2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Dürfen sie künftig in der gleichen Staffel spielen? Der FC Kilia Kiel (mit Marcel Sonntag, re.) und der TSV Altenholz (mit Andy Watzlawczyk) könnten in der Landesliga getrennt werden. Foto:Stark
Dürfen sie künftig in der gleichen Staffel spielen? Der FC Kilia Kiel (mit Marcel Sonntag, re.) und der TSV Altenholz (mit Andy Watzlawczyk) könnten in der Landesliga getrennt werden. Foto:Stark

Ligenreform: Staffeleinteilung mit Routenplaner

Neue Software soll für gerechte Spielklassen-Einteilung sorgen

Der Meldestichtag für die Herren-Spielklassen ist seit der vergangenen Woche vorüber. Doch noch stehen die Spielklassen für die neue Saison nicht endgültig fest. Das liegt an der Spielklassen- und Strukturreform, nach der die Mannschaften künftig nicht mehr nach Kreisgrenzen, sondern nach geographischen und verkehrstechnischen Gegebenheiten sortiert werden. Beim Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV) hat man eine neue Software entwickelt, mit der die Einteilung der Spielklassen so gerecht wie möglich erfolgen soll.

Das Programm arbeitet dabei nicht auf Basis der reinen Entfernungen, sondern mit Unterstützung eines Routenplaners, der die schnellsten Verkehrswege berücksichtigt. So ist beispielsweise die Entfernung von Itzehoe nach Lübeck kürzer als die nach Tarp – doch dank direkter Autobahnanbindung ist man auf der etwas längeren Strecke 20 Minuten schneller unterwegs.

Klaus Schneider, der Vorsitzende des SHFV-Herrenspielausschusses, nutzt dieses Programm bereits für die Staffeleinteilung – aber auch „den gesunden Menschenverstand“, wie er schmunzelnd betont. Für die Spielklassen oberhalb der Kreisliga ist Schneider bereits dabei, eine vorläufige Klasseneinteilung zu erarbeiten. Diese soll den Vereinen spätestens zu Wochenbeginn zugehen.

Auf der Ebene Kreisliga und darunter wird es in der kommenden Woche noch eine Tagung des Verbandsspielausschusses mit den Kreisspielausschussvorsitzenden geben, auf denen dann auch vorläufige Kreisliga- und Kreisklassen-Staffeln beschlossen werden sollen. In allen Fällen haben die Vereine noch Gelegenheit, Stellung zu beziehen und Veränderungen anzuregen.

„Es wird nur in wenigen Fällen Überraschungen geben“, sagt Schneider und kündigt an: „Sollte es den Fall geben, dass zwei Vereine einfach nur ihre Staffel tauschen wollen, können wir das auf jeden Fall unbürokratisch lösen.“

Keine Diskussionen gibt es in jedem Fall um die Oberliga. Als einzige Staffel auf Landesebene steht die höchste Klasse – künftig wie die Landes-, Verbands- und Kreisligen nur noch mit 16 Mannschaften besetzt – bereits unumstößlich fest.

Für die anderen Spielklassenebenen stehen zwar die qualifizierten Mannschaften fest, nicht aber die genauen Staffeln. Wir betrachten im folgenden die sechste bis achte Spielklassenebene im SHFV. Aufgeführt sind neben den qualifizierten Teams, für einen etwas besseren Überblick sortiert nach Kreisen, auch die möglichen Nachrücker für den Fall eines Rückzugs. „Bis zum 30. Juni kann noch einiges passieren“, weiß Schneider aus Erfahrung.

