Als Leonie Doege sieben Jahre alt war, kickte sie erstmals mit den Jungen aus ihrer Klasse auf dem Pausenhof. Die Klassenkameraden gingen da bereits beim HSV Langenfeld der schönsten Nebensache der Welt nach - und überzeugten sie, sich das dortige Treiben einmal anzuschauen. Leonie ging diesem Aufruf kurzerhand nach. Beim HSV gefiel es ihr dann so gut, dass sie sich in der F-II-Jugend anmeldete. Unter Trainer Willi Stockhausen agierte Leonie zunächst mehrere Jahre lang als Feldspielerin, ehe sie im Mai 2012 ins Tor wechselte.
Fortan zeigte die Schülerin des Konrad-Adenauer-Gymnasiums (KAG) hervorragende Leistungen und wurde schließlich im April 2013 in die U-15-Auswahl des Fußball-Verbandes Niederrhein berufen. Übungsleiterin Wiltrud Melbaum entdeckte prompt Leonies Talent. "Wiltrud wurde meine persönliche Koordinatorin, die mir schon viele Türen geöffnet ha", sagt Leonie.
Melbaum sorgte dafür, dass die Torhüterin eine doppelte Spielberechtigung bekommt. Dadurch darf Leonie Doege in der kommenden Serie 2014/2015 sowohl beim SSV Berghausen als auch bei Bayer 04 Leverkusen spielen. Berghausen bietet ihr die Möglichkeit, Einsätze in der männlichen B-Jugend zu bestreiten und weitere Erfahrungen zu sammeln. SSV-Jugendleiter Helmuth Höhn ist sehr zufrieden damit, dass Doege die Mannschaft von Trainer Stefan Beineke verstärkt: "Wir sind sehr stolz, ein solches Talent bei uns begrüßen zu dürfen."
Gleichzeitig verspricht sich Doege davon, dass sie bei den B-Junioren stärker gefordert wird, wenn sie dort etwa 30 Prozent der Saisonspiele absolviert. "Jungs schießen härter und sind viel schneller. Das hilft mir", meint die 15-jährige Torhüterin. Dass die Verletzungsgefahr ebenfalls höher ist, schreckt sie keineswegs ab: "In der letzten Woche habe ich einige Schüsse ins Gesicht bekommen. Ich habe aber Nehmerqualitäten, die man als Torhüterin unbedingt braucht. Deshalb bin ich sofort wieder aufgestanden. Ich kann das gut einstecken."
Die 1,67 Meter große Torhüterin wünscht sich sehnlichst, dass sie in Zukunft noch ein Stück wächst. Doege erklärt mit erstaunlicher Abgeklärtheit: "Ich muss mindestens 1,72 Meter groß werden. Ansonsten habe ich als Torhüterin keine Chance." Schließlich trainiert sie zehnmal pro Woche - und setzt alles daran, ihr sportliches Ziel zu erreichen. Doege: "Ich strebe an, so bald wie möglich im Tor der Nationalmannschaft zu stehen." Leonie Doege weiß, was sie kann. Und sie weiß, was sie will.