2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview

INTERVIEW-STAFFEL: LARS WEINGÄRTNER

+++ GELNHAUSEN +++ NEUE GESPRÄCHSSERIE! +++ Den Start macht Lars Weingärtner vom SV Altenmittlau. +++ Der Befragte bestimmt den nächsten Kandidaten!

Interview-Staffel? Noch nie gehört? Ab sofort schalten wir jeden Mittwoch ein Kurzinterview im Fußballkreis Gelnhausen – wer drankommt bestimmt immer der zuletzt Befragte. Den Start macht einer der bekanntesten Keeper im Kreis, Lars Weingärtner, Keeper des SV Altenmittlau. Er hat auch direkt einen Nachfolger bestimmt, hierbei gibt es nur eine einzige Regel: Man darf nicht direkt zurück zum Vorgängerverein überleiten. Wir freuen uns auf einen bunten Mix durch den Fußballkreis Gelnhausen.

Hallo Lars, was ist Dein Saisonziel mit dem SV Altenmittlau?

Lars Weingärtner: Schon vor der Runde war es unser Saisonziel, unter die Top 5 der KOL zu kommen. Momentan stehen wir auf Rang 3 und sind damit gut auf Kurs. Wer mich kennt, weiß, dass ich ein vom Ehrgeiz angetriebener Mensch bin und immer das Maximum rausholen möchte. Deshalb wollen wir in der Rückrunde alles versuchen, um einen der vor uns stehenden Konkurrenten Wächtersbach und FC Gelnhausen noch einzuholen. 2011/12 wurden wir mit dem SVA Vizemeister und durften in der Gruppenliga-Relegation ran. Das war einer meiner schönsten Erfahrungen als Hobbyfußballer. Das würde ich gerne mit der Mannschaft nochmal erleben wollen.

Was macht den SV Altenmittlau so besonders und wie ist die tägliche Trainerarbeit im Verein?

L. Weingärtner: Ich habe im Seniorenbereich bisher bei drei Vereinen gespielt und der SVA ist der best geführteste Verein, den ich bisher erleben durfte. Hier gibt es noch so viele helfende Hände drumherum, hier wird das Ehrenamt glücklicherweise noch richtig gelebt. Und das finde ich wirklich bemerkenswert. Ob das Jugendarbeit ist, der Bau einer neuen Terrasse oder der Umbau des Vereinsheims: Da packt jeder an und hilft mit. Das große Miteinander macht den SVA wirklich besonders.

Die tägliche Trainerarbeit im Verein macht auch im vierten Jahr unheimlich Spaß. Natürlich gibt es Spieler, die fahren drei oder vier Mal im Jahr in den Urlaub - während der Saison. Ich kann das nicht nachvollziehen und werde ich glaube ich auch nie verstehen. Aber ich habe mittlerweile verstanden das wirst Du in der heutigen Zeit im Amateurfußball leider nicht mehr ändern können. Mein Pendant Marc Außenhof ist auch immer wieder verblüfft und muss sich bei vielen Dingen die Augen reiben. Über 150 Menschen bei einer Weihnachtsfeier, 30 Mann im Training, 25 Kerle auf Abschlussfahrt usw. Das sind Dinge, die mich wirklich stolz machen, Teil des Trainerteams beim SVA zu sein. Denn das hast Du nur noch ganz, ganz selten.

In der Winterpause zieht es viele Teams in der Halle? Freund oder Feind vom Indoorfußball?

L. Weingärtner: Weder noch: Ich bin jetzt kein Riesenfan der Halle, am Ende verletzt sich jemand oder sieht bei einem Turnier wegen irgendeinem Mist noch eine rote Karte. Aber wir sind beispielsweise auch zum Start in die Vorbereitung zwei Mal in die Soccerhalle gegangen, um ein bisschen den Winterrost abzuschütteln.

Wie hast Du den Super Bowl verfolgt und wie lautet Dein Fazit?

L. Weingärtner: Ich habe mit meinem besten Kumpel, den ich schon im Jahr 2000 mit dem Sport infizieren konnte, gemütlich in einer Runde geschaut. Als langjähriger Anhänger der Baltimore Ravens schwang ein bisschen Wehmut tatsächlich mit, denn die Ravens waren ja das beste Team der regulären Saison und haben es leider verdaddelt. Insgesamt war es ein spannender Super Bowl, in dem die 49ers drei Viertel lang wie das bessere Team aussahen. Bis zu einem Freak-Play bei 3rd und 15 der Chiefs. Dann konnte Mahomes den Schalter umlegen.

Schleifer oder Kicker? Wie sieht deine Vorbereitung auf die Restrunde aus?

L. Weingärtner: Glaube Marc und ich gehen schon eher Richtung Schleifer. Wir beide legen Wert auf eine hohe körperliche Fitness. Das ist die Grundvoraussetzung dafür, um erfolgreich zu sein. Wenn Marc nicht bombenfit wäre, könnte er mit 40 Jahren keine KOL bzw. letzte Saison noch Gruppenliga spielen. Trotzdem bin ich kein großer Freund von langen Distanzläufen. Wir machen viele Dinge in Intervallform bzw. dann auch mit Ball. Also die Mischung macht es da natürlich schon.

Welche Stürmer haben Dir in Deiner Karriere die meisten Sorgen bereitet?

L. Weingärtner: Da Du ja kein Stürmer, sondern ein 10er bist, fällst Du raus (auch wenn ich nahezu in jedem Spiel gegen Altenmittlau getroffen habe, Anm. d. Red.). Christian Schum vom TSV Kassel hat glaube ich eine ziemlich gute Statistik gegen mich. Nahezu immer wenn wir gegeneinander spielen, hat er getroffen. Ich mag seine Spielart: Er ist ein kompakter, bulliger Stürmer mit einer wahnsinnig guten linken Klebe. Einfach ein starker Torjäger!

Wen sollen wir als nächstes mit Fragen belästigen?

L. Weingärtner: Da hätte ich viele Kandidaten: Aber ich habe mich für Andreas Geiger von der SG Altenhasslau/Eidengesäß entschieden und auch aus einem speziellen Grund. Andreas hat die bisher größte Fair Play Aktion gemacht, die ich im Amateurfußball gesehen habe. Die Kurzversion: Beim Stand von 2:0 für uns entschied der Referee nach einem Schuss der Richtung Torlinie kullerte plötzlich auf Tor. Der Ball war deutlich nicht hinter der Linie und Andreas gab das damals auch zu. Das Tor zählte nicht, die SGAE verlor das Spiel, wurde aber dennoch später Meister in der KOL! Das finde ich damals wie heute einfach mega sportlich!

Aufrufe: 04.2.2020, 21:44 Uhr
Nico ThomasAutor