Landesligen (32 Teams in zwei Staffeln):
Kreis Nordfriesland (3): Husumer SV, TSV Rantrum, Blau-Weiß Löwenstedt, Kreis Schleswig-Flensburg (2): TSV Kropp, Schleswig 06, Kreis Rendsburg-Eckernförde (4): Gettorfer SC, Osterrönfelder TSV, Büdelsdorfer TSV, Eckernförder SV.Kreis Kiel (6): TSV Altenholz, TSG Concordia Schönkirchen, FC Kilia Kiel, TSV Bordesholm, Heikendorfer SV, TSV Klausdorf.Kreis Plön (0): -.Kreis Neumünster (0): -.Kreis Westküste (5): BSC Brunsbüttel, SG Geest 05, FC Reher/Puls, VfR Horst, VfL Kellinghusen.Kreis Segeberg (4): TuS Hartenholm, SSC Phönix Kisdorf, SV Schackendorf, SV Todesfelde II.Kreis Ostholstein (2): Oldenburger SV, TSV Pansdorf.Kreis Lübeck (3): VfB Lübeck II, 1. FC Phönix Lübeck, TSV Travemünde,Kreis Stormarn (2): Preußen Reinfeld, SV Eichede II, Kreis Lauenburg (1): Grün-Weiß Siebenbäumen.Reihenfolge möglicher Nachrücker: TSV Nordmark Satrup, Kaltenkirchener TS.

Aus den 32 Teams lassen sich zwei verschiedene Varianten „schneiden“. Auch Schneider will sich da noch nicht festlegen. „Es geht um die Vereine im Südwesten und in Kiel“, erklärt er. Eine Option ist deshalb in diesem Fall, den Vereinen zunächst zwei Varianten der Staffeln, die „Landesliga Schleswig“ und „Landesliga Holstein“ heißen sollen, zur Auswahl anzubieten.

In einem Fall würde die nördliche Staffel alle Kieler Mannschaften umfassen und die Teams aus Steinburg und dem Süden Dithmarschens – so wie in der nach Kreisgrenzen erstellten früheren Landesliga Süd – der Holstein-Staffel zugeschlagen. Das genannte Beispiel der Fahrtwege zeigt aber, dass dies nicht die einzige Variante sein muss.

Die Kieler Mannschaften des Stadtgebiets und des Ostufers der Holstein-Staffel zuzuordnen und die Steinburger und Dithmarscher Vertreter dem Norden und damit entlang der Verkehrsachsen A7 und B5, würde ebenfalls Sinn ergeben.

Verbandsligen (64 Teams in vier Staffeln):
Kreis Nordfriesland (4): SG Oldenswort/Witzwort, SV Dörpum, SG Leck/Achtrup/Ladelund, TSV Rot-Weiß Niebüll. Kreis Schleswig-Flensburg (9): TSV Nordmark Satrup, Stern Flensburg, FC Wiesharde, SC Weiche Flensburg 08 III, TSV Nord Harrislee, TuS Colllegia Jübek, Schleswig IF, TSV Süderbrarup, FC Tarp-Oeversee. Kreis Rendsburg-Eckernförde (5-6): Rendsburger TSV, MTSV Hohenwestedt, evtl. TSV Vineta Audorf, TuS Jevenstedt, 1. FC Schinkel, TuS Bargstedt.
Kreis Kiel (6): SpVg. Eidertal Molfsee, TSV Kronshagen, SSG Rot-Schwarz Kiel, SVE Comet Kiel, MTV Dänischenhagen, Wiker SV. Kreis Plön (5-6): TSV Stein, evtl. Preetzer TSV, TSV Plön, Dobersdorfer SV, TSV Wentorf, VfL Schwartbuck. Kreis Neumünster (5): VfR Neumünster II, TuS Nortorf, PSV Neumünster II, SG Padenstedt, SV Tungendorf. Kreis Westküste (5): MTV Tellingstedt, Marner TV, TSV Büsum, Heider SV II, Itzehoer SV. Kreis Segeberg (7): Kaltenkirchener TS, Fetihspor Kaltenkirchen, SV Henstedt-Ulzburg, SG Rönnau/Segeberg, SV Rickling, TSV Nahe, Nordlichter Norderstedt.Kreis Ostholstein (3): Eutin 08 II, SG Insel Fehmarn, TSV Malente.Kreis Lübeck (6): Eintracht Groß Grönau, Rot-Weiß Moisling, Lübecker SC, SC Rapid Lübeck, TSV Schlutup, Eichholzer SV. Kreis Stormarn (4): SSC Hagen Ahrensburg, SSV Pölitz, VfL Oldesloe, WSV Tangstedt. Kreis Lauenburg (4): SSV Güster, Büchen-Siebeneichener SV, Breitenfelder SV, Ratzeburger SV.

