2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
– Foto: Dieter Siering
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Kraken, Katzen und Titanen

Sie halten ihren Kasten Woche für Woche möglichst sauber und stellen sich damit in den Dienst der Mannschaft: Marco Holbeck, Dominic Cavatoni und Moritz Klotzbücher gehören zu den besten Torhütern der Kreisliga A1. Hier verraten Sie, wie man auch die unmöglichen Dinger rausholt.

Der SV Hussenhofen, die SG Bettringen II und der TV Straßdorf haben mit die wenigsten Gegentreffer in der Kreisliga A1 hinnehmen müssen. Die Hauptverantwortlichen dafür stehen zwischen den Pfosten und sind dem Klischee nach eigentlich etwas eigen. Für unseren großen Ligencheck werfen wir heute ein Licht auf die besten Torhüter: Marco Holbeck vom SVH, Dominic Cavatoni aus Bettringen und Moritz Klotzbücher vom TV Straßdorf im Kurzportrait.

Marco Holbeck (28), SV Hussenhofen, drei weiße Westen und drei Mal in der Elf der Woche: "So fit war ich nicht mal, als ich in der Landesliga gespielt habe."

Marco Holbeck: „Mein Torwartspiel hängt hauptsächlich mit meiner aktuellen körperlichen Verfassung zusammen. So fit war ich nicht mal als ich noch 18 war oder in der Landesliga gespielt habe. Zudem spornt mich die mannschaftliche Geschlossenheit beim SV Hussenhofen dazu an, stets das Beste aus mir herauszuholen, um meinen Teil zum Erfolg der Mannschaft beitragen zu können. Das Geheimnis unserer Defensive? Zum einen habe ich mit Johannes Hirsch und Christopher Schwind ein Bollwerk vor mir, an den es kaum ein Vorbeikommen gibt und die meiner Meinung nach zu den besten Innenverteidiger-Duos in ganz Ostwürttemberg gehören. Und zum anderen arbeitet die gesamte Mannschaft bei unserem Defensivkonzept mit, bei dem sich keiner zu schade ist, für den anderen die Extrameter zu gehen. Der Erfolg der Mannschaft und des Vereins steht über allem.

Wenn die Saison fotgesetzt wird, wollen wir so schnell wie möglich weiterhin die Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Sobald wir diese haben, schauen wir, wie weit nach oben die Reise diese Saison noch gehen kann. In der persönlichen Entwicklung gibt es für einen Fußballer eigentlich keine Grenzen. Daher möchte ich mich stets verbessern, um der Mannschaft noch mehr helfen zu können."


Für Hollys Spielerprofil hier klicken.

Dominic Cavatoni (30), SG Bettringen II, vier Mal zu null, zwei von zwei gehaltene Elfmeter in dieser Saison und eine Nominierung in der Elf der Woche: "Keiner geht sonntags auf den Sportplatz, um sich heute abschießen zu lassen"

– Foto: Thomas Nast

"Ich denke, wenn man es nur auf mich persönlich bezieht, was im Fußball allgemein natürlich sehr schwer ist, profitiere ich einfach unheimlich von meiner Mannschaft. Fußball ist und bleibt ein Mannschaftssport und wir spielen alle, um zu gewinnen. Keiner geht sonntags auf den Sportplatz, um sich heute abschießen zu lassen. Und ich stehe im Vergleich zu manch anderem Torhüter einfach auch nicht so permanent unter Beschuss und kann die Zeit auf dem Feld wirklich genießen! Als Torwart wird man fast zwangsläufig an seinen Gegentoren gemessen und deren Anzahl ist sicher nicht allein mein Verdienst. Ich freue mich über die super Truppe, über den fantastischen Zusammenhalt im Team, der von unserem Trainer Marius Groll aktiv befeuert wird. Du hast mit einer zweiten Mannschaft in der Kreisliga immer einen schwierigen Spagat zu meistern – gerade die Zweite dann bei Laune zu halten, ist nicht immer einfach. Es wird Sonntag für Sonntag mal einer hochgezogen und so rutschen – bei uns auch wegen des Verletzungspechs – immer mal wieder Spieler rein, die sonst nicht vorgesehen waren. Dass das dann alles so funktioniert, wie es sollte, ist der Verdienst der Trainer.

– Foto: Paul Stadelmaier

Bei meinem Torwartspiel komme ich im Moment vor allem über die Konstanz denn das Training ist zwar das eine, aber Punktspiele sind das andere. Und die habe ich in diesem Jahr fast alle über die volle Distanz mitgemacht. Das gibt dann einen wichtigen Ausschlag mit dazu, um im Flow zu bleiben. Und so haben wir auch als Mannschaft das Ziel, vorne mit dabei zu sein und am Ende irgendwo zwischen Platz eins und fünf zu landen. Dann wird auch das ein oder andere Endspiel gegen Topteams am Ende der Saison auf uns warten, wo wir testen können, ob wir schon so weit sind oder eben nicht. Dieses Jahr müssen wir allerdings auch einfach mal zufrieden sein und sagen, wir hatten jetzt schon eine geile Saison, allen voran mit den geilen Pokalerfolgen, und wir hoffen natürlich alle, dass wir die Saison auch zu Ende spielen können. Ich finde aber auch, wir können jetzt schon stolz auf diese junge, funktionierende Mannschaft sein. Mein persönliches Ziel ist damit eigentlich schon erreicht, denn wir spielen attraktiven Fußball und die Leute kommen gerne auf den Sportplatz. Das haben wir uns verdient, es könnten natürlich aber immer auch noch ein paar mehr Zuschauer sein, gerade auch für die jungen Spieler. Ich bin ja jetzt schon quasi ein alter Hase!"


Dominics Leistungsdaten gibt es hier.

Moritz Klotzbücher (28), ein Mal in der Elf der Woche, dazu sagenhafte sechs clean sheets: "Wäre ein geiler Erfolg, am Ende unter 25 Gegentore zu kommen.“


Moritz Klotzbücher: „Die Defensivarbeit beginnt bei uns im Sturm und jeder Spieler arbeitet diszipliniert mit. Zudem spielen wir in der Abwehr fast immer mit derselben Aufstellung und sind somit gut eingespielt. Ich bemerke aber auch, dass mir von Saison zu Saison das Coaching von hinten leichter fällt. Unser Torwarttrainer arbeitet da viel mit uns und das spielt dann natürlich jedem Spieler in die Karten, wenn man im Stellungsspiel korrigiert wird.

Am liebsten würde ich natürlich immer zu Null spielen, aber anstatt eines torlosen Unentschiedens nehme ich immer den 6:5-Sieg für meine Mannschaft. Danach würde ich den Jungs eine Kiste Bier und ein paar Spezi ausgeben und mich für die drei Punkte bedanken.
Unser Ziel ist ganz klar: Wir wollen um die Meisterschaft mitspielen! Wir haben viele junge Spieler, die heiß auf den Titel sind und das merkt man auch in jedem einzelnen Spiel. Meine persönlichen Ziele für den weiteren Saisonverlauf sind ebenfalls ganz klar: So oft wie möglich zu null spielen und meine Kiste sauber zu halten. Natürlich wünscht sich unser Trainer einen 0-Komma-Gegentorschnitt über die Saison hinweg. Für mich wäre es also ein geiler Erfolg, am Ende unter 25 Gegentore zu kommen.“


Hier könnt ihr zwar nicht gegen, aber auf Moritz treffen.
Aufrufe: 013.11.2020, 10:00 Uhr
Michael FeindertAutor