2024-05-02T16:12:49.858Z

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In dieser Szene streckt sich Björn Grimm, eingerahmt von den Bodenheimern Ferhat Erdogan und Dominik Lang, vergeblich.
In dieser Szene streckt sich Björn Grimm, eingerahmt von den Bodenheimern Ferhat Erdogan und Dominik Lang, vergeblich. – Foto: pakalski-press/Axel Schmitz

Landesliga: RWO Alzey schlägt Spitzenreiter

VfB Bodenheim findet am Wartberg nie in sein Spiel +++ Björn Grimm glückt das goldene Tor

Alzey. Das goldene Tor beim Sieg des Fußball-Landesligisten RWO Alzey musste Björn Grimm mit dem „Krampf seines Lebens“ büßen. Die erste Hilfe des Bodenheimers Deniz Kanber, eine ausgesprochen faire Geste, entspannte nur kurz. Erst nach einer guten Minute und der Unterstützung durch RWO-Torwarttrainer Markus Geisweid konnte sich der schmerzgeplagte Alzeyer Torjäger wieder aufrichten.

„Der Treffer war für mich eine Erlösung“, sagte Björn Grimm später. Schon gegen Mombach und Ingelheim hätte er treffen müssen. Nun besiegte er seinen Fluch in der Partie gegen den Spitzenreiter. Und sorgte damit für die erste Saison-Niederlage der Bodenheimer – genau wie für den ersten Saisonsieg der Alzeyer.

Glanzvoll herausgespielt war der nicht. RWO-Kapitän Belel Meslem sprach von einem „dreckigen Sieg“. Verdient, weil RWO abermals eine sehr gute Abwehrarbeit leistete. Die gewöhnlich spielstarken Bodenheimer kamen so gut wie nie in die Gefahrenzone der Gastgeber. Leo Ferber und Kevin Frey hatten so etwas wie Chancen.

VfB-Cotrainer Oliver Hoch sprach von der „schlechtesten Saisonleistung“ des VfB. Aber auch von der sehr dünnen Personaldecke und den beiden verletzungsbedingten, frühen Ausfällen. Neben Torhüter Marco Günther schied Emmanuel Bruce Quainoo nach einem Foulspiel (Hoch: „Das hätte Rot geben müssen“) aus. Das brachte den Tabellenführer ebenso aus dem Rhythmus wie die kampfbetonte Spielweise der Alzeyer, die keinen Schönheitspreis, aber drei Punkte gewinnen wollten. Eben das gelang dank einer „starken Mannschaftsleistung“, wie die beiden Spielertrainer Max Kimnach und Lars Weingärtner unisono feststellten.

Björn Grimm war so etwas wie der Matchwinner. Schon Mitte der ersten Hälfte erzielte er einen Treffer, dem Schiedsrichter Marcel Laque, für die Zuschauer schwer verständlich, die Anerkennung verweigerte. Angeblich habe Grimm, der das Solo von Pascal Mohr gekrönt hätte, dem Bodenheimer Torhüter die Sicht versperrt. Der Torschütze konnte es eher nicht nachvollziehen: „Das war eine Fifty-fifty-Entscheidung. Andere Schiedsrichter hätten den Treffer gegeben“, sagte Björn Grimm, der sich bis zu seiner Auswechslung wegen des Krampfs total verausgabte.

Seinen Treffer hatte er seiner raschen Auffassungsgabe zu verdanken. Der eingewechselte Max Groben verlängerte im Strafraum einen Freistoß von Belel Meslem. Im Gewühl mit Bodenheimer Verteidigern schaltete Grimm am schnellsten und überwand den bereits mehrfach geprüften Ersatz-Keeper Tom Krebs dann endlich doch.

Oliver Hoch meinte, die Alzeyer hätten verdient gewonnen. „Sie machten das für ihre Verhältnisse gut. Sie lauerten auf unsere Fehler und nutzen sie aus“. Mit einfachem Fußball und viel Herz: „Die Mannschaft lebt. Ich denke, das haben die Zuschauer heute gesehen“, reflektierte Max Kimnach.

SG RWO Alzey: Schneider - Rehbein, Niemann, Weingärtner, Braun, McColgan, Kimnach, Ferraiuolo (66. Groben), B. Meslem, Mohr, Grimm (88. A. Meslem).

VfB Bodenheim: Günther (37. Krebs), Lang, Frey, Ferber, Loos, Quainoo (35. Wenk), Faßnacht, Erdogan (85. Monteiro), Lidy, Bergmann, Kanber.



Aufrufe: 024.9.2021, 12:30 Uhr
Claus RosenbergAutor