Leusel kann Gruppenliga!

„Ich glaube, dass wir in den meisten Spielen ordentliche Leistungen abgeliefert haben. In Sachen Effektivität müssen wir aber definitiv noch etwas besser werden, damit wir aus unseren Möglichkeiten, die wir ja durchaus haben, mehr rausholen“, bilanziert SpVgg-Trainer Ertac Caliskan.

Was auffällt: Vor allem gegen Teams aus dem vorderen Tabellendrittel präsentierten sich die Vogelsberger bis dato meist in guter Verfassung. Beziehungsweise kamen sie, was ja noch wichtiger ist, hierbei nicht selten zu Zählbarem. Den Top-Sechs-Teams aus Schröck, Wetter, Bauerbach und Waldsolms konnte etwa jeweils ein Punkt abgerungen werden. Und die Hessenliga-Reserve des SC Watzenborn-Steinberg (6.) wies das Caliskan-Team gar mit 4:0 in die Schranken.

Auf der anderen Seite stehen allerdings bittere Niederlagen gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf. „Gegen die unteren Teams haben wir deutlich zu wenig Punkte geholt. Gegen Naunheim und Biedenkopf, da hätten wir auf jeden Fall mal einen Punkt holen müssen. Wir haben in den entscheidenden Spielen leider nicht das abgerufen, was wir gerne wollten“, meint Caliskan.

Was ebenfalls auffält: Von bislang 20 Leuseler Punkten wurden gerade einmal vier auf fremden Plätzen fix gemacht. Das möchte Ertac Caliskan jedoch nicht überbewerten: „Ich halte von solchen Statistiken nicht so viel. Warum wir auswärts weniger Punkte geholt haben? Ich habe dafür keine Erklärung – da wird ja auch Fußball gespielt.“

Personelle Veränderungen gab es während der Winterpause keine – sieht man einmal von der Beförderung von Youngster Marcel Schott in den Senioren-Kader ab. „Er ist nun 18 geworden und daher spielberechtigt“, so Caliskan. Schott, der als offensiver Mittelfeldspieler fungiert, war im vergangenen Sommer von der TSG Wieseck zur Sport-Vereinigung gewechselt. Bislang konnte er bei der Leuseler Herren-Mannschaft aber lediglich mittrainieren, hinzu kamen Einsätze für die A-Jugend des JFV Alsfeld. „Er wird in der Vorbereitung voll einsteigen“, so Caliskan. Was Mut macht: Schott ist torgefährlich. „Halbe Neuzugänge“ sind zudem Claudio Pinheiro da Cruz, Tobias Kubitzek, Philipp Döring und Tobias Massanetz, die nach zum Teil langer Verletzungspause zurückkehren. Lediglich Keeper Rene Körner (Knöchelverletzung) fällt weiter aus.

Über eine Vertragsverlängerung mit Ertac Calikan soll in Kürze beratschlagt werden, von außen betrachtet dürfte es allerdings verwundern, wenn der erfahrene und mit den Vereinsstrukturen bestens vertraute Aufstiegstrainer nicht auch 2018/19 an der Leuseler Seitenlinie stehen würde. Ansonsten scheint die SpVgg in einigen Belangen den nächsten Schritt zu tätigen und sich vielseitig zu optimieren. Caliskan jedenfalls beobachtet anerkennend: „Viele Bereiche in der Gruppenliga sind auch noch Neuland für den Verein, aber ich glaube, der Verein arbeitet auch im Umfeld stark daran, dass wir überall Gruppenliganiveau haben. Da sollen noch einige Dinge verbessert werden.“

Am Montag steht das erste Training an. „Dann haben wir fünf Wochen für eine intensive Vorbereitung“, so Caliskan, dessen Team im Vergleich zur Konkurrenz erst eine Woche später in die Restrunde einsteigen wird (4. März). Zuvor stehen noch zahlreiche Testspiele an, los geht es am 3. Februar gegen den Fuldaer Kreisoberligisten (Nord) SSV Hatzbach. Im Anschluss geht es noch gegen Müs, Immichenhain/Ottrau, Schwalmstadt, Mengsberg und Hosenfeld. „Wir müssen nach vorne mehr Durchschlagskraft entwickeln, damit wir ein paar Siege mehr einfahren“, macht der Leusel-Coach klar, wo er den größten Handlungsbedarf sieht. Klar aber auch: Die Defensive soll nicht vernachlässigt werden.

Platzierung: 13. (20 Punkte, 34:35 Tore)

Siege: 5

Unentschieden: 5

Niederlagen: 9

Heim-Punkte: 16

Auswärts-Punkte: 4

Höchster Sieg: 6:0 gegen Röddenau

Höchste Niederlage: 0:4 in Wieseck

Spiele ohne Gegentreffer: 3

Spiele ohne erzieltes Tor: 4

Bester Torschütze: Felix Dickhaut (11)

Wieseck (H/4. März), Schröck (A/10. März), VfB Wetter (A/17. März).

Leusel kann Gruppenliga – das hat das Team in der Vorrunde gerade in den Spielen gegen die Spitzenmannschaften gezeigt. Soll es mit dem Klassenerhalt klappen, muss aber die Bilanz gegen die direkten Konkurrenten unbedingt besser werden. Gerade in diesen Duellen hat der Aufsteiger zu viele Punkte liegen gelassen. Es bleibt wohl bis zum Saisonende spannend, aber am Ende rettet sich Leusel.