2024-06-14T06:55:53.576Z

Analyse
Nicht nur mit den Aystetter Spielern Benni Schmoll und Maximilian Köhler hatte Schiedsrichterin Johanna Klamper Diskussionen. Vor Beginn der zweiten Spielhälfte verwies sie die Zuschauer zwischen den Trainerbänken vom Platz.
Nicht nur mit den Aystetter Spielern Benni Schmoll und Maximilian Köhler hatte Schiedsrichterin Johanna Klamper Diskussionen. Vor Beginn der zweiten Spielhälfte verwies sie die Zuschauer zwischen den Trainerbänken vom Platz. – Foto: Oliver Reiser

Kopfschütteln bei Aystetten

Schiedsrichterin erteilt Platzverweis für die Zuschauer +++ Freude bei Aufsteiger TSV Friedberg

Marco Löring tut sich noch immer schwer, den Auftritt des Schiedsrichtergespanns um Johanna Klamper aus Langenneufnach in Worte zu fassen. Es waren nicht allein ihre Pfiffe, die manches Mal eine gewisse Feinfühligkeit vermissen ließen. Die junge Dame hatte unmittelbar vor dem Wiederanpfiff die Zuschauerreihen zwischen und neben den Trainerbänken räumen lassen. „Ohne Grund wurden die Zuschauer, die dort immer stehen, weggeschickt. Es gab keinen Anlass dazu“, schüttelt der Trainer des SV Cosmos Aystetten den Kopf. Sein Co-Trainer Aleksandar Canovic habe die Gelbe Karte bekommen, weil er nach einer Entscheidung gefragt hatte, was das solle. Auch die neue Regel, dass der Ball sofort liegen gelassen werden muss, hält Löring für lächerlich: „Dadurch kommt noch mehr Hektik rein.“

Obwohl die Seinen nach dem 1:1 in Neusäß nun eine 0:1-Heimniederlage gegen den BSK Olympia Neugablonz hinnehmen mussten, gerät er selbst nicht in Hektik. „Ich war begeistert. Das war eine klare Leistungssteigerung. Beide Mannschaften haben ein richtig gutes Spiel gemacht“, blickt er auf die 90 Minuten zurück. „Wir haben nur eine Chance zugelassen und die hat zum Tor geführt, während wir selbst 50 Versuche hatten, aber nur fünfmal das Tor getroffen haben“, fasst er zusammen, dass man sich für den betriebenen Aufwand wieder nicht belohnt habe.

Fast hätte der SV Cosmos Aystetten in der vergangenen Woche noch einen Torhüter der Extraklasse verpflichtet. Mit Raif Husic, der schon bei Werder Bremen, dem VfR Aalen und zuletzt bei Wacker Burghausen unter Vertrag war, sei man sich schon fast einig gewesen. Der 23-Jährige, der momentan vereinslos ist, sollte bis zur Genesung von Valentin Coca, maximal bis zur Winterpause aushelfen. „Er will sich nun seinem Heimatverein anschließen“, bedauert Löring den geplatzten Transfer. Das wäre der TSV Zusmarshausen.

Dagegen sorgte der TSV Friedberg in der Bezirksliga Süd für eine große Überraschung – und eine positive noch dazu. Denn mit einem 3:0-Sieg des Aufsteigers beim TV Bad Grönenbach, einem der erklärten Titelanwärter, hatten wohl nicht einmal die größten Optimisten gerechnet. „Wir hatten uns einen Schlachtplan zurechtgelegt und den dann auch umgesetzt – und vor allem auch kämpferisch dagegengehalten“, erklärte TSV-Trainer Ali Dabestani nach diesem Husarenstück. Dabei musste er noch kurzfristig umstellen, nachdem Philipp Boser beim Warmlaufen signalisiert hatte, dass er wegen seiner Rückenbeschwerden nicht würde spielen können. So rückte Michael Pfeifer ins Abwehrzentrum. „Der muss öfter auf Positionen spielen, die er nicht so mag und diesmal musste er auf einer für ihn völlig ungewohnten Position ran – und machte seine Sache echt gut und bereitete auch das 1:0 durch einen klasse Pass auf Simon Bunk vor“, lobte Dabestani. Der sprach seiner ganzen Truppe ein Kompliment aus, wollte aber zwei Akteure noch besonders erwähnen: Torhüter Markus Zimmermann und Marcel Pietruska. „Zimmermann hat gut mitgespielt und etliche hohe Bälle der Allgäuer entschärft und Pietruska war ein vorbildlicher Kapitän in spielerischer und läuferischer Hinsicht“, freute sich Dabestani.

Mehr Lokalsport gibt es auf www.augsburger-allgemeine.de und www.friedberger-allgemeine.de

Aufrufe: 06.8.2019, 19:37 Uhr
Augsburger Allgemeine / oli, pklAutor