Reihenfolge möglicher Nachrücker: TSV Lensahn, SV Wasbek, Eckernförder SV II, Fortuna Glückstadt.


In den Verbandsligen verzichtete der FC Angeln 02 im Vorwege auf den sportlich erreichten Qualifikationsplatz. Der FCA tritt der FSG Ostseeküste bei und steigt freiwillig in die Kreisliga ab. Deshalb rückt Rot-Weiß Niebüll nach.

Bei der Einteilung der 64 Mannschaften in vier Staffeln wird es vermutlich weiterhin die räumlichen Zuordnungen Nord (Flensburg, Nordfriesland), Ost (Kiel), West (ehemalige Süd-West-Staffel, ggf. mit Rendsburg) und Süd (Großraum Lübeck) geben.


In den Grenzbereichen wird es einige Härtefälle geben müssen – so sind beispielsweise 17 Teams aus dem Bereich der bisherigen Süd-Ost-Staffel qualifiziert – zumindest ein Verein aus Stormarn oder Ostholstein wird also neue Gegner bekommen, vielleicht sogar zwei, wenn die SG Rönnau/Segeberg als einziger Segeberger Vertreter des nordöstlichen Kreisgebiets dieser Staffel zugeschlagen wird.

Auch in Rendsburg oder Dithmarschen droht eine neue Trennlinie. Ungewissheit besteht auch noch wegen des ungeklärten Falles Audorf / Preetz.

