2024-05-02T16:12:49.858Z

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Seit dem Jahr 2015 sind Trainer Sören Dreßler (links) und Jürgen Reitmeier ein Gespann beim TSV Schwaben. Beide schafften auch den Aufstieg von der Bezirksliga in die Bayernliga. Doch jetzt macht den Schwaben eine Krise zu schaffen.  Foto: Fred Schöllhorn
Seit dem Jahr 2015 sind Trainer Sören Dreßler (links) und Jürgen Reitmeier ein Gespann beim TSV Schwaben. Beide schafften auch den Aufstieg von der Bezirksliga in die Bayernliga. Doch jetzt macht den Schwaben eine Krise zu schaffen. Foto: Fred Schöllhorn

Kein Garantieschein für den Trainer

Die Lage beim TSV Schwaben Augsburg ist ernst und Abteilungsleiter Jürgen Reitmeier sagt ganz klar, dass Sören Dreßler Ergebnisse liefern muss +++ Für den Coach ist es eine „belastende Situation“

Die Bilanz ist bisher eher dürftig. Der TSV Schwaben Augsburg hechelt der Konkurrenz hinterher. Nur 20 Punkte hat der Bayernligist nach 19 Spieltagen auf dem Konto. Aktuell ist das der 15. Tabellenplatz – das wäre am Ende der Saison die Abstiegs-Relegation.

Vor der Winterpause stehen noch zwei Partien an. Am Samstag (14 Uhr) gastiert die Mannschaft von Sören Dreßler bei der DJK Vilzing und eine Woche später kommt der Aufsteiger TSV Nördlingen nach Augsburg. „Wir reden nichts schön und wir stecken in einer Situation, mit der wir nicht unbedingt gerechnet haben“, sagt Abteilungsleiter Jürgen Reitmeier. Warum es nicht bei den Schwaben läuft? Gründe gibt es mehrere. „Alles nur auf die Verletztenmisere zu schieben, wäre mir zu einfach“, meint der Ober-Schwabe. In der Spitze fehlten den „Violetten“ in der Vorrunde bis zu sieben Spieler. Derzeit sind es mit Michael Geldhauser, Dennis Liebsch, Raffael Friedrich oder Stefan Winzig immer noch vier Akteure.

„Das wir den Kader mit Spielern aus der zweiten Mannschaft auffüllen mussten, ist natürlich auch unsere eigene Schuld“, so Reitmeier. Er schiebt die Erklärung hinterher: „Sören und ich haben uns vor dieser Saison für einen kleinen Kader entschieden. 18 Feldspieler und zwei Keeper. Das ist uns auf die Füße gefallen“, gesteht der Funktionär. Er sagt aber, warum man diese Entscheidung getroffen hat: „Das ist auch eine finanzielle Entscheidung gewesen. 22 Mann wären eigentlich ideal, aber es ist natürlich schwierig für den Trainer, wenn er drei oder vier Spielern sagen muss, dass sie nicht im Kader stehen. Wir spielen schließlich hier in der Bayernliga und nicht in der Bundesliga.“

Es kam auch zu Reibereien zwischen Spielern und Trainern. Wer gemeutert hat, darüber will Reitmeier nicht sprechen. „Wenn du Spiele verlierst, dann bringen sich auch die Hinterbänkler, die ansonsten kaum zum Einsatz kommen, natürlich ins Gespräch. Da gibt es dann ein Bild, das ist nicht optimal.“ Trainer Sören Dreßler steht jetzt unter Druck. „Es geht jetzt nicht um Sören Dreßler oder mich. Es geht darum, ob der TSV Schwaben in der kommenden Saison noch in der Bayernliga spielt“, meint Reitmeier. Deshalb fordert er noch mindestens vier Punkte vor der Winterpause. „Ich pflege eine sehr offene Kommunikation mit Sören und ich denke, dass unser Verhältnis intakt ist, aber es gibt keine Arbeitsplatzgarantie für den Trainer. Wenn wir jetzt 5:0 in Vilzing verlieren, kann ich nicht versprechen, dass Sören dann weiter die Schwaben trainiert“, so die klare Aussage von Reitmeier.

Sören Dreßler weiß, dass seine Lage sehr ernst ist: „Für mich ist das eine belastende Situation, aber so ist das nun mal im Fußball.“ Dabei ging es einst mit dem ehemaligen Kapitän des FC Augsburg bei den „Violetten“ richtig steil aufwärts. Als Dreßler den Verein im Jahr 2015 übernahm, marschierte er zusammen mit dem Klub von der Bezirksliga in die Bayernliga durch. Jetzt in seinem vierten Jahr kam dann der Durchhänger. Könnte man da nicht sagen: Jetzt haben wir halt mal eine Saison, wo es nicht so läuft?

Eine Frage, die Dreßler selbst mit einem klaren Nein beantwortet: „Das ist nicht meine Denkweise und das ist auch nicht mein Anspruch. Wenn ich etwas mache, dann mache ich es zu 100 Prozent oder gar nicht.“ Auch Dreßler sieht mehr Faktoren, die zum Absturz der „Violetten“ führten. Dabei will er aber die Verletztenmisere nicht kleinreden: „Wenn dir so viele Leistungsträger fehlen, ist das auch für einen Verein wie Schwaben schwierig.“ Auf die Schwierigkeiten, die es anscheinend mit einigen Spielern gab, will sich Dreßler nicht näher einlassen, gibt sich dabei aber sehr selbstkritisch: „Man muss sich auf die Spieler einlassen und ich habe einige Abstriche gemacht, aber mit Sicherheit macht man als Trainer nicht alles richtig.“

Ob er die von seinem Abteilungsleiter geforderten vier Punkte vor der Winterpause liefern kann, ist für Dreßler schwierig zu sagen: „Das sind zwei enorm schwere Spiele. Geschenkt wird dir von keinem was.“

Aufrufe: 015.11.2018, 22:12 Uhr
Augsburger Allgemeine / Wolfgang LangnerAutor