Kreisliga A2: Schreibt der Letzte die Tabelle neu?

Wer hätte es gedacht, dass der abgeschlagene Tabellenletzte in dieser Saison noch einmal die Schlagzeilen bestimmen würde? Genau so ist es nun in der Staffel 2 der Fußball-Kreisliga A. Der Nichtantritt des TSV Jahn Büsnau am vergangenen Wochenende wegen Spielermangels beschäftigt die Konkurrenz. Bei den einen keimt damit eine Hoffnung, bei den anderen geht eine Sorge um. Sollten die Kicker aus dem Stadtbezirk Vaihingen die Punkterunde nicht zu Ende bestreiten, müsste das Klassement neu geschrieben werden – sowohl im Aufstiegs- als auch im Abstiegskampf sähe plötzlich einiges anders aus.

Musberg nicht mehr Zweiter, sondern schwuppdiwupp neuer Spitzenreiter. Der TV Echterdingen II nicht mehr im Tabellenmittelfeld, sondern schlagartig auf einem Abstiegsplatz. Das wären nur zwei der Folgen, die ein vorzeitiges Büsnauer Aus mit sich brächte. Denn das Regelwerk besagt: verabschiedet sich eine Mannschaft bis vier Spieltage vor Saisonschluss aus dem Spielbetrieb, fallen alle ihre bis dahin erzielten Ergebnisse aus der Wertung. Lediglich bei einem späteren Zeitpunkt blieben jene unangetastet.

Sielmingen wäre größter Gewinner

Aktuell hieße das, dass es große Verlierer gäbe – aber auch Gewinner, die von einer solchen Entwicklung profitieren würden. Während die Spvgg Stetten, der FV Germania Degerloch und die erwähnten Echterdinger, die bereits zweimal gegen Büsnau gewonnen haben, jeweils sechs Punkte verlieren würden, könnte man sich vor allem beim TSV Sielmingen ins Fäustchen lachen. Für die Filder­städter wären ihre zwei Patzer gegen das Schlusslicht hinfällig (3:5, 0:0). Von ihrem Konto ginge nur ein Zähler weg. Dabei müssten die Büsnauer gar nicht von sich aus einen Rückzug vermelden. Treten sie ein drittes Mal zu einer Begegnung nicht an, sind sie automatisch raus. Dies bedeutete gemäß Verbandsstatuten den Ausschluss für die laufende Runde.

Bislang ist es nur ein Vorfall, wie erwähnt zuletzt in der Partie bei Omonia Vaihingen, die somit mit 0:3 gewertet wird. „Wir hätten nur sieben Spieler zusammengebracht“, sagt der Trainer Giovanni Padani. Er freilich geht davon aus, dass es sich dabei um eine Ausnahme gehandelt hat. Die Fehlenden weilten auf einer Hochzeit in Amsterdam – und sind nun wieder da. Der Plan sei, so Padani, „die Sache durchzuziehen“. Allerdings bleibt sein Kader auch so auf Kante genäht. 14 Mann maximal. Passieren darf nicht viel. Zur Erläuterung: in der Winterpause hatten nach dem Absprung zweier Sponsoren nahezu alle Stammkräfte den Verein verlassen. Seither treten die Büsnauer zum Großteil mit Akteuren ihrer abgemeldeten zweiten Mannschaft an. Klar ist inzwischen auch, dass Padani im Juni aufhört. „Ich war hier sieben Jahre lang praktisch ein Ein-Mann-Betrieb. Ich bin ausgelaugt“, sagt der Coach.

Alles in allem also eine Katastrophensaison am Adolf-Engster-Weg, in der am Ende der Abstieg stehen wird – daran zweifelt keiner mehr. Ob es ein leiser wird oder einer, bei welchem der Filderclub für die Konkurrenz noch Schicksal spielt, müssen nun die nächsten Wochen zeigen.

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