2024-05-24T11:28:31.627Z

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– Foto: Getty Images

Kapitän Effenberg sucht Mannschaft

Kommentar von Thomas Schulze: Beim KFC Uerdingen hat der Fußballstar seine Rolle nach der aktiven Laufbahn auch nicht gefunden

Stefan Effenberg ist auf der Suche nach seiner Rolle. Da hatte er es früher leichter. Als Spielgestalter und Führungspersönlichkeit auf dem Platz war er anerkannt. Alle hörten auf sein Kommando, und damit hatte er bei Borussia Mönchengladbach, Bayern München und in der Nationalelf Erfolg. Er war Europas Fußballer des Jahres, Vize-Europameister, Weltpokalsieger, Champions League-Sieger, drei Mal Deutscher Meister und zwei Mal Pokalsieger.
Nach dem Ende seiner Karriere ist er aus dem Tritt geraten. Er sucht seine neue Rolle und hat sie noch nicht gefunden. Er sucht eine Mannschaft, die er führen kann. Das wollte er zunächst in Paderborn, wo er nach nur viereinhalb Monaten als Trainer wieder gehen musste. Allerdings waren die Ostwestfalen auch nicht zu retten.

Auch sein zweiter Versuch als Manager beim KFC Uerdingen war nicht von Erfolg gekrönt. Hier suchte er ein Team und Gestaltungsmöglichkeiten und fand weder das eine noch das andere. Vielleicht hatte er den Braten gerochen, denn er drängte sich nicht in den Vordergrund, übernahm keine Führungsrolle, wie es seiner Natur entspricht. Allerdings war sein Aktionsradius auch begrenzt.

Was bleibt Stefan Effenberg? Den Tiger, so sein Spitzname aus früheren Zeiten, sollte niemand abschreiben. Schließlich verfügt er auch über kämpferische Qualitäten und Biss, von denen er wenig eingebüßt hat. Er ist als Experte in den Medien gefragt, weil er stets eine Meinung hat. Zumindest so bleibt er dem Fußball erhalten. Ob er noch einmal als Akteur zurückkehrt, ist ungewiss, aber nicht völlig ausgeschlossen. Es müssten sich nur die richtige Mannschaft und das Spielfeld finden.

Thomas Schulze

Aufrufe: 023.5.2020, 16:00 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor