprung der Truppe aus dem Moseltal absieht. Die Vereinigten aus Lieser, Osann-Monzel, Maring-Noviand und Kesten stehen acht Punkte besser da als die Konkurrenz. Ein Aufstieg erscheint sehr realistisch, weil deren erste Garnitur mit hoher Wahrscheinlichkeit in die A-Liga aufsteigen wird. Zwölf Punkte sind die Mannen von Alfred Weyland in der B-II-Liga vor und haben jüngst nach dem 3:2-Sieg gegen die SG Altrich ihren Vorsprung ausgebaut. Doch wer geht in die Relegation? Die Frage wird aller Voraussicht nach zwischen vier Mannschaften entschieden. Der SV Blankenrath II könnte wohl ebenfalls aufsteigen, weil deren erste Mannschaft ebenso souverän das Klassement in der B1-Liga anführt. Dahinter ist das Gerangel groß. Der SV Longkamp, die SG Gonzerath II und die SG Dhrontal II liegen fast auf Augenhöhe. Longkamps Trainer Thomas Reichert sagt: „Ich bin bis jetzt zufrieden. Es läuft alles so, wie wir uns das nach dem Abstieg letztes Jahr vorgestellt haben. Vor allem spielerisch haben wir uns weiterentwickelt.“ In Sachen Aufstieg hält sich der frühere Morbacher und Gonzerather noch zurück. „Der Aufstieg ist kein Muss. Wenn im Sommer etliche Jugendspieler dazukommen, wollen wir spätestens dann angreifen. Uns fehlt es noch an der Erfahrung und an der Cleverness.“ Doch im Falle eines zweiten Platzes würde man beim SVL auch nicht kneifen. „Falls wir Zweiter werden sollten, würden wir die Relegation auch gerne mitnehmen.“

Talente rücken in Longkamp nach



Das Team befindet sich nach dem Abstieg aus der B-Liga im personellen Umbruch. Junge Spieler rückten nach. 18-, 19-jährige Youngster wie Robin Lossjew, David Rieb, Marc Zimmer, Patrick Weber oder Nico Keller sind längst zu Stammspielern geworden, treffen und spielen regelmäßig. Reichert, der für nächste Saison bereits zugesagt hat, geht optimistisch ins Frühjahr. „Wir beginnen mit den Auswärtsspielen in Neumagen und Thalfang. Das sind unbequeme Mannschaften, von denen man nie weiß, was sie von der ersten Mannschaft bekommen. Eine Woche später wird das Derby gegen Gonzerath schon zu einem echten Gradmesser. Neun Punkte wären ein tolles Ergebnis.“ Wenn es dann weiterhin optimal läuft, dann wäre ein echtes Endspiel am vorletzten Spieltag gegen Blankenrath das Maß aller Dinge. „Das wäre ein schönes Ziel und ein tolles Erlebnis für die jungen Burschen.“

Aufrufe: 017.3.2019, 19:30 Uhr
Lutz SchinköthAutor