2024-05-23T12:47:39.813Z

Interview
F: Senzel
F: Senzel

"Kassieren auswärts einfach zu viele Tore"

GL FFM OST: +++ Innenverteidiger Semun Biber mit Viktoria Nidda im Aufwind +++

NIDDA (flo). Man darf Semun Biber guten Gewissens als diszipliniert und ehrgeizig bezeichnen. Am Sonntagmorgen nach dem souveränen 3:0-Heimsieg des SC Viktoria Nidda gegen Viktoria Urberach legte der Innenverteidiger des heimischen Fußball-Verbandsligisten nicht etwa die Füße hoch. Nein, der 21-Jährige trainierte stattdessen im Fitnessstudio. Im Interview mit dem Kreis-Anzeiger spricht Biber über Niddas bisheriges Abschneiden, seine Freistoßkünste und fußballerische Ambitionen.

Sie sind seit dem Sommer bei der Viktoria. Wie haben Sie sich eingelebt?

Die Jungs haben mich richtig gut aufgenommen. Dass wir uns gut verstehen, zeigt sich auch auf dem Platz. Von der ersten Trainingseinheit an war es für mich eine neue Welt in Nidda, es ist alles viel familiärer. Als Neuling muss man sich natürlich erst einmal anpassen, aber das ging relativ flott.

Zwölf Spiele, 20 Punkte. Wie bewerten Sie diese Zwischenbilanz?

Hätte uns das jemand vor dem Saisonstart gesagt, hätten wir das bestimmt unterschrieben. Als Aufsteiger können wir mit unserer Situation zufrieden sein. Aber wir müssen weitermachen. Unsere Denkweise ist: Wir feiern an dem Tag, an dem wir ein Spiel gewonnen haben und ab dem nächsten Tag bereiten wir uns auf das nächste Spiel vor.

Was ist ausschlaggebend dafür, dass Nidda als Aufsteiger gut in der Verbandsliga angekommen ist?

Aus meiner Sicht liegt das insbesondere an den Strukturen im Training. Das Trainerteam hat es nicht einfach, weil wir viele Englische Wochen hatten und im Drei-Tage-Rhythmus gespielt haben. Aber die Trainer haben die Spieler so belastet, dass wir in jedem Spiel 100 Prozent rausholen konnten. Wir als Mannschaft nehmen uns zudem Intensität und Disziplin zu Herzen. Wir geben immer alles, schauen wirklich von Spiel zu Spiel und gucken, was dabei herauskommt.

Nidda kassiert mit die meisten Gegentore der Liga, 27 sind es bislang. Woran liegt’s?

Das kann ich nicht wirklich sagen. Wir kassieren auswärts richtig viele Tore, was für uns ein riesiges Fragezeichen und nicht zu erklären ist. Wir kassieren auswärts einfach zu viele Tore, das darf nicht sein. Da wollen wir uns verbessern und ich bin optimistisch, dass das gelingt.

Haben Sie einen Erklärungsansatz für die große Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsbilanz?

Natürlich ist es etwas anderes, wenn wir in Nidda sind. Es ist immer toll für uns Spieler, dass viele Zuschauer kommen und uns unterstützen. Das ist eine Belohnung für uns und das sind Kleinigkeiten, die zum Erfolg beitragen. Aber mir geht es so, dass ich mich sowohl zuhause als auch auswärts immer gut fühle.

Sie gelten als guter Freistoßschütze, das ist für einen Innenverteidiger nicht unbedingt selbstverständlich. Woher kommt das?

Ich habe ja schon auf jeder Position gespielt, in der letzten Saison beispielsweise auf der Sechs. Da habe ich auch ein, zwei Freistoßtore gemacht. Das sind so Sachen, die man vor oder nach dem Training übt, und dem Torwart ein paar Schüsse aufs Tor knallt. Je öfter man das macht, desto besser entwickelt sich das Gefühl dafür. Wenn es dann im Spiel klappt, umso besser. Das ist eine Fleißsache.

Was sind Ihre persönlichen mittel- und langfristigen Ambitionen?

An allererster Stelle steht für mich meine persönliche Weiterentwicklung, ich möchte mich auf jeden Fall verbessern. Ich arbeite sehr hart und trainiere sehr viel. Wenn ich spüre, dass ich mich verbessere, ist das für mich eine Motivation, weiterzumachen. Wenn es höher geht, möchte ich das auch auf jeden Fall versuchen. Jeder Spieler will ganz nach oben. Es ist nie zu spät, man muss immer bereit sein.



Aufrufe: 017.10.2017, 21:10 Uhr
Kreis-AnzeigerAutor