2024-04-25T14:35:39.956Z

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Läuft nicht mehr mit dem Trikot der TSG Backnang auf: David Kienast.
Läuft nicht mehr mit dem Trikot der TSG Backnang auf: David Kienast. – Foto: Joachim Koschler

Kienasts Knie spielt einfach nicht mehr mit

Nach eineinhalb Jahren gibt der Verteidiger der Backnanger Oberliga Fußballer seinen Kampf um eine Rückkehr aufs Spielfeld auf. Der 31-jährige Ex-Drittliga-Spieler der SG Sonnenhof Großaspach bleibt dem Etzwiesen-Klub im Scouting-Bereich erhalten.

Der Entschluss ist David Kienast nicht leicht gefallen, doch sein linkes Knie ließ ihm einfach keine andere Wahl. Mit 31 Jahren beendet der Backnanger Oberliga-Fußballer seine Karriere. Eineinhalb Jahre hatte er gehofft, doch die Nachwirkungen des im TSG-Testspiel beim badischen Verbandsligisten VfB Eppingen erlittenen Kreuzbandrisses lassen es unmöglich, „dass ich noch auf hohem Niveau weiter spielen kann.“ Derzeit ohnehin nicht, ging an jenem 13. Juli 2019 doch nicht nur sein vorderes Kreuzband kaputt. Auch der Knorpel wurde so stark beschädigt, dass „ich seitdem nicht mal mehr joggen kann und selbst das Treppen steigen nicht ohne Probleme geht.“ Eine erneute Operation, bei der frischer Knorpel transplantiert wird, soll nun zumindest leichte Besserung bringen.
Fest steht bereits, dass der ehemalige deutsche U-16 und U-17-Nationalspieler dem Etzwiesen-Klub erhalten bleibt, wenn auch in anderer Funktion, wie Vorstandsmitglied Marc Erdmann berichtet: „Nachdem David als Spieler bedauerlicherweise aufhören muss, freut es mich auf der anderen Seite, dass er für uns im Scouting-Bereich nun eine neue Aufgabe übernimmt.“ Ein Posten, für den Kienast bestens geeignet sei, sagt Erdmann und erklärt: „Er bringt dafür das fußballerische Know-how und die entsprechenden Kontakte mit.“ Damit spielt der Manager der Backnanger Oberliga-Elf nicht darauf an, dass David Kienast in seiner Jugendzeit mit Spielern wie Bayern-Star Thomas Müller, dem ehemaligen Nationaltorwart Ron-Robert Zieler oder dem Mainzer Danny Latza gemeinsam die deutschen Farben vertrat. Erdmann hat die vielen Jahre im Blick, die der gebürtige Reutlinger nach seiner Zeit beim VfB-Nachwuchs für Vereine wie Darmstadt 98, die TSG Hoffenheim, die SG Sonnenhof Großaspach, den SGV Freiberg und die TSG Backnang am Ball war. 50 Dritt-, 106 Regional- und 75 Oberliga-Spiele hatte David Kienast auf dem Buckel, als er sich im Vorbereitungsspiel in Eppingen so schwer verletzte. „Sportlich waren die fünf Jahre in Großaspach sicherlich die erfolgreichsten“, blickt der Mann zurück, der im Mai 2014 zu dem SG-Team zählte, das in den zwei Relegationsspielen gegen den VfL Wolfsburg II den umjubelten Aufstieg in die Dritte Liga schaffte. Überhaupt war Aspach für ihn die wohl wichtigste Station im Aktivenbereich. Immerhin brachte er es dort auf insgesamt 136 Einsätze in den drei Regionalliga- und zwei Drittliga-Runden. Und: „Alexander Zorniger war neben meinem VfB-A-Jugend-Trainer Hansi Kleitsch vielleicht der Coach, der mich mit am meisten geprägt hat.“ Wobei Kienast auch sagt, dass es ihm eigentlich überall gefallen hat. „Jede meiner Stationen hatte ihren eigenen Charme“, sagt der Routinier, der als Kind beim SV Würtingen auf der Schwäbischen Alb mit der Kickerei einst begonnen hat, und der als Aktiver mit fast jedem Verein einen Titel gewonnen sowie einen Aufstieg gefeiert hat. Unter Trainer Markus Gisdol gelang ihm zum Beispiel mit Hoffenheim II der Sprung von der Ober- in die Regionalliga, mit Großaspach ging es wie erwähnt hoch in die Dritte Liga und mit dem SGV Freiberg sowie der TSG Backnang jeweils von der Verbands- in die Oberliga.

„Das hat er sich einfach verdient.“

Nun ist Schluss und Kienast, der sich selbst als Fußballer aus Leidenschaft bezeichnet, blickt „mit einem weinenden und einem lachenden Auge“ auf seinen selbst gewählten Abpfiff zurück. „Einerseits fehlen mir die vielen Kontakte zu den Jungs beim gemeinsamen Training und beim Spiel, andererseits habe ich zuletzt durchaus zu schätzen gelernt, dass die Kickerei nicht mehr ganz so viel Zeit in meinen Leben beansprucht.“ Wobei ganz weg vom Fußball ist er ja nicht. Auch weil er in seinen nunmehr zweieinhalb Jahren bei der TSG Backnang in den Etzwiesen ein wenig heimisch geworden ist. „Wir haben da unten auch menschlich eine richtig tolle Truppe“, sagt der 31-Jährige und bekennt: „Ich bin Marc Erdmann sehr dankbar, dass er mir diese Möglichkeit bietet und ich habe richtig Lust darauf.“ Scouting und auch ein Stück weit Kaderplanung seien Dinge, die ihm durchaus liegen würden, sagt David Kienast und gibt sich gleich wieder so, wie er auch als Verteidiger auf dem Platz aufgetreten ist – nicht als Haudrauf, sondern umsichtig und vorausschauend: „Ich gehe die Aufgabe in aller Ruhe an und weiß, dass ich mit Marc Erdmann einen super Ansprechpartner habe.“ Einen, der wiederum ebenfalls zu schätzen versteht, was er da an zusätzlicher Qualität in seinem Planungsstab dazu bekommen hat. Sportlich und menschlich. Deshalb ist es ihm wichtig, noch zu betonen: „Wir werden David als Spieler nicht einfach so gehen lassen, sondern dann, wenn Zuschauer wieder erlaubt sind, in einem entsprechenden Rahmen auch offiziell verabschieden. Das hat er sich einfach verdient.“
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Aufrufe: 023.1.2021, 10:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor