KOL: Orlener Offensivpower trifft auf die beste Defensive der Liga

Organisierte Defensive legt die Grundlage für den Walsdorfer Erfolg

Am vergangenen Spieltag konnten beide Aufstiegsaspiranten keinen Sieg einfahren. Während die SG Orlen eine deutlichen 0:6-Niederlage gegen den Tabellenvierten SV Niederseelbach einstecken musste, holte der SV Walsdorf durch einen Ausgleichstreffer in letzter Minute wenigstens einen Punkt beim Vorletzten SV Hallgarten. Beide Trainer waren mit der Leistung ihres Teams keineswegs zufrieden und erhoffen sich eine deutliche Steigerung im Spitzenspiel der Kreisoberliga: "Wir wissen , dass es allein an uns gelegen hat", erklärt SV Walsdorf-Trainer Oliver Schöneck und schaut nach vorne: "so ein Spiel hast du einmal im Jahr." Doch der Blick richte sich nicht in die Vergangenheit, sondern auf die kommenden zehn Partien. Vor allem die Chancenverwertung bemängelt der Trainer des SVW: "Wenn wir unsere vielen Chancen in der ersten Halbzeit machen, läuft das alles vielleicht anders." Gegen den kommenden Gegner werde man nicht so viele Chancen bekommen und muss diese definitiv effektiver nutzen.

Im anstehenden Spitzenspiel will Schöneck jedoch besonders auf seine Defensive bauen: "Wir treffen auf den spielstärksten Gegner in der Liga, können sie mit unserer gut strukturierten Defensive aber vor Aufgaben stellen." Eine Vorgabe, die seine Spieler im Hinspiel im Oktober mit Bravour bestanden haben. Im letzten Kalenderjahr gewann der Verfolger das Aufeinandertreffen auf dem heimischen Rasen mit 2:0 gegen den heutigen Spitzenreiter. Auch trotz der Sieges im Hinspiel sieht der SVW-Trainer Schöneck die SG Orlen weiter in der Favoritenrolle im Aufstiegsrennen.

Freie Tage um Ostern haben beiden Teams gut getan

Zuerst sollte das Nachholspiel am Ostermontag steigen, doch aufgrund der Urlaubsplanung des Orlener Trainer Jens Klische haben beide Seiten sich sportlich fair auf ein Aufeinandertreffen am Donnerstag geeinigt, sodass beide Trainer auch an der Seitenlinie ihr Team anleiten können. Im Vergleich zur Ausgangslage vor dem ursprünglich am 03. April geplanten Aufeinandertreffen können heute beide Trainer aus dem Vollen schöpfen. Trainer Oliver Schöneck sieht sich und sein Team gut gewappnet für das zweite von fünf Auswärtsspielen in Folge für den SV Walsdorf. Die Reihe an Auswärtsfahrten sieht der Trainer jedoch nicht zwingend als Nachteil an: "Unser Rasenplatz ist momentan für technischen Fußball nicht von Vorteil, der große Orlener Kunstrasen schadet uns nicht." Druck vor dem Topspiel verspürt der Trainer keinen: "Eine Niederlage wäre für uns kein Genickbruch. Für unseren Verein ist Platz drei ein riesiger Erfolg, aber wenn du einen Stufe höher abschließen kannst, dann willst du das natürlich auch."

SGO: Wiedergutmachung ist angesagt

Genau das will der Tabellenführer aus Orlen verhindern. Mit einem Sieg kann die SGO den Vorsprung auf den dritten Tabellenplatz auf acht Punkte vergrößern. Eine Vorentscheidung wäre es dennoch, laut Trainer Jens Klische, nicht. Auch weil die Walsdorfer noch ein Spiel weniger auf dem Konto haben. Priorität ist für den SGO-Coach erstmal die Reaktion seiner Mannschaft auf dem Platz. "Gegen Walsdorf müssen wir zeigen, dass das Spiel gegen Niederseelbach nur ein Ausrutscher war", läutet Trainer Jens Klische das Spitzenspiel ein, "es gibt so Tage, da klappt bei dem einen alles und bei dem anderen gar nichts, in der Bundesliga und auch in der Kreisoberliga Rheingau-Taunus." Es war die erste Niederlage für die Orlener nach 14 Siegen in Folge. Ein Grund für die Niederlage sei auch der fehlende Rhythmus vor dem Duell mit dem Tabellenvierten gewesen. Doch nun gebe es keine Ausreden mehr. Anhand von bereits 115 erzielten Toren erkennt man deutlich, dass die Stärken der SGO ganz klar in der Offensive liegen. Trainer Klische warnt davor: "Wir dürfen die Restverteidigung nicht vernachlässigen, denn Offensive und Defensive sind Rädchen, die ineinander greifen müssen". Gegen Niederseelbach habe die SGO und ihr Trainer deutlich gesehen, wie es enden kann, wenn das Team nicht den passenden Mittelweg zwischen Offensivpower und Defensive findet. Im Endeffekt ist für Klische, trotz der Niederlage die Marschroute für das kommende Spitzenspiel klar: "Wir wollen das Spiel positiv gestalten und am Ende auch gewinnen."