2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Christian Maier (links) ist nicht mehr Trainer des TSV Mindelheim. Er quittierte von sich aus den Dienst.	F.: Axel Schmidt
Christian Maier (links) ist nicht mehr Trainer des TSV Mindelheim. Er quittierte von sich aus den Dienst. F.: Axel Schmidt

Keine Tore, keine Punkte - und auch keinen Trainer

Christian Maier tritt beim TSV Mindelheim nach nur fünf Monaten zurück +++ Mannschaft zeigt zwar eine Reaktion, verliert aber dennoch in Germaringen mit 0:2

Gerade einmal fünf Monate dauerte das Trainerengagement von Christian Maier beim Bezirksligisten TSV Mindelheim. In Spielen ausgedrückt: Sechs Punktspiele betreute Maier die Mannschaft, die Bilanz ist ernüchternd. Nur ein Sieg (4:1 gegen Kissing) steht zwei Unentschieden und drei Niederlagen gegenüber. Bei der jüngsten Pleite, am Mittwochabend im Nachholspiel beim SVO Germaringen (0:2) saß Maier schon nicht mehr auf der Bank.

Am Montag hatte Maier die Abteilungsleitung informiert, dass er von seinem Posten zurücktreten will. Zu sehr hatte ihn die 0:4-Niederlage am Vortag in Stätzling aufgewühlt. „Das war keine Mannschaft auf dem Platz. Die Leistung war bodenlos. So habe ich keine Tendenz gesehen, dass die Saison vernünftig zu Ende gespielt wird“, sagte Maier, dessen Akzeptanz bei Teilen der Mannschaft offenbar sehr zu wünschen übrig ließ. Ein Teil der Mannschaft habe Christian Maier hängen lassen, heißt es aus Vereinskreisen.

Da Maier zudem mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, war sein Rücktritt nicht ganz überraschend. „Ich weiß nicht, ob er zurückgetreten wäre, wenn er hundertprozentig fit gewesen wäre“, mutmaßt der Sportliche Leiter Uli Manlig, der wie Abteilungsleiterin Ilse Baur den Rücktritt Maiers bedauert. Manlig hatte am Mittwoch in Zusammenarbeit mit Mario Spendel die Mannschaft beim Spiel in Germaringen betreut – und wird dies auch in der nächsten Zeit machen. Denn: „Es ist schwer, aktuell einen Ersatz für Christian Maier zu finden“, sagt Manlig. Mario Spendel, der bislang für das Torwarttraining beim TSV Mindelheim verantwortlich war, sei sehr überrascht von der Entwicklung gewesen. Gleichzeitig sei es für ihn als „TSV-Kind“ nun eine große Ehre, die Bezirksligamannschaft zu trainieren – höchstens jedoch bis Saisonende. „Selbst wenn der Erfolg da ist, werde ich als Trainer nicht weitermachen“, sagte Spendel.

Umso mehr wird sich Uli Manlig mit seinem Kollegen aus der sportlichen Leitung, Jupp Eckers, darum kümmern, dass spätestens zur neuen Spielzeit ein neuer Trainer für den TSV Mindelheim gefunden wird.

Für welche Liga, scheint angesichts der sportlichen Misere dabei auch noch nicht sicher. Nach der schwachen Vorbereitung und dem schlechten Punktspielstart (zwei Spiele, zwei Niederlagen, kein Torerfolg) sollte der TSV Mindelheim am Samstag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen den FC Königsbrunn tunlichst punkten. „Das Königsbrunn-Spiel ist noch wichtiger, als die Partie in Germaringen. Dabei geht es nicht darum, über den zweiten Platz zu fantasieren, sondern wir wollen so schnell wie möglich den Klassenerhalt schaffen“, so Manlig. Denn so viel habe man aus der vergangenen Landesligasaison gelernt: Selbst ein ordentlicher Punktevorsprung kann mit einer Niederlagenserie ganz schnell aufgebraucht sein. Aktuell trennen den TSV Mindelheim neun Punkte zum Relegationsplatz 13.
„Ich bin mir sicher, dass wir am Samstag gegen Königsbrunn gewinnen“, sagt Manlig.

Schon in Germaringen seien Einstellung und Kampfgeist der Mannschaft top gewesen. Der einzige Unterschied sei an diesem Tag der Germaringer Stürmer und zweifache Torschütze Fabian Freudling gewesen. „Der war Dreh- und Angelpunkt des Spiels und vor dem Tor einfach unglaublich abgeklärt“, sagte Manlig. „So einer fehlt uns derzeit.“

Aufrufe: 020.3.2014, 15:58 Uhr
Mindelheimer Zeitung / Axel SchmidtAutor