2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Die Kicker von Turnier-Gastgeber SC Bubesheim verpassten das Halbfinale.  Foto: Ernst Mayer
Die Kicker von Turnier-Gastgeber SC Bubesheim verpassten das Halbfinale. Foto: Ernst Mayer

Kontrastreiche Mienenspiele

Die heimischen Mannschaften scheiden beim Hallencup des SC Bubesheim früh aus +++ Das Turnier bestätigt: Moderner Hallenfußball funktioniert nur, wenn man ihn wirklich annimmt +++ Die Fans tun dies weiterhin nicht

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Bezirksligist BSK Olympia Neugablonz hat den Jako-Hallencup des SC Bubesheim gewonnen. Im Finale der Favoriten setzten sich die Allgäuer in der Rebayhalle Günzburg gegen den Bayernligisten TSV Schwaben Augsburg 1:0 durch. Das entscheidende Tor im technisch starken Endspiel erzielte Agostino Dellaira.

Wenig überraschend fanden sich im Kader der Allgäuer auch die herausragenden Einzelspieler. Die Trainer der zehn Teilnehmer wählten Dennis Starowoit zum besten Torwart und Alexander Günter zum besten Feldspieler des Turniers; Günter erzielte auch die meisten Tore. So richtig überraschend kam das nicht, denn der 30-Jährige steht im Kader des Futsal-Regionalligisten Jahn Regensburg und soll auch schon mal auf dem Sprung in die Nationalmannschaft gewesen sein.

Der Moment des Tages gehörte aber Solomon Olaitan: Der Spieler des Kreisligisten Türkgücü Königsbrunn erzielte das Goldene Tor im Gruppenspiel gegen den SV Waldstetten nach einer überragenden Kombination mit der Hacke. Überhaupt zeigten die Königsbrunner in dieser Partie, wie schön Futsal sein kann, wenn man Ball und Gegner laufen lässt – eine Grundregel dieser Spielart, die für die meisten Amateurteams in Schwaben immer noch ein Geheimnis bleibt.

Entsprechend selten wurde es stimmungsvoll in der Halle. Das lag freilich nicht allein am durchschnittlichen spielerischen Niveau. Bei diesem ersten großen Futsal-Turnier des Winters verloren sich in der Summe vielleicht 250 Besucher in der Halle. Ursächlich dafür ist unter anderem die anhaltende Skepsis gegenüber der modernen Variante des Hallenfußballs. Eine Rolle mag auch gespielt haben, dass die beiden bestbesetzten Vereinsturniere in Schwaben ausgerechnet am gleichen Tag stattfanden – noch dazu in unmittelbarer Nachbarschaft, in Günzburg und Gundelfingen.

Keine Vorbehalte gegen Futsal hat der TSV Schwaben Augsburg. Der Bayernligist kam mit einer guten Aufstellung nach Günzburg. Abteilungsleiter Jürgen Reitmeier begründete das unter anderem mit der Außendarstellung des Vereins und sagte, man setze im Hallenspektakel zwar keine absolute Priorität, „aber wenn wir mitmachen, wollen wir natürlich gut ausschauen“ – eine Aussage, die er gleich mit auf die demnächst beginnende Qualifikationsserie zur Schwäbischen Meisterschaft bezog. Ein Schatten senkte sich freilich auf sein Gesicht, als sich Michael Geldhauser (früher unter anderem für die TSG Thannhausen aktiv) ohne Einwirkung eines Gegenspielers das Knie verdrehte und für den weiteren Verlauf der Veranstaltung passen musste. „Ich glaub’, da ist alles kaputt“, argwöhnte der Fußballer mit Schmerzensmiene.

Sportlich ernüchternd verlief das Turnier für die vier Mannschaften aus dem Landkreis Günzburg. Dem Halbfinale am nächsten kam noch Gastgeber SC Bubesheim, der unter drei punktgleichen Teams in der Gruppe den Kürzeren zog. Die Enttäuschung war dem Gewinner der vergangenen beiden Jahre anzusehen. Trainer Marvin Länge urteilte: „Wir haben nicht die beste Leistung gezeigt.“ Die Kicker des SV Waldstetten präsentierten sich am Tag nach der zünftigen Weihnachtsfeier des Vereins erkennbar geschwächt, der TSV Offingen erwischte einen gebrauchten Tag und der FC Silheim hatte ein bisschen Pech, dass er gegen Gersthofen und Bubesheim ohne Punkte-Belohnung blieb. So richtig traurig war FC-Trainer Robert Nan deshalb aber nicht. Das Turnier nahm er als Möglichkeit, sich für die anstehende Kreismeisterschaft einzuspielen, gerne mit.

Unterdessen hat sich der SC Bubesheim wohl einen neuen Angreifer geangelt. Vom Bezirksliga-Spitzenreiter TSV Gersthofen soll der 25-jährige Nikola Cvetic kommen. „Die Sache ist auf einem guten Weg“, bestätigte SCB-Spartenchef Karl Dirr weit fortgeschrittene Verhandlungen.

Aufrufe: 017.12.2017, 21:31 Uhr
Günzburger Zeitung / Jan KubicaAutor