2024-06-13T13:28:56.339Z

Interview
– Foto: Bernd Seyme

Langfristig wieder attraktiver Herrenfußball

TSG-Coach Christoph Bensiek zum Rückzug aus Kreisliga

Die Klasseneinteilung der neuen Kreisligen steht. Aber ein Club aus dem Stadtkreis fehlt in der Zuteilung. Die TSG Burg Gretesch hat ihr Team aus der Kreisliga zurückgezogen. Der Osnabrücker Traditionsverein mit der herrlichen Sportanlage im Osten der Stadt startet die neue Saison in der 1. Kreisklasse. Über den etwas überraschenden Rückzug und die aktuelle Zielsetzung des Clubs haben wir mit dem Trainer Christoph Bensiek gesprochen.
Wie lauten die konkreten Gründe für den Rückzug der TSG aus der Kreisliga.

Bensiek: "Die Mannschaft ist zwei Jahre in Folge aufgestiegen und am Ende in der Kreisliga gelandet. Die Mannschaft hat sich 2019 den Kreisliga-Aufstieg verdient, dieser aber kam für unser junges Team einfach noch zu früh. Es war sicherlich eine tolle Erfahrung, auch wenn es coronabedingt nur wenige Spiele waren. Aber wir als Team haben schnell gemerkt, dass uns noch mindestens zwei Jahre Entwicklung fehlen, um in der Kreisliga mitzuhalten. In der Kreisklasse möchten wir die individuelle Entwicklung fördern und fordern, aber uns auch als Mannschaft im Ballbesitz weiterentwickeln. Ein tolles Zeichen ist, dass die ganze Mannschaft den Schritt in die 1. Kreisklasse nicht als Rückzug ansieht, sondern als Chance und Neustart“.
Welche kurz- und langfristigen sportlichen Ziele habt Ihr Euch nach dem Rückzug gesetzt?

Im ersten Step geht es darum, den Spaß am Fußball wiederzufinden und die Motivation zu steigern. Dass dieses bisher ganz gut klappt, sieht man daran, dass regelmäßig Kumpels der Spieler mittrainieren oder sogar verpflichtet werden konnten. Langfristig möchten wir den Herrenfußball in Gretesch wieder attraktiver machen und so viele weitere Fußballer anlocken. Da spielt der Erfolg eine gewisse Rolle, aber auch das ganz drumherum.
Die TSG hat die schönste Sportanlage in Osnabrück und macht anerkannt gute Jugendarbeit. Was meinst Du? Welches sind die Gründe, dass der Club im Herrenfußball so schwer Fuß fasst und was müsste passieren, dass sich die Situation dauerhaft verbessert?

Das Lob gebe ich gerne an den Verein weiter (lacht). Speziell für uns als Herrenmannschaft ist es richtig bitter, dass es keine A-Jugend gibt und auch keine zweite Herren. So sind wir auf Neuzugänge angewiesen, um weiterhin den Spielbetrieb aufrecht zu halten. Ich bin noch nicht lange genug bei der TSG, um die genauen Gründe zu nennen. Aber es gilt jetzt nach vorne zu schauen und aus diesen Fehlern kurzfristig zu lernen.
Was macht Dir Hoffnung, dass es mit der TSG schon bald wieder bergauf geht?
Wir als Trainerteam arbeiten eng mit dem Sportvorstand zusammen, um die Jugend für den TSG-Herrenfußball zu begeistern. Aber es wird auch bereits daran gearbeitet, dass der Herrenfußball breiter aufgestellt wird und man in Zukunft mehr wie nur eine Mannschaft zum Spielbetrieb anmeldet.

Aufrufe: 03.8.2021, 15:30 Uhr
Michael EggertAutor