Kreisligen (128 Teams in 8 Staffeln):
Kreis Nordfriesland (12): SG Langenhorn/Enge, TSV Hattstedt, SG Eiderstedt, Blau-Weiß Löwenstedt II, Bredstedter TSV, Rödemisser SV, TSV Rantrum II, TSV Süderlügum, Team Sylt, SZ Arlewatt, TSV Goldebek, Husumer SV II. Kreis Schleswig-Flensburg (13): FSG Ostseeküste, TSV Großsolt-Freienwill, DGF Flensburg, TV Grundhof, SG Nordau (Lindewitt/Schafflund), TSV Kropp II, FC Geest 09, VfB Schuby, TSV Friedrichsberg II, FC Ellingstedt-Silberstedt, SV Grün-Weiß Tolk, VfR Schleswig, TSB Flensburg II. Kreis Rendsburg-Eckernförde (11-12): evtl. TSV Vineta Audorf, Eckernförder SV II, FC Fockbek, Osdorfer SV, TuS Rotenhof, SV Grün-Weiß Todenbüttel, Osterrönfelder TSV II, Wittenseer SV, SSV Nübbel, Osterbyer SV, SV Felm, SG Felde/Stampe. Kreis Kiel (12): VfR Laboe, TSV Schilksee II, SV Friedrichsort, TSV Flintbek, TSV Altenholz II, Inter Türkspor Kiel II, VfB Kiel, SG PTSK/Holstein, TSV Klausdorf II, Suchsdorfer SV, TSV Kronshagen II, MTV Dänischenhagen II. Kreis Plön (10-11): evtl. Preetzer TSV, Probsteier SG, ASV Dersau, TSV Lütjenburg, TSV Selent, Raisdorfer TSV, SG Kühren, SV Fortuna Bösdorf, SC Kaköhl, TSV Dannau, FT Preetz. Kreis Neumünster (10): SV Wasbek, TS Einfeld, TSV Gadeland, FC Torpedo 76 Neumünster, SV Boostedt, Neumünster Türkspor, SV Bönebüttel-Husberg, SV Bokhorst, TSV Aukrug, SG Ruthenberg/VfR. Kreis Westküste (14): Rot-Weiß Kiebitzreihe, SV Alemannia Wilster, Fortuna Glückstadt, TSV Heiligenstedten, SSV Lunden, Neuenkirchener SC, TSV Buchholz, TuS Krempe, TSV Lägerdorf II, TSV Brokstedt, ABC Wesseln, SV Merkur Hademarschen, TS Schenefeld, TSV Nordhastedt. Kreis Segeberg (10): SG Bornhöved/Schmalensee/Wankendorf, Leezener SC, TuS Wakendorf-Götzberg, SV Wahlstedt, Großenasper SV, TuS Garbek, TuS Hartenholm II, TSV Weddelbrook, TuS Tensfeld, TSV Wiemersdorf. Kreis Ostholstein (12): Sereetzer SV, TSV Lensahn, SVG Pönitz, SV Neukirchen, SG Sarau/Bosau, MTV Ahrensbök, TSV Gremersdorf, TSV Neustadt, BC Germania Altenkrempe, TSV Pansdorf II, Oldenburger SV II, BSG Eutin. Kreis Lübeck (10): SV Fortuna St. Jürgen, VfL Bad Schwartau, SV Viktoria 08 Lübeck, SV Olympia Bad Schwartau, Kronsforder SV, SC Buntekuh, Türkischer SV Lübeck, FC Dornbreite II, ATSV Stockelsdorf, 1. FC Phönix Lübeck II. Kreis Stormarn (9): VfL Tremsbüttel, TSV Bargteheide, SC Elmenhorst, Bargfelder SV, SG Union Grabau, TuS Hoisdorf, TSV Trittau, SG Großensee/Brunsbek, JuS Fischbek. Kreis Lauenburg (4): SV Borussia Möhnsen, TSV Gudow, SG Wentorf-Sandesneben/Schönberg, Ratzeburger SV II.Reihenfolge möglicher Nachrücker: TSV Dänischburg, Kieler MTV, SSC Hagen Ahrensburg II, TSV Heiligenhafen.

Auf Kreisliga-Ebene gab es ein paar Abweichungen bei den ursprünglich qualifizierten Mannschaften. So nimmt die FSG Ostseeküste den Platz als Nachfolger des FC Angeln 02 ein. Der TSV Lindewitt und die FSG im Amt Schafflund bilden die neue SG Nordau und machen damit einen Verbandsliga-Platz frei.

Die juristisch als Regelabsteiger geltende Mannschaft von TuRa Meldorf, der SV Eichede III und die möglichen Nachrücker TSV Wankendorf II (spielt künftig in einer SG mit Bornhöved/Schmalensee) und SV Henstedt-Ulzburg II verzichteten auf einen Startplatz. So rücken nach den Quotiententabellen selbst der letzte der Kreisliga-13. (Dannau) und die beiden besten Kreisliga-14. (Hademarschen und Goldebek).

Der als bester Neumünsteraner A-Klassen-vertreter qualifizierte VfR Neumünster III bildet künftig eine SG mit dem Ruthenberger SV.In diesen Staffeln, die eher den bis in die 1990er-Jahre bestehenden Bezirksklassen ähneln, wird es einige Härtefälle bei den Staffeleinteilungen geben.

Auch deshalb werden neben der Routenplaner-Software vor allem die Vertreter der Kreise bei den Entscheidungen an vorderster Front mit einbezogen. Die Leitung der jeweiligen Staffeln soll künftig dem Kreisfußballverband obliegen, der die meisten Mannschaften in der Klasse stellt.

Aufrufe: 019.6.2017, 07:00 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor