Krücken gewinnt die Zwölfer-Wette

U23-Koordinator Manfred Lorenz sprach danach von einem „versöhnlichen Abschluss“ und dankte Krücken: „Mit seinem Punkteschnitt würden wir ganz vorne stehen.“ Auf drei Unentschieden folgten drei Siege, viermal stand die Null, die Defensivarbeit im Kollektiv passt und nach vorne läuft die Kombinationsmaschine wie geschmiert. Die halbe Mannschaft kombinierte, nach Christian Kinsombis Schuss, das 1:0 durch Maurice Neubauers Abstauber heraus (21.). Malte Moos leitete in seinem Abschiedsspiel nach 15 Jahren beim FSV den Angriff zum 2:0 ein, das Jannik Mause Sekunden nach seiner Einwechslung auf Karl-Heinz Lappes Querpass hin erzielte (60.). Und nach Neubauers Ecke köpfte Heinz Mörschel zum 3:0 ein (70.) – endlich das von Krücken eingeforderte, erste Standard-Tor seiner Amtszeit.

Zwei Alu-Treffer und eine Rote Karte

Es war gegen bemühte, aber völlig harmlose Gäste ein glänzender Auftritt. Mörschel (40.) und Justin Petermann (58.) trafen den Pfosten, ein halbes Dutzend weiterer Hundertprozenter blieben liegen. Positionsspiel, Kontersicherung, Spielwitz, taktische Disziplin – die Liste der von Krücken gelobten Disziplinen war lang. Und Kickers-Trainer Jürgen Seeberger attestierte den 05ern sogar, „Männerfußball“ gespielt zu haben. Auch Benjamin Trümners Rote Karte nach einem überharten Einsteigen (77.) trübte das Bild nicht nachhaltig. „Das waren tolle sechs Wochen“, fasst Krücken zusammen, der sich nun „definitiv“ wieder auf das Amt des Junioren-Cheftrainers konzentrieren wird. Dann bleibt auch wieder etwas mehr Zeit für die Familie.

Ein Debüt gab es im letzten Ligaspiel der 05er auch. Für Ersatzkeeper Patrick Manthe wurde, wie er erzählt, „ein Traum wahr“: „In diesem Stadion bin ich praktisch aufgewachsen, als Kind bin ich immer hier gewesen.“ Zu Bundesligazeiten war die Gegengerade sein Stammplatz. Nervös sei er vor seiner Regionalliga-Premiere nicht gewesen. Wenn er gefordert war, parierte Manthe sicher, wobei er den Ball gefühlt häufiger am Fuß als in den Händen hatte. Mit seiner Reservistenrolle kann der Keeper prima leben: „Das Training ist genau so wichtig. Es gewinnen nicht nur die Elf auf dem Platz. Ich konnte mich hier weiter entwickeln, bei den Profis mittrainieren.“ Sagt's und strahlt, wie alle 05er an diesem Nachmittag.

FSV Mainz 05 II: Manthe – Korczowski, Häusl, Ihrig – Moos, Bülbül (69. Trümner), Petermann (60. Loechelt), Neubauer – Lappe, Mörschel, Kinsombi (60. Mause).

Kommen und Gehen

Vier Abgänge, zwei Vertragsverlängerungen und ein halbes Dutzend übernommener U19-Spieler verkündete Manfred Lorenz nach der Partie.

In der Abwehr kommt es zu einer kräftigen Verjüngung. Malte Moos, Noah Korczowski und Tevin Ihrig werden den Verein verlassen. Aus der A-Jugend rücken im Gegenzug Vitus Scheithauer, Ahmet Gürleyen und Niklas Kölle hoch. Neben Christian Kinsombi, der bereits im Winter hoch gezogen wurde, werden auch Tolga Demirbas und Julian Bauer in die U23 übernommen.

Bei U19-Toptorjäger Kennet Hanner-Lopez und Nils Lihsek ist der U23-Koordinator optimistisch, bald ebenfalls eine Vertragsverlängerung vermelden zu können. Verlassen wird die „Amateure“ auch Benjamin Trümner. Bei Jayson Breitenbach und Justin Petermann hat der Klub die Option auf eine Verlängerung gezogen. Noch offen ist der Verbleib von Heinz Mörschel, Kerem Bülbül und Maurice Neubauer, die der Klub offenbar gern halten würde.