2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Jens Kreibich (rechts) spricht über den aktuellen Höhenflug deiner Elf.                F: Edel
Jens Kreibich (rechts) spricht über den aktuellen Höhenflug deiner Elf. F: Edel

"Jeder spielt aus innerster Überzeugung bei uns"

Interview der Woche +++ Trainer Jens Kreibich vom Dessauer SV 97 spricht über das Annaburg-Spiel, den Saisonverlauf sowie über die Perspektive im Verein

Zur Rückrunde wollen wir mittwochs Spieler oder Trainer der Vereine in Sachsen-Anhalt aushorchen, um Interessantes aus ihren Teams zu erfahren. FuPa sprach in der aktuellen Ausgabe mit Übungsleiter Jens Kreibich vom Landesklasse-Vertreter Dessauer SV 97:

Sachsen-Anhalt

FuPa: Ihr habt am Wochenende mit dem SV Grün-Weiß Annaburg den bis dato verlustpunktfreien Primus besiegt. Wie hast du das Spiel an der Seitenlinie erlebt?

Jens Kreibich: So ein Spiel wie gegen Annaburg zählt eigentlich zu den leichtesten in der Saison. Jeder erwartet, dass du verlierst noch dazu, wenn dir vom eigentlichen Kader nur noch 9 Spieler zur Verfügung stehen. Mit Oldie Karsten Schmidt im Tor und dem jungen Franz Seidler aus der 2. Mannschaft hatten wir dann wenigstens 11 Spieler. Allerdings haben wir eine gut eingespielte Truppe, in der gewisse Abläufe gut funktionieren und wir waren gnadenlos effektiv an diesem Samstag gegen einen guten Gegner. Taktisch konnten wir Annaburg ganz gut analysieren und die Jungs haben mit Einstellung und Leidenschaft das Spiel lange Zeit offen gehalten, um dann mit guten Offensivaktionen die Entscheidung zu erzwingen. Ich selber konnte an der Seitenlinie ganz entspannt sein, weil man gespürt hat, dass jeder von meinen Spielern dem Spitzenreiter die weiße Weste "versauen“ wollte. Man genießt es einfach.

FuPa: Nebenbei habt ihr damit den Zweikampf an der Tabellenspitze wieder spannender gemacht. Kam schon ein "Dankeschön“ aus Friedersdorf?

J.K.: Der SV Friedersdorf hat sich sicherlich über dieses Ergebnis gefreut. Ein Dankeschön ist da nicht notwendig. Wir spielen ja für unseren Erfolg. Friedersdorf ist die spielerisch stärkste Mannschaft der Staffel 5 und wird auch aufsteigen.

FuPa: Nachdem ihr zum Saisonstart nur einen Punkt in den ersten vier Spielen einfahren konntet, habt ihr in der Rückrunde gegen dieselben Gegner bereits fünf Punkte geholt und das vierte Spiel gegen Friedersdorf dabei noch nicht mal gespielt. Wie ist der deutliche bessere Rückrundenstart zu erklären?

J.K.: Wir waren zu Beginn der Saison gezwungen nach dem Weggang von Max Dämmrich und der Verletzung von Ronny Beiche die Innerverteidigung neu zu besetzen. Mit Stefan Habermann hat diese Lücke ein Spieler der 2. Vertretung sehr gut geschlossen. Dazu kam neu Christian Eichelberg, der dort als Führungsspieler agiert. Im Verlauf der Hinrunde ist die Abstimmung in den Mannschaftsteilen immer besser geworden. Nach vier Spieltagen waren wir Tabellenletzter sind aber alle ruhig geblieben, weil wir das Auftaktprogramm einschätzen konnten. Offensiv sind wir die letzten Jahre schon immer stark, noch dazu seitdem Tim Fiedler nach langer Verletzung zu alter Stärke zurückfindet.

FuPa: Nach dem Spiel gegen den SV Friedersdorf am 2. April seid ihr mit den vermeintlichen Top-Teams der Liga durch. Was ist im weiteren Saisonverlauf noch möglich? Soll es auch zum Saisonende der dritte Platz sein?

J.K.: Nach dem Sieg gegen Annaburg habe ich den Jungs zum Klassenerhalt gratuliert. Das war unser Saisonziel. Jetzt würde ich mich über einen einstelligen Tabellenplatz freuen. Viele denken da jetzt an Tiefstapelei, aber wir müssen häufig auf wichtige Spieler verzichten. Aktuell wird Torjäger Marcel Merkel für lange Zeit ausfallen. Viele Spieler sind nur eingeschränkt beim Training und Spiel verfügbar. Einige Mannschaften kennen dieses Problem auch nur zu gut und wissen, wie schwer es ist, dadurch gleichbleibend starke Leistungen abzurufen. Von daher muss jeder Punkt aufs Neue hart erarbeitet werden.

FuPa: Ihr spielt nun nach dem Landesklasse-Aufstieg erst eure zweite Spielzeit auf Landesebene und wirkt dabei bereits wie eine gefestigte Mannschaft. Wohin kann und soll der Weg des Dessauer SV 97 noch führen?

J.K.: Wir sind zwar erst in unserer zweiten Landesklassesaison, aber ich hatte das Glück, mit einem Großteil der Mannschaft jetzt fünf Jahre kontinuierlich zu arbeiten. In dieser Zeit hatte ich auch gute Partner im Trainerstab. Unter diesen guten Bedingungen im Kontext mit Kontinuität hat sich ein sehr gutes, eingespieltes Gefüge entwickelt. Trotzdem wird auch im nächsten Jahr der DSV 97 zuerst gegen den Abstieg spielen, um den Verein in der Landesklasse zu halten. Jede bessere Platzierung ist Zugabe. Da wir nicht mit finanziellen Mitteln arbeiten, sondern jeder Spieler aus innerster Überzeugung hier aufläuft, ist auch jede neue Saison eine neue Herausforderung im Kapitel Landesklasse.


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Aufrufe: 014.3.2018, 10:07 Uhr
Kevin GehringAutor